Robert bekam
eine SMS und sah nach. „Duuu Michael?“ „Ja Robert was ist?“ „Marie hat
geschrieben und fragt ob ich Zeit hätte.“ „Ach ja und für was?“
„Wohnungsbesichtigung und die scheint im Budget zu liegen.“ „Na dann geh und
Robert, Balkon ist nichts Böses.“ „Habe ich verstanden und dann bis morgen.“
„Bis morgen und grüss Marie von mir.“ Robert nickte und verschwand aus dem
Büro. Michael sah den Berg von Berichten an und dann auf die Uhr. Michael
beschloss Feierabend zumachen und stellte den PC ab. „Max wir sind dann mal
alle weg, falls jemand uns sucht.“ Meinte er dann noch zu seinem Kollegen und
schon war auch er draussen.
Gerrit ging
noch runter in den Keller und sah sich dort um. ‚War der Keller immer so gross
gewesen?‘ Fragte er sich im Stillen und bemerkte die Konserven. ‚OK, davon
können wir noch ein paar Tage leben.‘ Stellte er fest und ging wieder hoch und
dann raus in den Garten. „Oh störe ich?“ „Nein tust du nicht und wie sieht es
aus?“ „Keller leer und Wohnung fast schon fertig. Sie kommen Morgen um acht Uhr
und hier alles OK?“ „Ja geht so und wie willst du es Michael beibringen?“ Mike
und Lisa sahen ihn fragend an. „Ich dachte an so was.“ Und gab ihnen den Block
mit der Vorlage.
Sie lassen es
und Mike sah ihn dann mit einem schiefen Grinsen an. „Würde bei mir auch nicht
besser tönen und gibst du ihm das Papier oder sagst du es?“ „Weiss ich ehrlich
noch nicht und wann musst du?“ „Ich geh nachher und dann direkt ins Spital.“
„Müssen wir dich hinfahren und wo ist dein Gepäck?“ „Gepäck ist schon dort und
würdet ihr das machen?“ „Klar machen wir das und so weiss ich dann für Morgen
den Weg.“ Meldete sich Lisa zu Wort. „Dann fährt du morgen?“ „Na du kannst ja
nicht mit deinem Bein, oder?“ „Stimmt, habe ich ganz vergessen. Na dann hol das
Auto aus der Garage und freunde dich mit ihm an.“ „Schlüssel?“ „Sollte stecken
und wenn nicht, liegt er auf dem rechten Vorderrad.“ Meinte Gerrit und Lisa
ging in die Garage.
Alex kam vom
Joggen heim und liess sich ein Bad ein. Bis das Wasser drin war, ging sie in
die Stube und suchte eine gute CD raus. Alex entschied sich für Kuschelrock und
legte die CD ein. Nach dem ersten Lied, ging sie nachsehen was das Wasser
machte und stellte fest, dass sie schon reinhüpfen konnte, aber erst holet sie
sich noch ein Glas Sekt in der Küche. „So und jetzt geniessen und alle fünfe
gerade lassen.“ Murmelte sie und liess sich ins Wasser gleiten.
Robert sah
sich die Wohnung an und fragte sich im Stillen, was Marie, daran toll fand. „Schatz
bist du sicher, dass es diese Wohnung sein soll?“ „Sie ist doch perfekt oder
findest du nicht?“ Mare sah ihn verwirrt an. „Perfekt ja, wenn man zu viel Geld
hat und das haben wir nicht! Die kostet fast das Doppelte von unseren Budget
und hat nicht mal ÖV in der Nähe.“ „Roobert! Sei doch nicht so kleinlich und du
hast doch ein Auto.“ „Das habe ich schon, aber hier hat es ja kaum Parkplätze.“
„Es hat doch Abstellplätze zum Mieten, also sagst du ja oder nicht?“ Robert sah
die Wohnung noch mal an und dann zu seiner Freundin. „OK Schatz, aber du weisst
was das für unsere Portemonnaie heisst oder?“ „Robert, du hast einen guten Job
und ich auch, wo ist das Problem?“ „Das haben wir doch schon mal besprochen
oder? Was wenn einer von uns beim Zahlen ausfällt, kannst du die Miete alleine
stemmen?“ „Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist. Frau Makler, wir
nehmen die Wohnung.“ Marie strahlte ihren Schatz an und sah sich Nachtschichten
schieben.
Michael hatte
noch schnell einen Abstecher in einen Laden gemacht und stand jetzt in der
Küche. Michael machte sich Pasta und wollte dazu sich ein Glas Wein gönnen,
aber etwas beunruhigte ihn und er wusste nicht was. Nachdem er gegessen hatte,
setzte er sich mit dem nächsten Glas Wein in die Stube und versuchte sich mit
dem TV abzulenken, aber die Unruhe bleib. ‚Ob ich Alex anrufen soll? Vielleicht
kommen wir zusammen auf das Problem, wo ich scheinbar habe oder soll ich bis
Morgen warten?‘ Michael sah auf die Uhr und nahm dann sein Handy vor, um Alex
eine SMS zuschreiben.
Lisa sah sich
das Auto an und setzte sich dann mal ans Steuer. Da der Schlüssel steckte und
das Tor schon offen war, machte sie den Motor an und liess ihn langsam
anrollen.
Gerrit kannte
das Geräusch und ging mit Mike vor das Haus. „Na kommst du klar?“ „Geht so,
aber warum hast du einen Automat gekauft?“ „Faulheit und war im Angebot, aber
das ist doch kein Problem oder?“ „Nein es hat mich nur gewundert und wollen
wir?“ „Fahrt ihr zwei und ich koche für uns was.“ Gerrit war nie gerne in der
Nähe von Spitälern und so liess er Lisa den Vortritt. „OK und wenn ich mich auf
dem Heimweg verfahre?“ „Mike kann dir ja das Navi einstellen oder?“ „Klar mache
ich und he Danke, das du es Papa erzählst.“ Gerrit sagte darauf nichts, sondern
umarmte ihn kurz. „Mach kein Scheiss im Op.“ Sagte er ihm noch leise ins Ohr,
dann stieg Mike ein und Lisa fuhr los. Gerrit sah ihnen bis zur nächsten Ecke
nach und ging dann in die Küche um das Essen vorzubereiten.
Robert
unterschrieb mit einem unguten Gefühl den Vertrag, aber er wollte seinen Schatz
nicht enttäuschen. „Und ab wann ist die frei?“ Wollte sie dann wissen. „In zwei
Wochen können sie rein und denken sie bitte noch an meine Provision und das
Depot für den Besitzer.“ „Und wie viel ist das?“ Robert dachte an seinen
Kontostand. „Depot sind drei Monatsmieten und für mich zwei. Das ist doch kein
Problem oder? Sonst können sie die Wohnung nicht bekommen.“ Die Maklerin sah
sie misstrauisch an. „Das sind fünf Mieten!“ Entsetzte sich Marie. „Dachten sie
etwa ich sei Gratis? Können sie es zahlen?“ Marie sah Robert fragend an. „Sagen
wir ihnen in zwei Minuten.“ Brummelte Robert und zog Marie aus der Wohnung.
„Marie, das bekommen wir NIE zusammen!“ „Aber die Wohnung ist doch so toll!“
„Und wovon sollen wir dann Möbel kaufen und das Essen?“ „Willst du dann die
andere haben?“ „Welche andere, wir haben schon so viele angeschaut.“ „Na die
mit dem Balkon und der Einbauküche.“ Marie hatte die auch nett gefunden, aber
nicht Toll. „Die hatte auch einen Parkplatz dabei oder?“ „Ja hatte sie und?“
„Gut nehmen wir die dort und du verreist den Vertrag, vor dieser ‚netten‘
Maklerin.“ „Ich? Warum ich denn?“ „Marie, bitte.“ „Na gut, aber nett finde ich
das von dir nicht.“ Meinte sie und ging zurück, dort sagte sie erst mal gar
nichts, sondern zerrisse den Vertrag und sah dann die Maklerin an. „Ich werde
ihnen keine weitere Wohnung suchen!“ Sagte diese und rauschte davon. Robert sah
ihr nach und ging dann mit Marie zum Auto, um zur anderen Wohnung zu fahren.
‚Na hoffentlich, ist die noch frei.‘ Dachte Robert bei der Fahrt nur.
