Montag, 26. Dezember 2011

Die andere Weihnachtsgeschichte



Die andere Weihnachtsgeschichte


Michael fuhr zu seiner Ex-Frau und dem gemeinsamen Sohn Mike. Er freute sich auf das Fest mit den beiden und natürlich auch auf seine Schwiegertochter, die so hatte er erfahren, im vierten Monat schwanger war. Doch leider gab es einen kleinen Wermutstropfen, den Streit mit Gerrit.

Alex und Robert waren auch auf dem Weg zu ihren Familien. Sie fuhren zusammen da Alex unterwegs Robert abladen wollte. „Alex meinst du er hat sich beruhigt bis wir zurückkommen?“  „Klar wird er das. Wir konnten ja nicht ahnen das er diesmal frei haben wollte und daher war sein Ausbruch etwas übertrieben.“  „Stimmt, aber uns als Egoisten zu bezeichnen war schon etwas hart.“ „Ja war es und wo soll ich dich raus lassen?“  „Da an der Ecke. Danke fürs mitnehmen und wann treffen wir uns hier wieder?“  „Am Dienstag um acht Uhr?“  „OK ich werde hier sein.“ Robert stieg aus und merkte nicht, das sein Handy aus dem Hosensack fiel. Alex winkte noch kurz und fuhr weiter zu ihren Eltern.

Gerrit sass zu Hause in der Stube und trank sein Frustbier. Es war seine fünfte Weihnacht ohne seine Mutter und die hatte er eigentlich alleine bei sich feiern wollen, aber nein! Seine ‚Kollegen‘ mussten ja wieder mal frei haben. Er sah in die Ecke wo er immer den Baum zu stehen hatte, aber diesmal lag der Karton mit dem Baum noch ungeöffnet da und nein er würde ihn nicht aufstellen! Gerrit stand auf und wollte in der Küche das nächste Bier holen, als es an der Türe klingelte. Wer könnte das den sein? Wunderte er sich und machte auf. „Hallo Gerrit, kann ich rein kommen?“ Ein älterer Herr stand da und lächelte ihn an. Obwohl er ihn nicht kannte liess er ihn  hinein. „Na deine Wohnung sieht ja nicht weihnachtlich aus.“  Stellte der Mann fest. „Ich habe auch kein Bock auf den Scheiss dieses Jahr, warum auch?“  Brummelte Gerrit und folgte dem Mann durch seine Wohnung. „Ich weiss Gerrit, aber das werden wir ändern.“ Sagte der Mann und legte seine Hand auf den Arm von Gerrit. Ein stich spürte Gerrit noch, dann sank er zu Boden.

Susanne Bleich sass in der Stube und heulte. Sie hatte von ihrem Schatz erfahren, das er verheiratet war und sicher nicht mit ihr feiern würde.  Auch habe er kein Bock hatte für das Baby zu bezahlen, wer sagte den, das es überhaupt seines war? Das hatte er ihr gesagt und dann die Wohnungsschlüssel hingeschmissen, jetzt sass sie da und konnte jeden Moment Mutter werden, aber wollte sie das Kind überhaupt noch? Es klingelte an der Türe und riss sie aus ihren Gedanken. Susanne ging zur Türe und öffnete sie.  „Hallo mein Kind, na darf ich reinkommen?“ Ein älterer Mann stand vor ihrer Wohnung.   Sie trat zur Seite und liess ihn eintreten. „Ich kenne sie gar nicht oder?“ „Jeder kennt mich und doch auch nicht. Deine Wohnung wirkt kalt oder?“ „Ich habe keinen Bock dieses Jahr auf den Scheiss und wahrscheinlich liege ich eh im Spital und bekomme ein ungewolltes Baby.“  „Es war doch bis vor kurzem noch gewollt oder?“  „Ja, aber jetzt eben nicht mehr.“ Susanne heulte wieder los. „Komm ich zeige dir etwas Schönes.“ Er nahm sie an die Hand und zog sie aus ihrer Wohnung. Susanne bekam davon fast nichts mit, sie fühlte sich wie in Trance.

