Sonntag, 17. Oktober 2010

Ein alter Fall


Gerrit hatte mit Marc und Marcel ein Wochenende im Europapark verbracht und war jetzt auf dem weg ins K11. Die Jungs waren die Söhne vom Ehepaar Naseband-Rietz. Sie freuten sich immer wenn sie was mit ihm machen durften und da Mike seinem Vater was beichten musste, war er sofort dabei. OK er war ja nicht ganz unschuldig wegen dem was Mike beichten musste. Mike hatte mit seiner Hilfe es geschafft in die Polizeischule zu kommen und das wusste sein Vater nicht. Wie Michael es wohl aufgenommen hat? Fragte er sich und öffnete die Türe zum Büro.

Michael sass an seinem Schreibtisch und war immer noch etwas sauer auf Gerrit. "Warum ist er zu Gerrit gegangen und nicht zu mir? Bin ich so ein schlechter Vater?"  "Schatz natürlich nicht, aber mal ehrlich Michael hättest du ihm geholfen?"  "Jein Alex, du weist doch wie unser Job ist und ich bin nur froh das Gerrit gestern nicht reingekommen ist:"  "Warum Michael? Hättest du mir dann den Hals umgedreht?" Fragte Gerrit und kam ganz ins Büro rein. "Oh ja das hätte ich getan!  Was hast du dir dabei Gedacht?"   "Das er alt genug ist. Mann Michael, er wollte das und was sollte ich machen? Ihm sagen, geh Papa fragen und ich halte mich da raus?"   "Ja genau das hätte ich erwartet! Hast du sonst noch was ich oder wir wissen sollten?"   "Nö nichts, ausser..."  "Was Gerrit?" Mischte sich jetzt auch Alex ein. "Der Kaffeeautomat ist Defekt."  Sie sahen ihn erst verwirrt an und stellten dann im Chor fest das er ein Blödmann war. Gerrit grinste nur und verzog sich an seinen Schreibtisch. Der Rest des Tages verlief ohne besondere Zwischenfälle und so konnte sie pünktlich Feierabend machen. Alex und Michael mussten noch einkaufen gehen und Robert war mit seinem Schatz verabredet. "Und was hast du noch vor Gerrit?"   "Wollte ins Kino den neuen Bond anschauen."  "Ich dachte den hast du letzte Woche schon gesehen?"  Wunderte sich Robert. "Ja Robert, aber da war ich auch alleine im Kino und jetzt. Du verstehst?"   "Ach so! Na dann viel Spass."  Sie trennten sich und gingen ihres Weges.

Der  Abend war nett gewesen, aber leider nicht mehr.  Sie hatte noch ihre Schwester dabei und da konnte ja keine Kuschelstimmung hoch kommen. So hatte er sich schnell aus dem Staub gemacht. Jetzt parkte er das Auto und ging zur Haustüre. "He Grass, na war der Abend nett?"  Gerrit drehte sich um und dachte nicht richtig zu sehen!  "Thompson?  Was machen sie in Freiheit?"  Eigentlich sollte der doch im Knast vermodern und nicht hier sein. "Mein Anwalt hat Fehler gefunden und bis zu einem neuen Prozess bin ich draussen. Da dachte ich, geh doch mal den Grass besuchen."   "Woher wiesen sie wo ich wohne? Und dürfen sie überhaupt Berlin verlassen?"   "Mein Anwalt hat das in den Akten gefunden woher du kommst und da es nicht so viele mit deinem Namen gibt war das doch kein Problem. Meinst du wirklich die merken wenn ich weg bin?"  Er packte ihn und drückte ihn an die Wand. "Noch was Grass, ich will es noch vollenden."  "Vergessen sie das Thompson! Ich werde sie in Berlin melden und dann sind sie schneller im Knast zurück als sie denken können."  Kaum hatte er das gesagt, schon schlug Thompson zu.  "Ich bin ein freier Mann und du wirst ende Woche noch betteln, das ich dich Vergewaltige. Das garantiere ich dir!" Noch mal schlug er voller Wucht zu und Gerrit klappte zusammen da er ihn jetzt los liess. Er sah durch einen Schleier Thompson weggehen. Keuchen richtete er sich auf und schleppte sich in seine Wohnung. Da schaffte er es ins Bett und rollte sich zusammen.