Gerrit machte
schnell das Nachtessen parat und setzte sich dann noch mal in den Garten. Er
dachte an den Tag vor einigen Jahren, als er von Skifahren kam und an einem
Unfall vorbei kam. Da ihm das Auto bekamt vorkam hielt er an und sah dann mit
Schrecken, das es die Ex-Frau von Michael war. Sie starb noch am Unfallort und
das in seinen Armen. Nach dem ersten Schock, fuhr er dann ins K11 und
überbrachte die Nachricht. Und jetzt musste er Morgen fast was Ähnliches tun,
aber Mike lebte ja, aber wie würde es Michael aufnehmen? Gerrit starrte in den
Abendhimmel und versuchte positive zu denken.
Alex lag
immer noch in der Wanne und liess es sich gutgehen. Sie hatte ihr Handy auf
lautlos und daher bekam sie die SMS von Michael nicht mit. Nach dem Bad, ging
es mit einem Glas Wein und einem guten Buch, auf die Couch.
Michael sah
auf sein Handy und nein immer noch keine Antwort. So versuchte er sich noch mal
mit dem TV abzulenken, aber immer wieder kam ihm der Abend in den Sinn, als
Gerrit dass von seiner Ex-Frau, ihnen sagte. Gott, wie war er erschrocken, als
Gerrit reinkam und dessen Kleider voller Blut war. Er wusste noch wie er ihm
zuhörte, aber der Sinn der Worte, ihm erst Tage später bewusst wurden. Am Grab
seiner Ex-Frau, wurde ihm bewusst, dass er jetzt alleinerziehender Vater ist
und das bei seinem Job, aber sie haben es mit Hilfe hinbekommen. Aber warum kam
ihm das gerade heute in den Sinn? Michael sah noch mal auf sein Handy und nein
immer noch nichts.
Lisa hielt
vor dem Spital und sah zu Mike rüber. „Und wie geht es dir?“ „Beschiessen vor
Angst! Lisa weisst du, an was ich gerade gedacht habe?“ „An jenen Abend?“ Lisa
war damals auch im K11 gewesen und hatte alles mitbekommen. „Ja und jetzt mute
ich ihm das auch noch zu.“ „Onkel Gerrit macht das schon und ich glaube, so ist
es für Michael besser. Hat er eigentlich von den Rückenschmerzen nichts
mitbekommen?“ „Ich bin nur an den WK bei ihm, sonst wohne ich in der Nähe der
Uni. Ich geh rein und danke fürs bringen. Lisa?“ Mike wollte es hinter sich
bringen und nicht zu viel nachdenken. „Ja Mike?“ „Danke dass es dich und Gerrit
gibt.“ Sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Backe, dann schnell aus dem
Auto raus und rein ins Spital. Lisa sah ihm nach und machte dann das Navi an,
das Mike auf der Fahrt ins Spital, programmiert hatte.
Robert und
Marie waren bei der anderen Wohnung angekommen. „So und jetzt?“ „Na jetzt gehen
wir bei der Vermieterin klingeln und hoffen das die Wohnung noch frei ist.“ Gab
Marie zur Antwort und stieg aus. „Und was machen wir wenn nicht?“ „Robert, dann
suchen wir weiter oder was dachtest du?“ „War nur eine Frage und jetzt geh
klingeln.“ Brummelte Robert und fragte sich im Stillen, ob das wirklich gut
gehen würde.
Marie war
schon bei der Haustüre und klingelte bei der Vermieterin. Sekunden später ging
die Türe auf und sie konnten in den Hausgang rein. „Hallo, sorry das wir so
spät noch stören, aber wir wollten sie was fragen.“ Sprudelte es aus Marie
raus. „Kein Problem, war ja noch wach und kommen sie doch rein.“ Frau Moller,
so hiess die Dame, liess sie in ihre Wohnung. „Danke.“ Sagte Robert und sah
sich um. „Wie wollten fragen, ob die Wohnung, die wir uns angesehen haben, noch
frei ist?“ „Ja die ist noch frei, sie haben also Interesse?“ „Ja haben wir,
weil die anderen Wohnungen, einfach nicht den Charme ihrer hatten.“ Meinte
Robert dazu und hoffte nichts Falsches gesagt zu haben. „Danke und ab wann möchten
sie rein und auf welchen Namen soll der Vertrag lauten?“ Frau Moller machte
ihren Laptop an. „Auf beide oder Robert?“ „Ja auf uns beide und einziehen? Ab
wann wäre sie den frei?“ „Anfang nächsten Monat und die Kaution ist zwei
Mieten.“ „Geht OK oder Schatz?“ Robert sah zu Marie rüber. „Ja super und wo
müssen wir unterschreiben?“ „Sobald ich den Vertrag ausgefüllt habe.“ Sie
fragte die Daten der beiden ab und gab sie im Laptop ein, dann druckte sie ihn
aus. Beide unterschrieben und waren jetzt glückliche Besitzer ihrer ersten
gemeinsamen Wohnung. „Ich rufe sie an, sobald ich die Schlüssel habe.“ Beide
bedankten sich und fuhren dann zu Robert, um das zu feiern.
Lisa kam
zuhause an und liess das Auto, vor der Garage stehen. Sie ging ins Haus und
reif nach ihrem Onkel. Doch keine Antwort von ihm und so ging sie mal Richtung
Garten. In der Küche sah sie die Vorbereitung für das Nachtessen und fand ihren
Onkel dann schlafend auf der Liege vor. „He Onkel Gerrit, ich wäre da.“ Sagte
sie etwas lauter und stupste ihn an.
Gerrit spürte
das stupsen und machte die Augen auf. „Hallo Lisa und ihn gute abgeliefert?“
„Ja habe ich und wollen wir essen?“ „Gute Idee und hast du was?“ Gerrit sah
seine Nichte besorgt an und so erzählte sie ihm was vor dem Spital gesprochen
worden war. „Komisch, ich dachte auch an diesen Tag, aber er lebt ja und hat
‚nur‘ eine Op.“ „Ja das sage ich mir auch immer und was machen wir jetzt noch?“
wären dem Gespräch hatten sie gegessen. „TV oder an was dachtest du?“
„Irgendwie dasselbe, aber müde bin ich eigentlich auch.“ „Dann lass uns in die
Betten verschwinden und ich kann ja im Bett noch in die Klotze schauen.“ Lisa
fand das eine gute Idee und so räumten sie schnell noch die Küche auf. „Geh du
schon mal hoch, ich mache noch einen Rundgang, ob alles zu ist.“ Meinte Gerrit
und Lisa ging nach einem gute Nachtkuss hoch und verschwand nach einem kurzen
Stopp im Bad, in ihrem Zimmer. Gerrit machte seinen Rundgang und war zwanzig
Minuten später, auch im Zimmer verschwunden.
Michael
wachte auf und alles tat ihm weh. „Oh Mann! Man sollte ab einem gewissen Alter,
einfach nicht mehr auf der Couch pennen!“ Murmelte er und schleppte sich ins
Bad.
Alex wachte
ebenfalls auf der Couch auf und war froh, dass es eine neue war und daher sich
die Verspannungen in Grenzen hielt. Dennoch ging es erst mal unter die Dusche und
später dann in die Küche. In der Küche sah sie dann endlich mal wieder auf ihr
Handy. „Ups! Was wohl Michael wollte?“ Murmelte sie und machte ihm eine SMS.
Michael ging
nach dem Duschen direkt in die Küche und liess sein Handy links liegen. Erst
nach dem Kaffee, sah er nach und schrieb dann Alex zurück, dass es nicht mehr
so wichtig sei. Es reichte, wenn er mit ihr im Büro darüber sprechen konnte.
Robert und
Marie wachten da schon komfortabler auf. „Na Schatz, immer noch Happy wegen der
Wohnung?“ Wollte Robert wissen. „Ja bin ich, die andere wäre doch zu teuer
gewesen und Frühstück?“ „Gerne, ich geh nur kurz duschen, dann komme ich.“
Robert gab ihr einen Kuss und verschwand im Bad. Marie ging in die Küche und
suchte das Frühstück zusammen. Der Kaffee war gerade fertig, als Robert rein
kam. „Robert, also in unserer Wohnung, da hätte ich dann schon gerne, etwas
mehr aufgeräumt.“ „Schatz hier ist aufgeräumt.“ Protestiert er. „Robert, also
ehrlich, das hier ist ein Chaos und nicht aufgeräumt. Wir werden die neue
Küche, schön dem Alphabet nach einräumen.“ Robert schluckte leer und beschloss,
jetzt nichts dazu zusagen.