Max sah auf die Uhr und versuchte Gerrit wieder zu erreichen. „André weisst du, wo er steckt?“  „Nein ich weiss von nichts, aber ass uns doch mal bei ihm vorbei fahren.“ „Gute Idee und sollen wir die Drei noch fragen?“  „Nach dem Krach?“ „Stimmt war ziemlich heftig.“ Max sah jetzt noch die Tassen fliegen. Sie fuhren zu seiner Wohnung und klingelten.

Michael machte sein Handy aus und ging hoch zur Wohnung seiner Ex-Frau. „Hallo Inge, na wie geht es dir?“ „Wie soll es einem gehen als werdende  Oma?“  „Gleich gut wie einem werdenden Opa, also das nehmen ich an.“ „Ja und wie war die Fahrt?“ „Ohne Stau zum Glück und sind sie schon da?“ „In der Stube und was willst du trinken?“  „Ein gutes Glas Wein. Ich muss ja heute nicht mehr fahren.“  Michael konnte bei ihr auf der Couch übernachten und musste ja erst am Dienstag zurück im Büro sein. 

Mike und seine Frau Sonja sassen in der Stube. „Deine Mutter hat den Baum wunderschön geschmückt.“  „Ja Mama kann das gut. Hi Paps auch endlich da?“  „Hallo und was heisst hier endlich?“  „Paps war ein Scherz und wie geht es dem Rest?“  „Gut und wie geht es der werdenden Mama?“  Lenkte er ab. „Danke gut und es ist alles in Ordnung.“  „Paps ist was?“  „Mike könntest du deinen Job mal vergessen?“  „Das sagt ja der richtige.“ Kam es von seiner Ex von der Türe her.

Alex kam bei ihren Eltern an und fand das Handy von Robert. „Werde ich wohl bei seine Eltern anrufen müssen und es ihn sagen.“ Murmelte sie und stellte es ab, auch ihres wurde abgestellt und in der Handtasche versenkt.  „Hallo Alex, na gut gefahren?“ Ihr Vater hatte das Auto gehört und kam ihr jetzt entgegen.  „Hallo Daddy, ja ging alles gut. Ich muss nur nachher noch jemanden anrufen.“  „Kein Problem, aber erst mal gibt es was zu trinken.“ Sie gingen ins Haus und schon kam ihr der Geruch von Weihnachten entgegen.

Gerrit wachte auf und sah sich verwirrt um. Also das war eindeutig nicht seine Wohnung, aber wo war er dann? Gerrit setzte sich auf und sah die junge Frau. „Hallo.“ Sagte er einfach mal und dann sah sie zu ihm hin. „Hallo, na wach geworden?“  „Ja, aber wo sind wir hier und wer sind sie?“ Susanne erzählte was sie noch wusste, dann war Gerrit dran. „Ich habe mal raus gesehen, aber nur Wald und Schnee. Ohne Hilfe kommen wir hier nicht weg.“  „Ist wahrscheinlich auch besser wenn wir hier bleiben. Wann ist es denn soweit?“  „Jeden Moment eigentlich. Gott ich komme mir wie Maria vor, aber das ist albern oder?“  „Ich weiss nicht, aber wir haben wenigstens schon ein Dach über dem Kopf.“ Meinte Gerrit und sah sich die Hütte genau an.

Max und André wollten gerade gehen, als die Türe aufging. Sie sahen sich verwirrt an, aber gingen dann rein. „He sieh dir mal die Stube an!“ „Wo hat er den diesen Baum her?“ Sie standen in der Stube und staunten. Ein wunderschöner Baum, der geschmückt war. Echte Kerzen und Kugeln, die in allen Farben schimmerten. Sogar der Tisch war schon gedeckt und die Geschenke lagen auch schon parat.  „Aber wo ist Gerrit?“ Wollte Max nach einiger Zeit wissen. André zuckte nur mit den Schultern.

