Donnerstag, 17. November 2011

Ein kurzes Glück



Alex und Gerrit wurden zu einem Tatort gerufen. Eine junge Frau war erschossen worden und die einzige Zeugin war Blind.
Alex sprach mit der Zeugin und Gerrit sah sich den Tatort mit der Leiche an. „Hi Doc und was kannst du sagen?“ Wandte er sich an den Kollegen Asleben. “Hi Gerrit, also noch nicht viel, bis auf die Tatsache das es noch keine vollständige Frau ist.“  „Wie meinst du das?“ Fragte Gerrit irritiert nach. „Ein Mann der sich gerade zu einer Frau um Operieren lässt.“  „OH, meinst du damit könnte es zu tun haben? Also so auf den ersten Blick sieht man das ja nicht.“   „Gerrit also etwas müsst ihr auch noch machen.“ Brummelte ihn Asleben an und wandte sich wieder der Toten zu.

Alex hörte der Zeugin zu und erfuhr das es vor dem Schuss einen heftigen Streit gegeben hatte. „Andora hatte einen neuen Freund, aber ich fand ihn unsympathisch, also von der Stimme her. Er hat mich zur Seite gestossen und mir meinen Stock weggeworfen.“  „Er hatte den Stock also in der Hand?“ „Ja und ich habe ihn nur noch ganz oben angefasst. Ich dachte vielleicht ist ja was drauf.“  „Ich lasse den Stock sofort untersuchen, danke.“  Alex brachte sie in ihre Wohnung zurück und ging dann mit dem Stock, einen Kollegen vor der Spusi suchen.

Gerrit sah sich gerade im Schlafzimmer um als Alex kam. „Hi und?“  Alex brachte ihn auf den  neusten Stand und er sie. „OH ja das könnte ein Motiv sein, also wenn er es nicht gewusst hat.“  „Ja so sieht sie gut aus und hast du ihren Namen?“  „Ja und ich habe Michael schon informiert.  Wow was für tolle Dessous!“  Alex hätte auch gerne so eine Auswahl in ihrem Kleiderschrank. „Tja Alex, da musst du mal mit deinem Schatz darüber reden.“  „Manuel hält nicht viel von so was. Wir sind ja auch schon zulange zusammen und da brauchen wir das nicht mehr, also sagt er.“ Meinte Alex etwas traurig und Gerrit nahm sie kurz in den Arm. „Er ist halt Beamter und die sind doch immer etwas steif oder?“ Sagte er danach und grinste sie an. „Bin ich etwas steif?“  Fragte sie gespielt empört und stemmte sie Hände in die Hüften. „Nein, aber süss wenn du dich empörst. So lass uns weiter Arbeiten.“ Gerrit drehte sich um und öffnete die nächste Türe. „Alex wenn das kein Traum für jede Frau ist!“ Rief er und machte ihr Platz. In begehbarer Kleiderschrank in XXXL-Format.

Michael hatte den Namen überprüft und kaum was gefunden. Als Andreas Hauptner hatte er mal einen Strafzettel bekommen, aber das war es dann schon. Michael hatte die Eltern ins Büro gebeten und hoffte das sie von der Umwandlung wussten. Er hasste es, so was mitteilen zu müssen. Er hing noch seinen Gedanken nach, als Robert mit einem älteren Pärchen herein kam.  „Michael das sind die Eltern von.“ Robert brach etwas hilflos ab und bat sie sich zu setzten. „Was ist den mit unserem Jungen? Hat er scheisse gebaut?“ Der Vater schien es nicht zu wissen, stellte Michael fest und räusperte sich erst mal. „Ich muss ihnen leider sagen das er Opfer eines Verbrechen wurde und das er nicht mehr ein richtiger Mann war.“ „Dann hat er es also doch gemacht? Sonja dein Sohn hat also doch diesen Ding gemacht!“  „Herr Hauptner sie wussten also von seiner Neigung?“ Unterbracht ihn Michael. „Ja und ich habe ihn noch extra einweisen lassen, aber meine liebe Frau hat das rückgängig gemacht, als ich im Ausland war.“ „Ich wollte unserem Sohn sein Leben leben lassen und nicht ein aufgezwungenes.“  „Ja, aber dann würd er vielleicht noch leben! Wann können wir ihn begraben?“  „Wir werden es ihnen mitteilen sobald seine Leiche freigegeben ist. Wollen sie ihn noch sehen?“  „Nein wollen wir nicht! Sonja lass uns gehen. Danke das sie so freundlich waren es nicht am Telefon zusagen.“  Er zog seine Frau hoch und dann gingen sie raus. „Er wollte nicht mal wissen wie er oder sie gestorben ist. Ist das der Schock Michael?“  Robert sah Michael verwirrt an. „Ja das hat mich auch gewundert, aber bei der Abneigung für seinen Sohn, also da wunderte es einem eigentlich nicht. Muss ein armes Schwein um den Vater gewesen sein.“ Michael sah das Foto von seinem Sohn an und war froh das seiner nicht so war.