Gerrit wurde
durch den Geruch von frischen Kaffee wach und stand auf um runter in die Küche
zugehen. „Morgen Lisa, gut geschlafen?“ „Morgen Onkel Gerrit, ging so und du?“
„Na ja, man sollte keine Ärzteserien anschauen.“ „So was schaust du dir an?“
„Kam nichts anderes und weist du was das Thema war?“ „Krebs?“ Fragte sie zurück
und schenkte ihm Kaffee ein. „Ja und klar da überlebt es ja jeder.“ „Stimmt und
wir müssen uns dann umziehen, bevor die Jungs kommen.“ „Was ist denn für Zeit?“
„Halb acht und wann kommt Mike unter das Messer?“ „Neun Uhr und ich geh hoch
und ziehe mich um und dann geniess ich mein Frühstück.“ Noch ein Schluck Kaffee
und schon ging es zurück ins Schlafzimmer. Auch Lisa ging in ihr Zimmer, um
sich umzuziehen.
Nachdem Mike
im Spital verschwunden war, wurde er von der Oberschwester empfangen. „Hallo
Mike und wie geht es ihnen?“ „Es ging mir schon mal besser und was wird heute noch
gemacht?“ „Ausruhen und kraft sammeln für morgen. Ich bringe später dann noch
was zum Schlafen vorbei.“ „Danke Oberschwester, dann bin ich mal in meinem
Zimmer.“ Mike verschwand in seinem Zimmer und später bekam er eine Tabletten
zum Schlafen.
Jetzt sass er
auf dem Bett und wartet auf den Professor. Jetzt hätte er gerne jemand bei sich
gehabt, aber dazu war es jetzt zu spät. „Hallo Mike, na nervös?“ Riess ihn die
Stimme vom Professor, aus den Gedanken. „Ja und das, obwohl ich weiss, wie es
geht.“ „Mehr wissen, macht nicht immer ruhiger. Also habe sie noch Fragen oder
ist alles klar?“ „Also ich habe gesagt, das niemand vor zwei Uhr kommen muss,
ist das so OK?“ „Ja das ist gut und weiss es ihr Vater schon?“ „Nein er erfährt
es erst heute, ich konnte es einfach nicht! Werde ich den heute wach oder
lassen sie mich länger schlafen?“ „Je nach Grösse der OP werden wir es
entscheiden. Wir fangen übrigens etwas früher an, daher kommt jetzt die
Schwester und macht sie parat.“ „Oh da bin ich nicht sauer darüber.“ Mike war
froh, dass es los ging, so hatte er es eher hinter sich. Der Professor klopfte
ihm noch auf die Schulter und ging dann zum nächsten Patienten. Nach ein paar
Minuten kam die Schwester und schon ging es los mit den Vorbereitungen.
Beide waren
umgezogen und sassen beim Frühstück, als es schon an der Türe klingelte. „Man
sind die pünktlich.“ „Lisa wir sind hier in Deutschland und da sind sie
pünktlich.“ „Aber auf die Sekunde?“ „OK, das ist etwas übertrieben.“ Meinte da
auch Gerrit und ging an die Türe aufmachen. Die Jungs vom anderen Tag standen
davor und waren voller Tatendrang. „Hallo und können wir loslegen?“ „Klar kommt
rein und ihr wisst ja, wo weiter machen oder?“ „Klar wissen wir es noch und
müssen sie noch ins Bad oder so?“ „Äh ja ins obere, warum?“ Gerrit fragte sich
im Stillen, ob er was verpasst hatte. „Ach unser Chef fand, wenn wir schon da
sind, sollen wir mal alles ansehen.“ „Und was kostet mich das?“ Gerrit sah sich
schon Doppelschichten arbeiten. „Alles dabei und sind sie immer hier?“ „Nein
wir sind heute noch unterwegs, warum?“ „Keine Sorge, das Haus steht noch, wenn
sie zurückkommen. Jungs legt los und sie gönnen sich einen ruhigen Tag.“ Meinte
der Vorarbeiter und schon waren sie in alle Richtungen verschwunden. Gerrit
ging zurück in die Küche und brachte Lisa auf den neusten Stand.
Michael
machte sich auf den Weg ins Büro und war wieder so unruhig wie am Abend davor.
Er war noch schnell im Zimmer von Mike gewesen und was er da gesehen hatte,
machte ihn noch unruhiger. Denn da lagen die Bücher und Klamotten, von dem
andern Zimmer drin. „Was zum Geier geht hier vor?“ Murmelte er und fuhr fast
über Rot.
Alex war
schon im Büro und fragte sich, was wohl Michael so beschäftigte, als Robert
reinkam. Bevor sie was sagen konnte, legte er los und erzählte ihr vom
gestrigen Abend und was sie heute gesagt hatte. „Alex ist das normal?“ Wollte
er am Schluss von ihr wissen. „Sie ist sicher nur aufgeregt wegen dem Umzug.“
„Meinst du und wenn es nicht so ist?“ „Robert dann musst du es ihr halt sagen oder
hast du ein Problem mit dem Alphabet?“ „Quatsch ich doch nicht, aber ich
brauche das nicht in der Küche.“ „Was braucht wer nicht in der Küche?“ Kam es
von Michael, der gerade ins Büro kam und sofort legte Robert los.
Mike lag
jetzt vor dem OP-Raum und wartete auf die Spritze zum Einschlafen. Er bekam sie
schon hier, weil er hier auch den Schlauch zum beatmen bekam. „So Mike, ich
sende sie mal ins Land der Träume. Sie werden auf dem Bauch liegend operiert
oder?“ „Ja werde ich und geht das denn, wegen dem Schlauch und so?“ „Ja das
geht, also Achtung das Sandmännchen kommt.“ Mike spürte die Müdigkeit kommen
und dann nichts mehr. „OK, er schläft.“ Sagte der Arzt und schon legten sie
los.
Gerrit und
Lisa waren mit dem Frühstück fertig und setzten sich noch etwas in den Garten.
„Wie willst du anfangen?“ Unterbrach Lisa die Stille. „Ich weiss es ehrlich
nicht, aber ich kann ihm ja schlecht, meine Notizen hinlegen oder?“ „Warum
nicht? Er kann doch deine Schrift lesen oder?“ „Klar kann er die lesen, aber
wirkt das nicht, wie soll ich sagen…………..?“ „Uncool?“ Versuchte Lisa weiter zu
helfen. „Auch, aber ich dachte da eher an, unfähig.“ „Warum das denn?“ „Ich leg
ihm den Zettel hin und das war es?“ „Onkel Gerrit, also so sehe ich das nicht!
Meinst du er könnte das besser?“ Fragte Lisa und Gerrit zuckte nur etwas
hilflos mit den Schultern.
Michael hörte
Robert zu und musste ein Lachen unterdrücken. „Robert, das wird schon. Das macht
sie vielleicht am Anfang, aber wenn der Alltag eingekehrt ist, dann gibt sich
das.“ „Bist du sicher?“ „Robert würde ich dich bei so einem Thema anlügen?“
Fragte er zurück. „Nein eigentlich nicht und Alex hat ja was Ähnliches gesagt.“
„Na also, dann ist doch alles OK oder?“ „Ja scheint so, aber jetzt muss ich
noch ins Personalbüro.“ „Warum das denn?“ „Na ich brauche doch frei, um zu
zügeln und die müssen doch meine neue Adresse haben. Ob ich alle meine Möbel
zügeln darf?“ „Das musst du mit Marie klären und jetzt geh schon.“ Michael
schob Robert Richtung Bürotür. „Ich geh ja schon und soll ich was aus der
Kantine mitbringen?“ „Das übliche.“ Kam es vom Alex und weg war er.
Alex sah zu
Michael hin. „Sorry, aber ich habe mein Handy wirklich nicht gehört, was war
denn?“ „Ich war und bin es immer noch. Eine Unruhe in mir, die mich fast
verrückt macht und dann dachte ich noch an den Tag, als Gerrit uns das mit
meiner Ex beibrachte. Dann fand ich im Zimmer von Mike, die Sachen vom andern
Zimmer und das macht mich nicht ruhiger. Hast du eine gute Erklärung für mich?“
„Puh, also da muss ich passen, aber was sagt den Mike dazu?“ „Na den habe ich
gestern nicht gesehen und das Bett war auch nicht benütz. Alex irgendetwas ist
im Busch und ich weiss nicht was!“ „Michael es gibt sicher eine Erklärung für
das, aber ich weiss leider nicht welche.“ Alex sah ihn entschuldigend an.