Die Eltern von Susanne machten sich auf den Weg zu ihrer Tochter. Sie machten sich Sorgen um sie und wollten nicht das sie alleine feiern musste.  Sie klingelten und warteten auf ein Geräusch hinter der Türe, aber sie ging einfach nur auf. „Susanne?“ Rief ihr Vater und ging Vorsichtig hinein. Keine Antwort, aber eine wunderschöne Stube erwartete sie. „Schau mal Vater, der Tisch gedeckt und der Baum auch schon geschmückt, aber wo ist sie?“  „Ich weiss es nicht, aber ich mache mir jetzt noch mehr Sorgen.“  „Sollen wir zur Polizei gehen?“ „Ja lass uns gehen. Ist das nicht das Bettchen, in dem sie gelegen hatte als Baby?“  Ihr Vater hat das Bettchen neben dem Baum entdeckt.  „Stimmt, aber woher hat sie es? Sollte das nicht noch oben auf dem Estrich stehen?“  „Ja sollte es, komm lass uns gehen.“   Sie beide gingen raus und machten sich auf den Weg zur Polizei.

Robert und seine Familie sassen in der Stube beisammen, als das Telefon ging. Sein Vater nahm ab und gab den Hörer dann Robert weiter. „Alex will was von dir.“ Robert nahm den Hörer und meldete sich. „Hi Alex.“ Sagte er und lauschte. „OK kein Problem, gibst du es mir einfach am Dienstag, also bis dann.“ Er legte auf und erklärte der Familie was sie gewollt hatte. „Junge du verliest eines Tages noch deinen Kopf. Wie kann man sein Handy verlieren?“  „Ist halt aus dem Hosensack gefallen, passiert dir nie so was?“ Wieder Typisch sein Vater! Nervte er sich im Stillen. „Nein da ich es nicht dort hinstecke. So anderes Thema, wer will Wein, wer Bier zum Essen?“ Sie gaben ihre Bestellungen auf und vergassen schnell das Handy.

Michael wurde noch mal von der Familie gelöchert und so erzählte er von dem Streit mit Gerrit. „Und das vor Weihnachten. Habt ihr nochmal miteinander gesprochen?“ wollte Mike von ihm wissen. “Nein, aber das hätte eh nichts gebracht. Du weisst doch wie er sein kann und er wird sich schon wieder abreagieren. So anderes Thema, was gibt es zu Essen?“  Michael wollte sich das Fest nicht verderben lassen und schon gar nicht der Heilige Abend.

Gerrit und Susanne sassen vor dem Kamin. „Ist was?“ Gerrit hatte bemerkt wie sie ihr Gesicht verzogen hatte. „Wehen, aber noch nicht so häufig. Können sie das eigentlich?“ „Was soll ich können?“ Gerrit schwante schreckliches. „Na ein Kind zur Welt bringen und sollten wir uns nicht duzen?“  „Noch nie gemacht und hi ich bin Gerrit. Ist es das erste?“  „Susanne und ja das erste und ich habe die Kurse geschwänzt.“   „Kurse?“ „Geburtsvorbereitungs-Kurse, wie atme ich, wie setzte ich mich hin und so was halt.“  Sagte sie und zuckte zusammen. „Wieder eine?“ Gerrit bemerkte mit schrecken das sie scheinbar häufiger kamen.  „Ja und die war heftig. Ob ich mich bewegen sollte oder besser hinlegen?“  „Das was dir wohler ist, also würde ich sagen. Muss ich Wasser kochen oder Decken suchen?“  „Warum das den?“  „Na machen sie das nicht, also in den Filmen und so.“  Gerrit wäre jetzt lieber sonst wo, den hier.

Alex Mutter kam mit dem Essen gerade aus der Küche, als sie das Handy von Alex blinken sah. „Alex dein Handy blinkt.“ Meinte sie und stellte den Braten auf den Tisch. „Ich habe es doch abgestellt.“ Sagte Alex verwundert und ging nachsehen. Eine SMS mit zahlen und sonst nichts. Komisch was soll das den sein und wer ist den der Absender? Nordpol? Alex löschte sie und ging zurück zu den Eltern.