Alex und Gerrit brachten noch den Stock der Zeugin zurück und fuhren dann ins Büro. Dort wurden sie auf den neusten Stand gebracht. „Nette Eltern!“ Brummelte Gerrit und liess sich erst mal einen Kaffee raus.  „Wir haben übrigens eine heisse Spur, also wenn die Fingerabdrücke im System sind.“  Rückte Alex mit ihren Neuigkeiten raus.  „Und das sagst du uns erst jetzt?“ Rief Robert und sah Michael an. „Ja das hättet ihr auch eher sagen können!“ „Noch wissen wir ja noch nicht ob wir Glück haben.“  Meinte Gerrit nur und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Genau und …“ Alex wollte noch was sagen, als Max mit einem Dossier herein kam. „Hier die Fingerabdrücke sind gespeichert und es ist kein netter Zeitgenosse.“ Er legte das Dossier Michael auf den Schreibtisch. „OK wer holt ihn?“  Alex und Gerrit standen schon parat. „Wo wohnt er und wie heisst der Typ?“ Wollte Alex wissen und warf Gerrit die Autoschlüssel zu.  Michael gab die Adresse und den Namen. „Toni Schuster? Michael das ist doch ein Fussballer gewesen oder?“  „Nein vom Alter her ist es nur eine Namens Gleichheit.“ Erwiderte Michael und so gingen die beiden los.

Asleben sah sich die Leiche genau an und machte sich Notizen. So wie er das sah, hätte er es bis auf eine Operation schon hinter sich und dann wurde er ermordet. „Da macht man so was durch und dann einfach erschossen. Armer Kerl oder soll ich Lady sagen?“  Asleben deckte ihn  wieder zu und machten den Bericht fertig.

Sie kamen bei dem Haus an und gingen zur Türe. „Hier steht sein Name und die Haustüre ist mal wieder offen.“ Gerrit ging vor und ging die Treppe hoch in den dritten Stock. Dort klingelte er und stellte sich mit Alex neben die Türe. Erst hörten sie nichts, aber dann kam ein Geräusch von innen. Schuster machte die Türe auf und trat in den Gang raus. „Herr Schuster?“ Sprach Alex ihn an. „Ja bin ich und wer sind sie?“  „Kripo, mein Kollege Grass und ich bin Rietz.“  „Kripo? Was gibt es?“ Er schien nicht zu wissen um was es ging und so bat Alex in die Wohnung zugehen. Dort konfrontiere sie ihn mit den Vorwürfen. „Sie ist tot? Aber sie hat noch gelebt als ich ging. OK wir hatten Streit, aber deswegen bringe ich sie doch nicht um! Moment mir kam ein älterer Mann auf der Treppe entgegen und den schien sie zu kennen.“  „Und was ist mit dem Stock der Nachbarin?“  „Stock? Ach der von der Blinden? Was ist damit?“ „Sie haben ihn ihr weggenommen und es sind auch ihre Fingerabdrücke drauf.“  „Weggenommen? Quatsch der ist ihr aus der Hand gefallen und ich habe ihn ihr aufgehoben, das war alles. Ehrlich!“   „OK, aber können sie den Mann beschreiben?“  „Klar kann ich, aber er müsste doch eigentlich auf dem Video vom Hausgang sein.“  „Video?“ Mischte sich Gerrit ein. „Ja Andora war übervorsichtig und hat das installiert.“  „Ich rufe die Spusi an und dann noch das Büro.“ Gerrit ging in den Gang raus.