Gerrit sah
auf die Uhr und dann zu Lisa. „Wollen wir?“ „Ja, bringen wir es hinter uns. Mir
ist irgendwie schlecht, bei dem Gedanken.“ „Das ist sicher die Schwangerschaft.
Es wird dir nicht zu viel oder?“ „Nein es geht schon und brauchst du noch was?“
„Ausser etwas mehr Mut, habe ich alles dabei.“ Gerrit zog aus dem Hosensack,
den Zettel. „Na dann.“ Lisa grinste etwas schief und dann gingen sie nach einem
Bye, zu den Jungs zum Auto.
Marie war
noch in der Wohnung von Robert geblieben und sah sich jetzt in aller Ruhe um.
Was passte in die Wohnung und was nicht. Dann natürlich noch die Frage, was
wollte sie davon in der gemeinsamen Wohnung sehen. Marie schrieb sich auf, was
OK für sie wäre und ahnte, das könnte ein hitziger Abend werden. Dann ging auch
sie zur Arbeit.
Lisa fuhr ins
K11 und parkte genau vor dem Gebäude. „Ist das Spital noch programmiert?“
„Weiss nicht, kannst du schnell schauen?“ Gerrit nickte und sah nach. „Ja ist
drin und ist es OK für dich wegen dem Fahren?“ „Ich schaffe das schon und jetzt
lass uns gehen.“ Lisa sah auf die Uhr, schon fast zehn Uhr.
Im Haus von
Gerrit wurde eifrig gearbeitet. Im Vorgarten wurden die Sträucher geschnitten
und hinten die Hecke auf eine vernünftige Höhe gebracht. Bei den Bäume die
toten Äste entfernt und neue Rosen gepflanzt. Auch drinnen sah man sie
arbeiten. Sie hatten im Estrich ein verborgenes Bad gefunden und waren jetzt
daran, den Estrich zu dämmen um es zum Wohnraum nutzbar zu machen. „Chef, was
machen wir mit der Treppe? Ich habe vorhin was von Schwangerschaft gehört.“
„Wir machen alles soweit fertig, dass sie entscheiden können, also auch ne gute
Treppe.“ „Sag mal Chef, wer zahlt das alles? Das ist doch nicht im Grundpreis
drin.“ „Scheinbar ein Spender, aber wer das ist, weiss ich auch nicht.“ „Na
dann verarbeiten wir mal die noble Spende.“ Meinte der Arbeiter und ging zurück
zur Arbeit.
Im Spital
waren immer noch am Operieren. „Wir müssen grosszügiger schneiden als mir lieb
ist.“ Brummelte der Professor und sah seinen Oberarzt an. „Ja sehe ich auch so,
aber nach der OP, lassen wir ihn noch schlafen oder?“ „Ja und das mindestens
eine Woche, wird zwar hart für den Vater, aber für die Wunde ist das besser.
Schon was vom Labor gehört?“ Sie hatten sofort nach der Eröffnung der Wunde,
eine Probe zum Labor geschickt. „Ich frage nach.“ Eine der Schwester griff zum
Telefon und rief unten an.
Gerrit und
Lisa standen vor der Türe zum Büro. Gerrit hatte den Zettel in der Hand und der
sah aus, wie schon zehn Mal gewaschen. „Wollen wir?“ Lisa hatte die Hand an der
Türklinke und drückte die runter, als Gerrit nickte.
Michael sah
hoch und dachte eigentlich dass Robert kam, aber es waren nur die beiden Grass.
„He ihr beiden, na ist es euch langweilig zuhause?“ Fragte er dann nach. „Nein
wir müssen was sagen oder Onkel Gerrit?“ „Ja müssen wir und Michael bitte nicht
aufregen.“ Gerrit suchte erst nach Worten, aber legte ihm dann den Zettel hin.
„Ich kann es dir nicht sagen, Sorry.“ Gerrit setzte sich an seinen Schreibtisch
und sah Michael entschuldigend an.
Alex ging zu
Michael rüber, um mitzulesen, denn ihr Gefühl sagte ihr, das es nichts Gutes
sein konnte.
Michael nahm
den Zettel und machte ihn auf. Die Schrift zeigte sofort, dass es nichts Gutes
war, denn so zitterig war Gerrit seine Schrift sonst nicht. Michael lass es und
versuchte das geschriebene zu begreifen.
Alex sah
entsetzt zu Gerrit rüber. „Das ist nicht wahr oder?“ „Doch ist es und ich
wünschte mir, das es was anderes wäre.“ Gerrit sprach leise und sah auf den
Boden. „Wann wissen wir es genau?“ „Vor zwei Uhr müssen wir nicht dort sein.
Mike sagte, dass es vorher keinen Sinn macht.“ Meinte Lisa dazu. „Michael ist
alles klar bei dir?“ Alex legte ihre Hand auf seine Schulter.
Michael
erwachte dadurch aus seiner Starre. „Warum hat er mir es nicht gesagt?“ „Er
hatte Angst vor deiner Reaktion und wollte dir auch nicht unnötig Sorgen
machen.“ „Ich bin sein Vater, ich werde mir immer Sorgen machen! Wo ist er?“
Michael seine Stimme zitterte und er sah seine Kollegen flehend an. „Im
Uni-Spital, Lisa wird dich hinfahren.“ Gerrit ahnte wie es innen in ihm aussah.
Lisa sah zur
Uhr. „Wenn du jetzt schon willst, können wir fahren, aber dann wären wir zu
früh.“ „Ich sitze doch hier nicht rum!“ Schrie er schon fast. „Michael ich
komme auch mit und Gerrit kannst du hier bleiben, bis Robert kommt?“ Alex
wollte Michael jetzt nicht alleine lassen. „Geht nur und Lisa fahr vorsichtig.“
„Mache ich, das Auto steht vor dem Gebäude.“ Lisa ging zur Türe und drehte sich
dort noch mal um. „Ich rufe an, wenn wir was wissen.“ Sagte sie noch zu ihrem
Onkel, dann gingen sie drei raus und Gerrit war alleine mit seinem schlechten
Gewissen.
Robert hatte
frei bekommen und war jetzt nach dem Abstecher in die Kantine, auf dem Weg
zurück ins Büro. Unterwegs wurde er noch von Max aufgehalten und so kam es, das
er länger weg war als geplant. „Leute bin zurück.“ Rief Robert als er reinkam
und schwenkte den Sack mit den Sandwiches. „Hi Robert, sorry sie sind
unterwegs, aber was hast du gekauft?“ „Hi Gerrit was machst du denn hier und
was ist los?“ Robert sah in Gerrits Gesicht Spuren von Tränen. Gerrit bat ihn
sich hinzusetzten und erzählte ihm dann alles.
Im Spital
hatten sie inzwischen den Befund bekommen. „Und jetzt?“ „Jetzt beenden wir die
OP wie besprochen und dann, dann können wir seinem Vater diese gute Nachricht
überbringen.“ „Dann muss er nur noch wieder auf die Beine kommen oder?“ „Ja und
das wird auch so hart genug.“ Meinte der Professor und begann die grosse Wunde
zu schliessen. „Schwester sagen sie in der ITS Bescheid, dass er bald kommt und
er für eine Woche fixiert und im künstlichen Tiefschlaf sein muss.“ Die
Schwester nickte und gab ihren Kolleginnen Bescheid.
Robert
starrte Gerrit entsetz an. „Sag dass es ein Scherz ist!“ „Ist es leider nicht
und Robert, wir müssen jetzt für die zwei da sein.“ „Klar müssen wir und ich
mache mir Sorgen, wegen dem zusammen ziehen mit Marie.“ „Das schafft ihr zwei
schon und habt ihr eine Wohnung?“ „Ja haben wir und Ende Monat können wir schon
rein. Gerrit er wird es doch schaffen oder?“ „Das fragst du bei einem
Naseband?“ Fragte Gerrit zurück.