Robert hörte ein Summen und ging dem Geräusch nach. In seiner Jacke fand er sein Handy. Ich dachte das habe ich im Auto von Alex vergessen?  Und was soll ich mit dieser SMS anfangen? Robert sah den Absender und löschte Kopfschüttelt die SMS. „Robert kommst du?“ „Ja Mama ich komme ja schon.“ „Was war?“ „Ich muss zwei Handys haben, den auf dem in der Jacke habe ich eine SMS vom Nordpol erhalten.“ „Nordpol? Robert wir sind hier nicht in den USA.“  „Ja das weiss ich selber, aber vergessen wir das und Mama das sieht wie immer toll aus.“ Robert streckte den Teller hin.

Inge ging an der Jacke von Michael vorbei und hörte es summen. „Michael dein Handy.“  „Ja was ist damit?“  „Summt.“ „Summt? Ich habe es doch abgestellt.“  Michael stand auf und nahm es aus der Jacke.  „Inge ich habe eine SMS von Nordpol erhalten.“  „Und was steht drin?“  Wollte Mike wissen. „Zahlen und sonst nichts.“  „Könnten Koordinaten sein. Lass sie uns doch mal eingeben.“  Meinte Sonja die über die Schultern gekuckt hatte. „Meinst du?“ „Na warum den nicht?“ Sonja holte ihr Notebook und stellte es an.

Max und André sassen wieder in ihrem Büro, als die Eltern von Susanne kamen. „Wie möchten unsere Tochter als vermisst melden.“ Sagte ihr Vater. „Setzen sie sich doch und seit wann ist sie weg?“  Wollte André wissen und ihre Mutter erzählte es ihnen. Sie wurden hellhörig, als sie von der Stube erzählten.  „Moment sah der Baum ungefähr so aus?“ Max zeigte ihnen ein Foto von Gerrit seinem Baum.  „Ja genau so hat er ausgesehen und sogar der Tisch ist derselbe, aber woher haben sie die Bilder?“  Ihre Mutter sah sie aufgeregt an.  Max erzählte es ihnen. „Sagt ihnen der Name den was?“ „Gerrit Grass? Nein den hat sie nie erwähnt.  Ihr Ex hiess anders und ist verheiratet, aber scheinbar weiss sie das erst seit Gestern. Da war unser letzter Kontakt mit ihr.“  „Wir werden alles tun um sie zu finden. Wo können wir sie erreichen?“  Der Vater gab Max die Adresse und so verabschiedeten sie sich. „Ich rufe die Drei an und frage ob sie was wissen.“ André hob den Hörer ab und wählte die erste Nummer.

Susanne atmete immer heftiger und Gerrit wurde immer nervöser. Klar hatte er schon mal bei einer Geburt geholfen, aber da hatte er eine Stimme im Ohr die ihm half, aber jetzt? Im Wald ohne Telefon oder sonst was? Was wenn was schief ging?  Warum heute am Heiligen Abend? Und warum er?  „Ah Gerrit!“ Susannes schrei holte ihn aus seinen Gedanken. „Was ist?“ „Ich glaub es kommt! Hilf mir!“ Sie sah ihn bittend an.  „ist es OK wenn ich nachsehe?“  „Mach was du willst, aber hilf mir.“ Keuchte sie zwischen zwei Wehen. „Ich zieh dich unten aus und sehe nach.“ Meinte er und zog ihre Hose runter.  „Äh ich glaube unten ist ziemlich offen, also wenn du willst.“ Stotterte er und wünschte sich Michael an seine Seite. Was würde er geben, jetzt einen blöden Spruch von ihm zu hören? Wieder schrie Susanne und der Spalt wurde grösser.