Michael las gerade den vorläufigen Spusi-Bericht, als Gerrit anrief. „Hi Gerrit was gibt es?“ Michael stellte auf laut und so hörten er und Robert zu.  „Also im Bericht steht nichts davon und was sagt die Spusi?“  Wieder hörten sie zu und staunten nicht schlecht, als sie von Gerrit hörten, das die nichts gefunden hatten. „OK und was macht ihr jetzt?“  „Könnte es der Vater von ihm äh sie sein?“ „Na ja er war ziemlich sauer auf ihn, aber umbringen? Würde ich ihm nicht zutrauen, aber wer sieht schon in Menschen rein? Robert klär mal ab ob der Vater einen Waffenschein hat.“ „Mache ich.“ Robert setzte sich an seinen PC und gab den Namen an. Minuten später konnte er einen Treffer bekannt geben. „Er hat eine Waffe und genau so eine wie benütz wurde. So ich ihn abholen lassen?“  „Nein gib uns die Adresse und wir gehen ihn selber holen.“  Gerrit wollte ihn selber holen und etwas für sie äh ihn oder doch sie tun. Robert gab sie ihm und dann beendete sie das Gespräch.

Gerrit ging zurück. „Alex wir haben da ein Verdächtigen und könnten sie ins K11? Wir müssten ihre Aussage noch schriftlich haben.“  „Klar mache ich und wissen sie wann die Beerdigung ist, also ich würde gerne hingehen.“  „Sorry noch nicht, aber wenn wir was wissen geben wir Bescheid.“  „Danke.“ Sie verabschiedeten sich und dann fuhren sie ihn verschiedenen Richtungen weg.

In der Wohnung von der Familie Hauptner war die Stimme im Keller. „Du warst doch weg in der Zeit wo er starb oder nicht?“ Sie sah ihren Mann an. „Und wen?“ „Warst du bei ihm oder wo warst du?“  „Das geht dich gar nichts an und jetzt hätte ich gerne was zu essen!“ „Ich koche dir nichts! Sondern ich gehe zur Polizei und spreche mit denen.“ „Du bleibst da und kochst jetzt das Essen!“ „Werde ich nicht! Was hast du gemacht?“  „Das musst du nicht wissen, also kochst du jetzt was?“  Sie wollte gerade was sagen, als es an der Türe klingelte.  „Mal sehen ob die Polizei schon da steht.“ Meinte sie nur und ging an die Türe.

Alex klingelte und schon ging die Türe auf. „Polizei?“  „Ja sind wir und...“ Alex wurde unterbrochen. „Mein Mann sitzt in der Stube und nein ich gebe ihm kein Alibi.“ Sie ging zur Seite und liess ihn eintreten. Alex sah Gerrit an und ging dann rein. „Hallo Herr Hauptner, würden sie uns bitte ins K11 begleiten?“  „Warum ich habe nichts getan!“  „Wir haben Videoaufnahmen und der Herr dort sieht ihnen verdächtig ähnlich.“ Sagte Gerrit und beobachte seine Reaktion.  „Ich habe es entsorgt und scheisse!“ „Genau und danke für das Geständnis. Komme sie so mit oder Handschellen?“  Er sagte gar nichts und seine Frau gab ihm einfach seine Jacke. „Ich rufe dein Anwalt an und jetzt kannst du gehen. Wo muss der Anwalt hin?“  „Ins K11 und sie sind OK?“  „Nein den mein Junge ist tot und es könnte mein Mann sein, also warum sollte es mir gut gehen?“  „Stimmt doofe frage, also wenn was wäre hier die Nummer vom Büro.“ Gerrit gab ihr seine Karte und nahm den Mann am Arm.

Sie waren im K11 abgekommen und liessen ihn ins Verhörzimmer bringen.  „Michael und Robert machen das Verhör.“ Sagten sie ihrem Kollegen und gingen ins Büro. „Jungs er ist im Verhörzimmer und er hast schon fast gestanden.“  Sie erzählte von der Verhaftung und der Reaktion der Ehefrau. „Hätte ich der Dame gar nicht zugetraut, du Michael?“ „Stimmt sie war fast zu ruhig beim Gespräch, aber jetzt wissen wir ja warum. Komm Robert, lass uns den Fall aufklären.“  Sie gingen raus.