Im Haus war
eine neue Treppe eingebaut und auch gleich eingeschalt. „Leute denkt bitte oben
an ne Kindersicherung.“ „Ist das nicht etwas früh?“ „Auch ein Erwachsener kann
hier runterfallen und das wollen wir ja wohl nicht oder?“ „Stimmt wäre nicht
gerade gut, aber woher nehmen?“ „Selber bauen?“ „Das auch noch? Chef wir lange
bleiben wir eigentlich hier?“ „Solange es dauert und brauchst du Hilfe?“ „Das
bekomme ich schon hin.“ Brummelte er leicht beleidigt und zog von dannen. Der
Chef der Truppe sah ihn nach und hackte dann wieder was ab.
Sie kamen im
Spital an und Lisa fand zum Glück einen Parkplatz in der Nähe des Einganges. „Was
wenn beides eintritt? Ich habe so was von schiss gerade.“ Michael wäre jetzt
lieber sonst wo, denn hier. „Michael es wird und muss gut gehen, also Glaube
bitte daran.“ Alex versuchte für sie beide positive zu denken, auch wenn es ihr
schwer fiel. „Es ist einfach nicht Fair! Ich bin der alte Knochen und Mike hat
das Leben doch noch vor sich!“ „Michael! Er würde dir den Kopf waschen nach so
einer Ansage.“ Stellte Lisa fest und machte die Türe zum Spital auf.
Mike wurde
auf die ITS gebracht und der Professor und die andern vom OP-Team, gingen sich
duschen und umziehen. „Sprechen sie mit dem Vater?“ Wollte der Oberarzt wissen
und zog den Kittel an. „Ja mache ich und schauen sie nach dem Jungen?“ „Mache
ich.“ Meinte der und machte sich auf den Weg zu Mike.
Der Professor
dachte noch kurz über die OP nach und fragte dann nach ob schon der Vater da
sei.
Robert
grinste kurz und sah dann wieder besorgt aus. „Was können wir für Michael
machen?“ „Wir nehmen ihm so viel Arbeit ab wie möglich, damit er für Mike da
sein kann.“ „Das ist klar, aber was sonst noch?“ „Schauen wir spontan und
weisst du wo der Staatsanwalt ist? Den sollten wir auch noch informieren.“
„Frag mal in seinem Büro nach, er war letzthin, etwas neben der Spur.“ „Ach
ja?“ Gerrit fand das eigentlich nichts neues, aber rief dann mal dort an.
Sie sassen im
Wartezimmer vor der ITS und warteten auf einen Arzt. „Michael setz dich bitte
mal hin!“ Alex wurde nur noch nervöser, durch sein rum tigern. „Alex, ich kann
jetzt nicht sitzen und es ist schon fast drei Uhr!“ Michael sah sie verzweifelt
an. „Michael, es wird wer kommen und dir alles sagen, also setz dich.“ Alex
ahnte wie er sich fühlte, aber kam ihre Ahnung, an seine Gefühl ran?
Der Professor
wusste jetzt, wo der Vater war und ging da hin. „Hallo, Herr Naseband?“ Michael
drehte sich zur Türe und sah den Professor da stehen. „Bin ich und was ist mit
meinem Sohn? Sagen sie doch mal was!“ „Michael!“ Alex versuchte ihn runter zu
bekommen. „Hallo Lisa Grass, wie lief die OP?“ „Die OP lief gut und Herr
Naseband, er hat kein Krebs!“ Michael starrte ihn an und frage dann nach. „Ja
sie haben richtig gehört, es ist kein Krebs, aber hart wird es trotzdem.“ „Wie
meinen sie das?“ Fragte Alex nach und Michael setzte sich endlich hin. Der
Professor erzählte von der OP und was jetzt noch kommen würde. „In ihrer
Wohnung, kann er da im Rollstuhl sich bewegen? Am Anfang wird er diesen noch
benötigen.“ „Ja wir haben einen Lift und die Türen sind breit. Wird er lange
darin sitzen?“ Michael sah den Professor an. „Das kommt auf ihn darauf an und
was die weiteren Untersuchungen ergeben. Aber darüber reden wir später, jetzt
wollen sie ihn doch sicher sehen oder?“ „Ja und dürfen sie mit?“ Michael wollte
jetzt nicht alleine sein. „Natürlich, kommen sie, ich bringen sie zu ihm.“ Sie
folgten ihm auf die ITS.
Frau
Schneider sicherte noch schnell den Brief am PC und nahm dann ab. „Bei
Staatsanwalt Krikidatse, sie wünschen?“ „Hallo Frau Schneider, Grass hier und
eine frage, ist ihr Chef da?“ „Hallo Herr Grass, er sollte im Gericht sein, um
was geht es den?“ Wollte sie wissen und zückte ihr Notizblock. Gerrit erzählt
um was es ging und was sein Wunsch wäre. „Oh das ist ja schrecklich! Ich werde
es ihm mitteilen und sie bekommen das OK dann schriftlich zugesendet.“ „Das
wäre nett und ich halte sie auf dem Laufenden.“ „Das will ich doch hoffen und
Herr Grass, wir sollten mal reden.“ „Ja ich weiss, aber nicht gerade jetzt.“
„Natürlich, aber zu lange warten, sollten wir auch nicht.“ „Ich komme morgen
mal vorbei.“ „Gut, bis dann.“ Beide legten auf und Frau Schneider machte ihre
Notizen in Reinschrift.
Robert hatte
zugehört und stutze, als sie über ein treffen sprachen. „Warum musst du zum
Staatsanwalt?“ „Oh das ist eine lange Geschichte und was gibt es hier neues?“
„Aktenarbeit und sonst nichts, aber du lenkst ab. Also was ist los?“ „Der
Staatsanwalt ist doch etwas neben der Spur und Frau Schneider macht sich
Sorgen, daher gehe ich morgen mal mit ihr reden.“ „Und das ist alles?“ „Ja,
warum fragst du?“ „Erst sagst du lange Geschichte und dann das?“ „Robert! Sei
nicht so neugierig und kann ich dir beim Bearbeiten helfen oder nicht?“ ‚Wie
kann man bloss so neugierig sein?‘ Dachte Gerrit nur und sah mal auf sein
Handy.
Sie zogen
sich die grünen Klamotten an und gingen dann zu seinem Zimmer. „Wer darf alles
rein?“ Fragte Michael und hielt sich an Alex fest. „Wenn es ihnen wohler ist,
dürfen die Damen natürlich mit.“ „Danke! Ihr kommt doch mit oder?“ Michael
fühlte sich gerade nicht als der starke Mann, der er sonst war. „Klar wir
lassen dich doch nicht alleine.“ Meinte Alex und drückte seine Hand. „Wir drei
wären dann soweit.“ Meinte Lisa dazu und lächelte Michael aufmuntern zu.
Der Professor
ging zum Zimmer von Mike. „Erschrecken sie bitte nicht, aber wenn jemand so an
den Geräten angeschlossen liegt, sieht es schlimmer aus als es ist.“ „Ja das
kennen wir, wenn jemand von uns da liegt, aber es ist halt mein Kleiner.“
Murmelte Michael und dann machte er die Türe auf.
Robert sah zu
Gerrit rüber und machte sich so seine Gedanken, als der Staatsanwalt ins Büro
kam. „Guten Tag Herr Krikidatse, was machen sie den hier?“ Wunderte sich
Gerrit. „Warum fragen sie das den und warum sind sie hier? Schon wieder
gesund?“ „Gesund noch nicht ganz und sollten sie nicht im Gericht sein? Frau
Schneider hat so was erwähnt.“ „Im Gericht?“ Der Staatsanwalt sah Gerrit, erst
verwirrt an und dann geschockt. „Scheisse! Das habe ich doch glatt vergessen.
Können sie dort anrufen und sagen, dass ich unterwegs bin? Danke und Tschüss.“
Und schon war er aus dem Büro draussen. „Machen wir!“ Rief ihm Robert nach und
nahm den Hörer ab, um anzurufen. Gerrit sah ihm Kopfschüttelnd nach und sah
wieder auf sein Handy, immer noch nichts von Lisa.