André erwischt als erster Michael und fragte ihn ob er was wüsste. „Hi André, also ich habe ne SMS bekommen und da waren Koordinaten drin. Muss im Bayrischen Wald sein, aber hast du die anderen beiden schon gefragt?“ Er hörte André zu. „OK ruf sie an und ich mache mich auf den Weg dorthin. Schickst du die Rettung auch los?“  Wieder hörte er zu und Inge machte schon mal eine Korb parat. „OK, danke André.“ Er beendete das Gespräch und wollte sich schon entschuldigen, als Inge ihm seine Jacke hinhielt. „Mike ich fahre mit. Bleibt ihr hier?“ „Ja wir hüten die Wohnung und ihr meldet euch?“  „Machen wir. Michael können wir?“  „Ah ja natürlich, aber willst du wirklich mit?“  „Du hast mir ein gemeinsamen Fest versprochen oder?“  „Ja schon, aber doch nicht auf der Autobahn Richtung Wald.“  „Ist OK.“ Meinte Inge nur und war schon aus der Wohnung draussen. „Kinder bis später.“ Rief Michael noch und rannte hinter ihr her.

Alex und Robert wurden auch informiert und schon waren sie Unterwegs. Robert sein Vater hatte ihn noch zum Treffpunkt gefahren und so fuhren sie zu den Koordinaten.  „Alex weisst du wie mein Handy zu mir kam? Ich habe es doch hier im Auto verloren.“  „Robert es ist Heilig Abend und wer weiss schon was da alles passieren kann oder?“  „Alex du glaubst doch nicht, das uns der Nordpol diese SMS geschickt hat oder?“  „Warum den nicht? Schau mal wie das dort schneit.“ Von weiten sah man schon den Schneefall. „Hast du die Schneeketten im Auto?“ Robert sah sich schon in einer Schneewehe stecken.

Gerrit sah schon das Köpfchen und sagte ihr das. „Susanne noch einmal und ich kann es glaube ich rausziehen. Was wird es eigentlich?“  „Zwillinge.“ Keuchte sie und presste wieder.  „Zwei? Aber das hast du vorhin nicht erwähnt!“  Gerrit starrte sie entsetzt an. „Verdrängt!“ Dann presste sie wieder und das erste flutschte raus.  „Äh hier ein Bub und jetzt?“ Gerrit hielt das Baby und fragte sich warum es den nicht schrie. Das war doch normalerweise so oder? Gerrit wollte gerade in totale Panik verfallen, als er Michaels Stimme hörte. „Gerrit komm gibt das Baby Inge.“  Sanft nahm er es Gerrit aus der Hand und knallte ihm dann eine Ohrfeige.  „Was?“ Gerrit starrte ihn verwundert an. „Gerrit was ist passiert?“ „Weiss  nicht, aber da ist noch eines drin.“  Und schon hörten sie den kleinen schreien. „Michael, ich brauche eine Decke und eine Schere. Was hat er gesagt? Zwei?“  „Ja Inge und wie geht es ihr?“  „Erschöpft, aber das zweite bekommen wir auch noch hin. Gerrit willst du die Nabelschur durchschneiden?“ Inge war zum Glück Hebamme von Beruf und kannte Männer im Zustand von Gerrit. „Ich? Ich bin aber nicht der Vater.“  „Und? War dein Verdienst das er hier ist und dir tut das auch gut.“  Inge hielt ihm die Schere hin. Michael hatte sie in der Küche gefunden.  Zitternd nahm er sie entgegen und mit Hilfe von Inge bekam er das hin. Bevor das zweite kam, ging die Türe auf und Alex mit Robert kamen rein.

Alex machte die Türe von der Hütte auf und sah sie alle am Boden knien. „Hallo und können wir helfen?“  „Alex gut seit ihr da! Robert kümmere dich bitte um Gerrit und du Alex kannst sicher Inge helfen.“  Michael nahm das erste Baby entgegen und fühlte sich in die Zeit von Mikes Geburt erinnert. Robert nahm Gerrit an der Hand und zog ihn Richtung Küche. „Gerrit willst du einen Schnaps?“  „Schnaps? Nein ich muss doch helfen oder?“  „Gerrit wir sind doch jetzt da und helfen, also willst du was?“ „Ja gerne und hast du gesehen? Ein Junge!“ „Ja habe ich gesehen.“ Meinte Robert und musste schmunzeln, weil er fast wie ein Vater wirkte. Robert suchte in der Küche den Schnaps und fand zu seiner Überraschung ein komplettes Essen, aber auch eine Flasche guter Schnaps. „Hier Gerrit und sag mal wie seit ihr hier her gekommen?“  „Weiss ich auch nicht, aber woher wusste ihr wo wir sind?“ Der Schnaps machte Gerrit schon etwas ruhiger. „Wir alle haben eine SMS bekommen mit den Koordinaten.“  „Echt?“ Gerrit sah ihn baff an. Robert nickte und wollte nachschenken, aber da rief Inge nach Gerrit.