Herr Hauptner sass da und warte auf die Kommissare. Was sollte er bloss tun? Er hatte das doch so nicht gewollt, also er wollte ihn nur überzeugen alles zu beenden, aber dann war es einfach passiert. Nervös knetet er seine Hände und sah immer wieder zur Türe.

Michael und Robert standen vor der Türe. „OK und wie gehen wir vor?“  „Wir knallen ihm einfach alles um die Ohren und dann gibt er alles zu.“ „Robert!  Wir gehen rein und schauen spontan wie wir weiter machen, aber wir lassen ihn reden wenn er den will.“  Michael stiess die Türe auf und sie gingen rein. Jeder setzte sich auf seine Platz und sah erst mal stumm den Hauptner an.  „Was wollen sie?“ Fragte er doch sie sagten noch nichts. „Ich habe geschossen ja, aber ich wollte ihn doch nicht töten! Was ist jetzt?“ „Und warum hatten sie ihre Waffe dabei? Sie wollten ihn doch töten oder?“  „Nein wollte ich nicht, also als ich ins Auto stieg noch nicht. Dann kam sein Freund runter und ich haste ihn dafür! Meinen Schatz hat er mir genommen.“  „Sie hatten was mit  ihrem Sohn?“ „Natürlich nicht! Was denken sie den von mir? Mein Sohn war mein einziges Kind und dann kam er. Er hat ihm das eingeredet, eigentlich wollte ich ihn töten, aber dann schoss ich halt auf meinen Sohn.“ „Das war es oder wie sollen wir das verstehen?“ Robert starrte ihn an. „Ja und wie lange muss ich sitzen?“ „Das darf ihnen der Richter sagen, aber warum?“ „Ich wollte einen Sohn und keine Memme!  Ich musste es doch machen um nicht als Verlierer in meinem Sportclub zu sein. Hätte bloss nicht meine Alte dazwischen gefunkt!“  „Ihr Sohn schien doch Glücklich zu sein und das wollten sie verhindern?“  „Glück? Er wollte sich zerstören und das nennen sie Glück?“  „Ja und jetzt dürfen sie in der Zelle darüber nachdenken. Bring ihn bitte runter.“ Wandte sich Michael an den Uniformierten Kollegen.

Schuster hatte seine Aussagen zu Protokoll gegeben und sass jetzt noch im Büro der vier. „Wissen sie, wir haben uns erst vor drei Wochen getroffen und sofort verliebt. Sein Ex-Freund war so extrem, aber schlimmer war scheinbar immer sein Vater.“  „Das dachte wir auch und daher sitz er jetzt Untersuchungshaft.“ „Das ist gut, Danke. Darf ich jetzt gehen?“ „Klar.“  Er nickte ihnen zu und ging raus. „Alex meinst du der Fall ist gelöst?“  „Warum nicht? Gerrit hast du ein ungutes Gefühl?“  „Alex eigentlich nicht, aber war es nicht zu einfach?“  „Gerrit es muss nicht immer kompliziert sein und wollen wir Feierabend machen?“  „Ja lass uns was essen gehen.“ Sie machten Feierabend.

Am andern Morgen erfuhren sie schreckliches. „Leute Schuster hat sich umgebracht und einen Brief hinterlassen“ Sagte Robert, der als erster im Büro war. „Scheisse und was steht darin?“  Fragte Gerrit nach. „Er wollte seinen Schatz nicht alleine reisen lassen und daher folgt er ihm.“  „Das war es?“  „Ja Gerrit mehr steht da nicht.“  „Asleben sieht sich ihn an oder?“  „Ja macht er.“  Meinte Michal.

Stunden später kam der Befund. „Es war eindeutig  Selbstmord und somit ist der Fall geklärt.“  Stellte Michael fest. „Drei Wochen sie zusammen, hoffen wir da sie jetzt länger Zeit haben.“ Sagte Gerrit und drückte den Schlussbericht aus.




ENDE