Michael
atmete noch einmal tief durch und ging dann in das Zimmer. Vorsichtig ging er an
das Bett seines Sohnes und sah dann zu Alex. „Er sieht so blass und klein aus.“
Flüsterte er ihr zu. „Ja blass ist er, aber nach so einer OP und klein? Na ja,
das liegt wohl an den ganzen Apparaten. Michael er schafft das schon und so hat
er wenigstens keine Schmerzen.“ „Lassen sie ihn, die ganze Zeit so auf der
Seite liegen?“ Wollte Michael dann vom Professor wissen. „Ja es ist besser
wegen der Wundbehandlung und der Beatmung. Er ist fixiert und so kann die Wunde
besser sich schliessen.“ „Ist sie denn sehr gross?“ „Ja leider fast doppelt so
gross wie geplant, aber wenn alles gut geht, wird er kaum schmerzen haben, wenn
wir ihn aufwecken.“ „In einer Woche sagten sie?“ Mischte sich Alex ins Gespräch
ein. „Ja, das haben wir so geplant, aber in drei Tagen wollen wir nachsehen ob
wir alles erwischt haben.“ „Und wenn nicht? Noch mal operieren?“ Unterbrach ihn
Michael. „Nein, also wenn es nicht zu gross ist nicht, dann bestrahlen wir.
Wenn es doch zu gross ist, leider noch mal on den OP, aber das wird hoffentlich
nicht eintreten.“ „Danke für ihre Offenheit. Darf ich hier bleiben?“ „Heute
nicht zulange, aber ab morgen ist es kein Problem.“ „Für uns alle?“ „Ja ich
werde es der Oberschwester so melden. Haben sie noch Fragen? Sonst würde ich
jetzt zum nächsten Patienten gehen.“ „Danke, zurzeit nicht. Michael setzt dich
doch hin.“ Alex drückte ihn sanft auf den Stuhl neben dem Bett. „Alex ich geh
raus und sage im Büro Bescheid.“ Meldete sich jetzt Lisa zu Wort. „Mach das und
kommst du zurück?“ „Ich warte beim Auto, du weisst ja warum.“ Lisa grinste
etwas verlegen und ging dann raus.
Michael sah
seinen Sohn an und die Geräte. Überall blinkte was und das zischen der
Beatmung, machten ihn etwas nervös. „Hi mein Kleiner, warum hast du nie was
gesagt? Ich hätte dir doch beigestanden und dann hätte Gerrit nicht wieder, die
schlechte Nachricht überbringen müssen.“ Vorsichtig strich er ihm über das
Gesicht und nahm dann die eine Hand in seine. „Meinst du er hört mich?“ Fragend
sah er Alex an. „Ich weiss es nicht, aber er spürt sicher, dass du da bist.“
„Ja das hoffe ich auch! Alex ich habe Angst vor dem was noch kommt.“ „Wer hätte
das denn nicht? Michael wir helfen euch und daher kannst du dich voll auf ihn
konzentrieren.“ „Danke Alex und wo ist den Lisa?“ Alex erzählte es ihm und zum
ersten Mal, seit er es wusste, konnte er wieder schmunzeln. ‚Ja die Grass und
ihre Probleme mit den Ärzten.‘ „Sie kann ihre Herkunft nicht verleugnen oder?“
„Nein kann sie nicht.“ Michael nickte und sah dann wieder zu seinem Sohn hin.
Gerrit setzte
sich etwas anderes hin und nahm sich dann eine der Akten, als endlich sein
Handy klingelte. „Hi Lisa und?“ Fragte er sofort und machte auf laut. „Hi Onkel
Gerrit, ich wollte nur mitteilen wie es Mike geht.“ „Und wie geht es ihm?“
Fragte Robert und kam zu Gerrit seinem Schreibtisch. Lisa erzählte was war und
wie es weiter gehen sollte. „Wie geht es Michael dabei?“ Gerrit machte sich
Sorgen um seinen älteren Kollegen. „Na ja, er macht auf starken Mann, aber du
kennst ihn ja besser oder?“ „Ja tue ich und wie geht es bei euch weiter? Also
kommt ihr noch mal ins Büro oder nicht?“ „Das muss ich noch Fragen und du musst
ja auch wieder nachhause kommen oder?“ „Stimmt, aber jetzt schon? Nicht das wir
den Handwerkern im Weg rumstehen.“ „Stimmt! Ob wir das Haus wieder erkennen?“
„Lisa! Mach bitte nicht solche Scherze und wie geht es dir eigentlich?“ „Wieso
fragst du?“ Gerrit verdrehte die Augen und sah zu Robert. Der grinste nur und
setzte sich wieder bei sich hin. „Na schwanger und dann diese Aufregung. Da
wird mal ja mal fragen dürfen oder?“ „Ach so! Ne alles im grünen Bereich, also
bis später und schon dein Bein.“ „Ja Nichte Lisa, werde ich machen.“ Meinte
Gerrit und beendete das Gespräch. „Nichte Lisa?“ „Sie sagt auch immer Onkel
Gerrit zu mir, also darf ich das wohl auch sagen oder?“ Meinte er nur dazu.
„Klar, aber es tönte halt ungewohnt. Geht es mit deinem Bein?“ „Geht so, aber
zuhause auf der Couch, würde es besser gehen.“ „Soll ich dich heimfahren?“ „Ne
lass mal, ich warte auf Lisa.“ ‚Ich will ja schliesslich überleben.‘ Beendete
er den Satz in Gedanken.
Michael
strich Mike noch mal über die Stirn und stand dann auf. „Mike, ich komme morgen
wieder und bleibe dann auch länger. Alex lass uns ins Büro fahren und dann
sollte ich noch dem Staatsanwalt Bescheid geben.“ „Ja lass uns gehen.“ Alex
sagte noch Tschüss zu Mike und dann gingen sie sich umziehen. Beim Durchgang
zur ITS meldeten sie sich ab und dann ging es zum Auto.
Lisa lehnte
sich ans Auto und genoss die Sonnenstrahlen, als sie Alex und Michael reden
hörte. „Und wohin jetzt?“ Lisa machte die Augen auf und sah die beiden an.
„Büro und dann müssen wir abklären, wie es weiter geht.“ „Onkel Gerrit wird
sicher ab morgen im Büro sein und euch entlasten.“ „Mit seinem Bein? Der soll
erst mal gesund werden!“ Widersprach Michael heftig. „Michael, als wenn Gerrit
jetzt darauf Rücksicht nehmen würde.“ Meinte Alex und stieg hinten ein. „Auch
wenn ich ab und an nicht da bin, heisst das noch lange nicht, das er die
Heilung aufs Spiel setzten muss.“ „Bei uns sind immer noch die Handwerker und
das kann dauern, also dann macht er wahrscheinlich lieber Büroarbeiten, als
denen im Weg zu sitzen. Woher kennst du die eigentlich?“ Lisa fiel da gerade
was ein. „Warum?“ Michael wusste nicht worauf sie hinaus wollte. „Die reden
immer von einem Grundpreis, aber so wie die am Umbauen sind, also das kann nie
stimmen.“ „Ein Kollege hat sie mir mal empfohlen und willst du hier nicht
abbiegen?“ Wechselte er das Thema.
Gerrit
starrte die Akten an und versuchte sie zu bearbeiten, aber er kam nicht über das
erste Wort hinweg, denn irgendwie, kannte er den Fall auch nicht. „Mist! Wer
hat diesen Bericht geschrieben?“ „Welcher Fall ist es denn?“ „Wagenknecht, wann
war den der?“ Gerrit konnte sich immer noch nicht an diesen Fall erinnern.
„Wagenknecht? Sagt mir jetzt auch nichts.“ „Dann fragen wir Alex und Michael,
ob die was wissen. Kannst du mir einen Kaffee bringen?“ Robert wollte schon
meckern, als ihm sein Bein einfiel. „Wie immer?“ „Logisch.“ Gerrit sah ihn
verwundert an.
Der
Staatsanwalt schaffte es gerade noch so ins Gericht. „Tag Kollege und im
Stress?“ Kollege Keller grinste ihn an. „Stress? Was ist denn das? Was macht
ihr neuster Fall?“ „Könnte besser laufen, aber sollte sie nicht mal rein?“ „Bin
ja schon weg und Keller?“ „Ja was gibt es noch?“ „Schwiegermutter krank?“ Und
zeigte auf dessen Hose. Keller sah runter und wurde etwas rot im Gesicht.
Lisa riss das
Auto rum. „Könntest du das vielleicht früher sagen?“ Brummelte sie ihn an und
parkte das Auto vor dem K11. „Du fährst fast wie Gerrit.“ „Das nehme ich als Kompliment und wollen
wir?“ Lisa stieg aus und die beiden folgten ihr. „Lisa würdest du bitte nicht
so rennen?“ „Rennen? Ich geh ganz gemütlich.“ „Ist das der Standartspruch von
euch Grass?“ „Wieso?“ Lisa blieb stehen und sah Michael verwundert an. „Weil
das Gerrit auch immer sagt.“ „Ach so, aber er rennt ja auch immer.“ Meinte Lisa
dazu und ging rein. „Sie sagt, dass er rennt?“ Fragte Michael bei Alex nach.