Das zweite wollte nicht mehr warten und Susanne wollte Gerrit dabei haben. „Gerrit kommst du bitte? Das zweite kommt und da musst du auch dabei sein.“  Gerrit ging mit zitterten Knien zurück und war froh nicht mehr alleine zu sein. „Was muss ich machen?“  „Dasselbe wie vorher.“  „Aber du bist doch jetzt da.“  „Gerrit du musst einfach nur da sein.“  „OK und Susanne wie geht es dir?“  „Nicht gut, aber jetzt besser wenn du bei mir bist.“  Meinte sie und drückte seine Hand, denn die nächste Wehe kam.

In der Zeit wuschen Alex und Michael den Kleinen und wickelten ihn in Decken.  „Michael hattest du auch keine Problem mit herfahren?“  „Alex ich weiss das klingt albern, aber ich hatte das Gefühl, also wie wenn wer anders gefahren wäre.“  „Du auch? Ich dachte schon, ich spinne, aber warum?“  „Der Streit mit Gerrit?“  „Ja aber wir haben doch schon öfters gestritten und nie war so was.“  „Es war nie in der Weihnachtszeit oder?“ Meinte Michael und Alex musste ihm nach kurzen nachdenken zustimmen. „Ja stimmt und wir waren etwas egoistisch oder?“  „Ja und jetzt sollten wir Gerrit und der kleinen Familie helfen.“ „Er ist süss oder?“  „Ja könnte Mike sein.“ Michael schaukelte ihn vorsichtig hin und her.

André erfuhr von der Rettung, das sie nicht zur Hütte kamen. „Aber warum den nicht?“ Wollte er wissen und Max versuchte seine Kollegen zu erreichen. „Was? Zuviel Schnee, aber es schneit doch gar nicht, also hier.“ André hörte die Erklärung der Kollegen an und bedankte sich dann. „Max du glaubst es nicht, aber genau dort schneit es wie verrückt und hier keine Flocke.“  „Weihnachten?“  „Max das ist nicht dein Ernst oder?“ „André warum den nicht?“  „OK und was machen wir jetzt?“  „Feierabend?“ Max machte seinen PC aus und stand auf. „Und Familie Bleich?“  „Morgen ist auch noch ein Tag oder?“  „OK, aber OK finde ich das nicht.“  „Bier?“ Fragte Max und warf André seine Jacke zu.

Susanne schrie noch einmal und schon flutsche das zweite raus. „Gratuliere ein Pärchen ist es geworden.“  Meinte Inge und gab Gerrit die Schere. „Na los durchschneiden.“  Meinte sie und half etwas mit. „Das war es jetzt oder?“ Gerrit wollte einfach nur nachfragen. „Ja das war es und jetzt muss sie etwas ausruhen und dann gibt es den ersten Schluck bei Mama.“ Inge half Susanne sich auf zusetzen. „Sind den beide gesund?“  „Auf den ersten Blick ja und wie fühlen sie sich?“ „Erschöpft und schlecht weil ich immer nur an ein Kind gedacht habe.“  „Das müssen sie nicht.“  Meinte Inge und sah zu Michael und Alex mit den Zwillingen hin. „Sieht süss aus. Ihr und die Babys.“ Stellte Inge fest. „Inge und was machen wir jetzt?“  „Jetzt schaue ich sie mir noch mal genau an und dann kommen sie zu ihrer Mutter. Dann sollten wir uns stärken und danach ausruhen.“  „Ich habe in der Küche essen gefunden und das reicht locker für uns alle. Wem gehört die Hütte eigentlich?“ Meldete sich Robert zu Wort.  „Keine Ahnung, aber lass uns das Essen machen und dann weiter sehen. Gerrit bist du OK?“ Michael sah seinen Freund an. „Wie? Ja ja ich glaube schon, aber es ist toll das ihr hier seid. Es ist Heilig Abend und ich sitze nicht im Büro.“  Sagte Gerrit und strahlte sie an. „Das wird auch nicht mehr passieren, also im Büro sitzen schon, aber wir sind dann auch dabei oder Jungs?“  „Klar!“ Kam es von beiden und dann hörte der Schneefall auf.