„Die scheinen das, anders zu interpretieren als wir.“ Meinte Alex und hielt
Michael die Türe auf.
Robert holte
den Kaffee und stellte ihn Gerrit hin. „Danke und habe ich schon gefragt wegen
der Wohnung?“ Robert seufzte und erzählte noch mal die ganze Gesichte. „Mit
Parkplatz? Na da hast du aber echt Glück gehabt.“ „Ja, das sagt auch Marie,
aber was mach ich nur mit meinen Möbeln?“ „Na was mitnehmen und den Rest
entsorgen. Was denn sonst?“ „Meine Kuschelcouch entsorgen?“ „Warum den die?“
„Marie mag die nicht und will sie nicht!“ „Dann stell sie halt ein, falls es
schief gehen würde.“ „Du meinst es geht schief?“ „Robert, ich sagte falls es
schief geht und nicht das es schief geht.“ „Ach so und du kannst nicht helfen
zügeln oder?“ „Nein ich bleibe hier im Büro und du kannst schwitzen.“ Gerrit
grinste ihn an und machte sich dann an eine andere Akte.
Endlich waren
sie vor dem Büro. „War ich langsam genug?“ Lisa war für ihre Verhältnisse
geschlichen. „Ja so war es annehmen. Fahrt ihr nachher heim?“ Wollte Alex
wissen. „Ja denke schon, warum?“ „Ach nur so und wollen wir nicht hinein?“ Sie
standen immer noch vor dem Büro. Lisa klopfte kurz an und machte dann die Türe
auf. „Hallo da sind wir wieder.“ „Hallo und alles OK?“ Gerrit sah die drei an.
„Klar ist alles OK, bis auf die Tatsache, dass Mike im Tiefschlaf liegt.“
Brummelte Michael und setzte sich hin.
Bevor Michael
noch was sagen konnte, fing Gerrit an zu sprechen. „Ich bin ab morgen
Nachmittag wieder hier, allerdings nur Innendienst, bis ich wieder fit bin.
Michael du kannst immer gehen wenn du willst, also ins Spital und machst mit
mir hier Dienst. Alex und Robert machen dann die Draussen, alles mit dem
Staatsanwalt oder besser gesagt, mit
Frau Schneider so abgemacht. Fragen?“ „Na was habe ich gesagt?“
Triumphierte Lisa. „Ja Lisa hattest ja Recht, aber geht das den mit dem Bein?
Gerrit nicht das es zu viel wird.“ Alex sah besorgt aus. „Alex! Hier habe ich
wenigstens Ruhe. Sag mal Michael, woher kennst du die Truppe eigentlich?“ „Von
einem Kumpel, warum? Lisa hat mich das auch schon gefragt.“ „Na die machen
mehr, als jeder Grundpreis in sich haben kann.“ Michael wusste das ja selber,
aber er durfte es nicht sage. „Seid doch froh darüber und jetzt geht heim.“ „Du
weisst was oder?“ „Gerrit geh dein Bein schonen und jetzt Abmarsch!“ Michael
zeigte zur Türe. „Wir gehen ja schon und Robert frag neben der Akte.“ „Welche
Akte?“ „Wagenknecht.“ „Wer? Michael weisst du was davon?“ „Kenne ich nicht,
aber warum liegt die hier?“ „Woher soll ich das den Wissen und daher könnt ihr
eure Köpfe darüber zerbrechen. Lisa lass uns gehen.“ Gerrit winkte noch schnell
und schon waren sie weg.
Michael stand
auf und sah sich den Haufen bei den beiden Jungs an. „Ich kenne nichts davon.
Alex weisst du, wer die da hingetan hat?“ „Keine Ahnung! Die muss doch jemand vermissen
oder?“ „Sollte man meinen, aber wie finden wir die Kollegen?“ „Soll ich ein
Rundmail machen?“ Mischte sich Robert ein. „Gute Idee und weisst du, warum
Gerrit erst am Nachmittag kommt?“ Alex sah ihren jungen Kollegen fragend an.
„Er wollte Morgen noch zu Frau Scheider, wegen dem Staatsanwalt.“ „Warum das
denn?“ „Michael ich weiss auch nicht alles. So Mail ist gemacht und was machen
wir jetzt?“ „Ich fahre Michael nachhause und du hältst hier die Stellung.“
„Aber ich muss doch noch packen.“ „Robert!?“ Alex sah ihn an und er knickte
ein. „Ja OK ich bleibe hier.“ Robert setze sich wieder hin und Alex packte
Michael um ihn nachhause zu bringen.
Die
Handwerker waren auf der Zielgerade, als sie ankamen. „Hallo und sind sie
fertig geworden?“ Wollte Gerrit wissen und sah sich neugierig um. „Morgen noch
den Feinschliff und dann sind sie uns los. Was machen wir wegen dem Garten?“
„Werde ich ihnen übergeben und dem anderen Kündigen.“ „Geben sie mir den Namen
und wir machen das für sie.“ „Was machen sie eigentlich nicht?“ Wollte Lisa von
dem Mann wissen. „Verbrechen aufklären und Kinder hüten.“ Kam die schlagfertige
Antwort. „Gute Antwort, aber was anderes, was kostet uns das? Das hier geht
über ein Grundpreis, also wie viel?“ Gerrit sah ihn an und der Mann suchte nach
einer guten Antwort.
Alex fuhr zur
Wohnung von Michael. „Michael du musst jetzt Kräfte sammeln, also mach nicht so
ein Gesicht.“ „Ich sollte im Büro sein oder bei Mike und nicht hier bei mir
zuhause.“ „Michael! Das K11 ist nicht mehr erste Priorität für dich, sondern
Mike, also denk nicht weiter darüber nach.“ „OK ich versuche es, aber warum
spricht Gerrit mit der Schneider über den Krikidatse?“ „Michael!“ „Alex ich bin
ein Bulle und daher muss ich Antworten haben.“ „Ich frage morgen Lisa und Gerrit,
also geh hoch in deine Wohnung.“ Während dem Gespräch waren sie vor dem Haus,
wo seine Wohnung war, angekommen. „Mache ich ja und Alex?“ „Ja Michael?“ „Holst
du mich morgen ab? So um acht Uhr und fährst mich zu Mike?“ „Mache ich und
jetzt geh.“ Michael stieg aus und ging nach einem Tschüss, ins Haus. Alex sah
wie er reinging und fuhr dann zu sich.
Im Spital
wurde Mike versorgt und seine zukünftigen Kollegen, hofften dass alles gut
ging. „Oberschwester wer schaut heute Nacht nach ihm?“ Der Oberarzt sah die
neusten Berichten an. „Ich bin hier und meine Vertretung. Wir lasen den Jungen
doch nicht alleine.“ „Gut und wenn was ist. Ich bin immer erreichbar.“ „Ich
mache eine Notiz und jetzt sollten sie ihre Familie nicht länger warten
lassen.“ „Ich geh ja schon.“ Der Oberarzt ging und die Oberschwester sah noch
mal schnell nach Mike.
Gerrit und
Lisa sahen den Handwerker immer noch an und warteten immer noch auf eine
Antwort. „Chef fragen, ist die falsche Antwort oder?“ „Genau! Also was sollten
sie oder müssen sie erzählen?“ „Ich weiss nur dass es ein Gelddepot gibt und
dass es ziemlich voll ist.“ Lisa und Gerrit sahen sich an. „Oma?“ Lisa sah
ihren Onkel an.
Robert machte
sich im Büro Gedanken über seine Möbel. Was wollte er behalten und von was
könnte er sich leichtes Herzen verabschieden? Robert entschloss sich, eine
Liste zu machen und die am Abend mit Marie zu besprechen.
Michael
schmiss seine Jake und Schuhe in eine Ecke und ging dann ins Zimmer von Mike.
Dort setzte er sich auf das Bett und sah sich um. Auf dem Nachtischchen sah er
ein Foto stehen. Es zeigte sie drei, bei einem Strassenfest, in dem Jahr als
seine Ex-Frau starb. Zum Glück hatten sie immer ein gutes Verhältnis gehabt und
auch jetzt fragte er sich, warum sie sich eigentlich getrennt hatten. Michael
sah sich noch mal im Zimmer um und dann fiel ihm das mit dem Rollstuhl ein.
„Ich werde hier wohl etwas aufräumen müssen, sonst kommt er ja nie in das
Zimmer rein.“ Murmelte er leise vor sich hin und beschloss, seine Kollegen zu
fragen, ob sie helfen würden. Dann ging er in die Küche und machte sich was
Kleines zu Essen.
Alex ging
zuhause schnell duschen und machte sich dann wieder auf den Weg ins K11. Sie
konnte eh nicht schlafen mit allen diesen Gedanken im Kopf und daher konnte sie
auch arbeiten. So fuhr sie zurück um Robert zu erlösen, nicht das der Gute,
nicht seine Klamotten packen konnte. Alex lächelte, als sie sich Robert im
Zügelstress vorstellte. Die Haare verwuschelt und das Hemd nur halber in der
Hose. Ja so würde er aussehen und Marie die Hände verwerfen. Alex fuhr in die
Garage vom K11 und nahm dann die Treppe, als Ersatz für den heute nicht
gemachten Sport.
Robert sah
zur Türe und freute sich als Alex reinkam. „Alex!“ „Ja Robert, du kannst zu
deinem Schatz.“ „Danke und bleibst du die ganze Nacht?“ „Nein, aber so kann ich
etwas in Ruhe, meine Berichte schreiben und jetzt verschwinde, bevor ich es mir
andres überlege.“ Robert fuhr den PC runter und gab, bevor er ab düste, Alex
einen Kuss auf die Backe. „Bist halt schon die beste Kollegin hier im Büro.“
Rief er ihr noch zu und weg war er. „Logisch bin ich das, bin ja auch die
einzige hier.“ Murmelte Alex und suchte dann ihren Bericht im PC.
Gerrit sah
Lisa zweifelnd an. „Aber hätte ich das nicht erfahren müssen? Also bei der
Testament Eröffnung?“ „Keine Ahnung, aber wer soll es sonst sein?“ „Ob Michael da
mehr weiss? Er hat uns doch diese Firma vorgeschlagen oder?“ „Ja, aber er sagt
ja nichts. Morgen wieder acht Uhr?“ Wandte er sich dann an den Mann, der immer
noch bei ihnen stand. „Ja und wenn was ist, einfach sagen.“ „Machen wir und
danke für die Info.“ Gerrit nickte ihm zu und ging dann in die Stube, sich
hinsetzten. „Soll ich was zu essen machen?“ „Ja gerne, aber hat es noch genug?“
Gerrit legte sein Bein hoch und sah zu Lisa rüber. „Schmerzen?“ „Nur ein
leichtes ziehen.“ „Ich glaube dir das jetzt und jetzt schaue ich mal in der
Küche nach.“ Lisa ging um nachzusehen.
Marie sass in
ihrer Wohnung und machte sich auch Gedanken über den Umzug. Klar konnte sie
Robert verstehen, wegen der Couch, aber musste es den unbedingt DIE Couch sein?
Sie musste sich etwas überlegen und es so hinbekommen, dass er sich selber
überzeugte. Ja dass musste sie doch als Frau schaffen oder? Zufrieden mit sich,
könnte sie sich ein Glas Sekt.
Robert kam
bei Marie an und sah nochmal auf seine Liste. Damit musste er sie doch überzeugen,
dass seine Couch mit musste. Ja er als Mann würde das schon hinbekommen und he
er war ja auch schliesslich bei der Polizei! Er klingelte und schon drückte
ihm, sein Schatz auf.
Michael sass
in der Stube und sah sich alte Fotos an. Mike und seine Mutter oder Mike und
er. Mein Gott wie waren sie damals glücklich! Michael holte sich das nächste
Bier und ein neues Fotoalbum.
Alex nahm
sich den nächsten Kaffee und schrieb weiter am Bericht. Irgendwann sah sie auf
die Uhr und erschrak. Schon nach Mitternacht und sie war immer noch hier, also
ab nachhause und noch eine Runde schlafen.
Lisa hatte
noch was in der Küche gefunden und so gab es Resten. „Lisa, kannst du mich
morgen zum Staatsanwalt fahren?“ „Klar mache ich und dann sollte ich Einkaufen
fahren.“ „Geh doch zum alten Sutter um die Ecke, der freut sich immer über
Kunden.“ „Den gibt es noch?“ Lisa dachte an die Zeit, wo sie hier bei Oma war
und immer das Glace bei ihm geholt hatte. „Klar gibt es ihn noch.“ Meinte
Gerrit und erzählte ihr, von seiner Suche nach einer Hilfe. „Dann frage ich ihn
morgen mal und jetzt sollten wir uns hinlegen, hast du mal auf die Uhr
geschaut?“ Vor lauter quatschen, hatten sie die Zeit vergessen. „OK und Wecker
stellen nicht vergessen.“ Gerrit wusste von sich, wenn kein Wecker klingelte,
dann wurde er nicht wach. „Schon gemacht und schlaf gut.“ Ein gute Nacht Kuss
und schon wurde es ihm Haus dunkel.
Michael war
in der Stube nach dem fünften Bier eingeschlafen, aber beim Handy, war zum
Glück, der Wecker schon eingestellt.
Robert und
Marie hatten sich gestritten und so lag jeder schmollend auf seiner Seite vom
Bett.
Am andern
Morgen wachte Michael mit Kopfschmerzen auf. „Oh Mann! Was ist denn für Zeit?“
Vorsichtig setzte er sich auf und nahm das Handy von Couchtisch. „Mist! In zehn
Minuten kommt Alex!“ Michael sprang von der Couch hoch und prompt wurde ihm
schlecht.
Alex machte
sich gemütlich parat und machte dann eine SMS an Michael. Auch Robert und
Gerrit bekamen eine, dann ging es zum Auto runter.
Gerrit hörte
das Klingeln und sah auch die Uhr. „Oh schon fast acht Uhr.“ Murmelte er und
erstarrte dann. „Acht Uhr? Und ich penne noch?“ Gerrit stand schnell auf und
ging nach Lisa sehen. „He Lisa! Es ist gleich acht und die Handwerker wollten
doch noch mal kommen.“ „Mh?“ „Lisa!“ Gerrit wurde etwas lauter und endlich
machte sie mal ein Auge auf. „Was ist denn?“ „Fast acht Uhr!“ Wiederholte
Gerrit und Lisa hüpfte entsetzt aus dem Bett. „Aber die Handwerker wollte doch
um acht kommen!“ „Was meinst du, warum ich dich wecke?“ „Ich geh duschen und du
ziehst dir mal was an.“ Lisa nahm ihre Sachen und verschwand im Bad. „Toll!“
Brummelte Gerrit und verschwand in seinem Zimmer, um sich was anzuziehen. Kaum
fertig, klingelte es unten an der Türe.
Robert hörte
auch sein Handy, aber noch wollte er über den Streit nachdenken und nicht an
seine Kollegen denken. ‚Warum hatten sie sich bloss so gestritten? Nur wegen
diesen dämlichen Möbeln? Hätte er das nicht verhindern müssen und wo ist
eigentlich Marie?‘ Robert hatte sich umgedreht und sah auf ein leeres Bett.
„Marie, bist du noch da?“ Robert stand auf und ging aus dem Schlafzimmer.
Marie war
schon früher wach geworden und sass jetzt in der Küche und trank Kaffee. Auch
sie dachte über den Streit und ihre Beziehung nach. ‚Ob das gut gehen würde?
Hatte ihr Mutter doch recht und es wäre ein Fehler, bei ihm zu bleiben, aber
kannte sie ihn, wie sie ihn kannte?‘ Dann hörte sie Robert rufen und gab
Antwort. „Küche und Kaffee?“ „Ja gerne und bist du schon lange wach?“ „Geht so
und was machen wir jetzt?“ „Alles neu kaufen und nur die Klamotten mitbringen?“
Robert wusste keine andere Antwort. „Oder es bleibt wie es ist?“ „Willst du
das? Was ist mit der neuen Wohnung?“ Marie zuckte mit den Schultern und nahm
sich noch ein Kaffee. „Oder sollen wir jemanden dritten fragen?“ „An wenn
dachtest du?“ Marie sah ihn erstaunt an. „Keine Ahnung, aber so kann es ja
nicht bleiben oder?“ Marie nickte.
FS
folgt……………………..