Die Eltern von Susanne gingen noch mal in die Wohnung der Tochter und staunten nicht schlecht. „Da stehen ja jetzt zwei Bettchen!“  „Na dann werden wir wohl doppelt Grosseltern.“  Der Vater nickte und dann klingelte sein Handy. „Susanne! Wie geht es dir und wo bist du?“ Er machte auf laut und so hörten beide was sie sagte. „Ich bin in einer Waldhütte mit netten Menschen  und habe gerade meine beiden Babys auf die Welt gebracht. Ein Pärchen und beide gesund. Sobald wir hier wegkönnen rufe ich euch noch mal an.“  „Mach das mein Schatz und wie willst du sie nennen?“  „Na ja es gibt einen Vorschlag; Maria und Josef, aber darüber denke ich noch nach.“  „Dann ruh dich aus Kind und bis später.“ Sie beendeten das Gespräch.

Endlich hörte es auf zu schneien und die Rettung konnte weiter fahren. Nach einiger Zeit fanden sie die Hütte und hielten an. „Hier hat es mehr Schnee als in manchen Skiorten.“ Stellte der Fahrer fest. „Stimmt, aber lass uns mal nachsehen, ob wir hier richtig sind.“ Sie klopften und traten dann ein.  „Oh Hallo zusammen. Kommen wir zu spät?“  „Zum Essen kommen sie recht und den Rest haben wir schon erledigt.“  „Danke und wir dachten es sei ein Notfall.“  „War es ja auch, aber unsere Freunde kamen rechtzeitig oder Gerrit?“  „Äh ja kamen sie und auch Schnaps?“ Gerrit fühlte sich wie ein leicht überfordert Vater. „Danke nein, aber zum Essen sagen wir ja.“  Alex zeigte ihnen wo sie sich setzten konnte und Michael nahm Gerrit an die Hand. „Gerrit komm setzt dich und werde locker.“  „Mach ich doch, aber Michael es ist so eigenartig und dann sagt sie so was.“  „Na ja was soll sie den sonst sagen? Gerrit wir haben Weihnachten und da passieren solche Dinge.“ „Ja schon, aber warum immer ich?“  „Du bist halt ein dankbares Opfer und jetzt lass uns den Abend geniessen.“  Michael drückte ihn auf einen Stuhl und gab ihm das nächste Glas mit Schnaps.

Am Morgen danach wurde Susanne mit ihren Babys ins Spital gefahren und der Rest machte sich auf ins K11. „Wir haben es erlebt oder Michael?“ Gerrit hatte einen leichten Kater. „Ja Gerrit, du hast Zwillingen auf die Welt geholfen und wir haben unseren Streit beerdigt.“  „Ich bin Götti geworden oder?“  „Ja bist du und jetzt leg dich auf die Couch und schlaf etwas.“ Michael half etwas nach und machte den Kollegen ein Zeichen, ja ruhig zu sein. Alex winkte alle raus und liessen Gerrit im Büro zurück.

Der ältere Herr sah erst nach Susanne und ging dann zu Gerrit. Der Plan war nicht ganz aufgegangen, aber sie hatte jetzt freunde die zu ihr standen. Was wollte Mann mehr an Weihnachten?  OK ein reuiger Ex-Freund, aber wie lange würde das halten. Lieber den diese Lösung und eine frohe Weihnachten. Er ging zum nächsten Taxistand und liess sich an den Standrand fahren. Dort ging er zu seinem Schlitten und sagte; „So Jungs ab zum Nordpol.“






ENDE und schöne Festtage und einem guten Rutsch ins neue Jahr.