Am andern Morgen sah er auf die Uhr und überlegte ob er wirklich ins Büro wollte. Die halbe Nacht hatte er nur an den Fall gedacht. Damals ende null fünf war in Berlin ein Serienmörder unterwegs und tötete Männer beim Joggen. Da Gerrit ins Opferbild passte wurde er nach Berlin versetzt für die Zeit bis der Täter ermittelt war. Da ging er im Park joggen und nach vier Tagen war es soweit. Thompson packte ihn und drückte ihm einen Lumpen mit Chloroform auf die Nase. Später sagte er zu den Kollegen in Berlin, das sie das nächste mal etwas früher kommen könnten. Gerrit spürte schon die Hand am Schritt als sie endlich eingriffen. Wenn er an die andern Opfer dachten und an die  Bilder von den Tatorten. Das viele Blut und  die Stiche am ganzen Körper. Es waren keine schönen Bilder gewesen und er war froh, als er wieder nach München durfte. Er musste nur noch einmal hin als es zum Prozess kam und da wurde doch Thompson zu Lebenslang und anschliessender Sicherheitsverwahrung verdonnert! Gerrit sah zum Telefon und überlegte ob er sich krank melden sollte. Doch da klingelte schon das Telefon und Alex sagte ihm wo sie sich treffen würden. Ein neuer Fall und Gerrit hoffte das nichts mit Thompson zu tun hatte.

Alex bemerkte die Angespanntheit von Gerrit sagte aber nichts dazu. Erst als sie sah wie er erleichtert ausatmete ging sie zu ihm hin. "Gerrit alles OK bei dir?"  "Wie?  Ja ja natürlich warum fragst du?"  "Na du scheinst was anderes als  das hier erwartet zuhaben, darum meine Frage." "Das meinst du sicher nur und Doc was gibt es?"   Warum merkte Alex fast immer alles? Nervte er sich und versuchte interessiert auszusehen.

Thompson war ihm gefolgt und machte jetzt Fotos. Nette Schnitte die Blonde, aber leider ne Frau. Den Doc? BRRRRRRRRR! OK er hat sicher noch andere Kollegen. Er musste ihm einfach nur folgen und dann fand er auch Männer, die er als Druckmittel einsetzten konnte. Er rieb sich die Hände und freute sich auf Freitag, dann würde Gerrit zu ihm kommen freiwillig. Er ging zurück zum Auto und wartete da auf die Zwei.

Der Doc sah es sich noch an und brummelte etwas vor sich hin. "Also ich kann es noch nicht genau sagen, aber es sieht mir ziemlich nach Selbstmord aus."   "Gut dann können wir ja gehen. Ach hatte sie Ausweise dabei?"   "Ja der Kollege hat sie schon Alex gegeben."  "OK Danke Doc."  Gerrit ging zu Alex die sich den Ausweis gerade ansah. "Und wie jung war sie?"   "Noch keine Zwanzig! Was sagt der Doc?"   "Selbstmord ziemlich sicher. Wollen wir an die Adresse fahren?"   Gerrit wollte was machen, so musste er nicht an Thompson denken. "Klar wollte ich auch gerade vorschlagen."  "Ok, tschüss Doc."  Rief Gerrit und machte sich auf zum Auto, Alex sagte auch noch tschüss und musste fast hinter Gerrit herrennen. "Man hast du es heute eilig. Was ist den los mit dir?"    "Sagte doch schon das nichts ist. Wo wohnt sie?"  Und schon lief der Motor.  "Nett das ich noch einsteigen durfte!"  Fauchte sie ihn gereizt an und gab ihm die Adresse.  Sie  beschloss mit Michael zu reden und ihn zu bitten mit Gerrit ein paar Worte zu wechseln. Sie atmete auf als sie angekommen waren und beim Aussteigen ging ihr Handy. "Das ist Michael, gehst du schon mal vor oder willst du warten?"   "Ich geh vor und schau mal ob wer da ist. Man was für ne Bruchbude!"  Das Haus war nicht gerade Neubau, eher Modell; Habe Krieg überlebt. Gerrit nahm noch mal eine Nase voll frischer Luft und stiess dann die Haustüre auf.

Alex nahm ab und sah Gerrit nach wie er ins Haus ging. "Hi Michael was gibt es?"  Er war früh aus dem Haus raus und hatte vergessen was zum Essen zu holen.  Klar machte sie das für ihren Schatz, aber dann erzählte sie ihm was Gerrit für ne Laune hatte.  Natürlich versprach er mit ihm zu reden , aber warnte sie auch vor zuviel Hoffnung auf eine Antwort. Gerrit war halt mal ein Sturkopf hoch zehn. "Das weiss ich doch Schatz, aber so unter Männer.  Michael ich sollte mal schauen wo er ist. Bis im Büro." Noch ein Kuss durchs Telefon und dann ging auch sie ins Haus.

Gerrit hatte die Wohnung gefunden und klingelte mal. Ein Geräusch war zu hören und dann machte ein Mann die Tür auf. Gerrit war froh das Alex nicht dabei war, denn er trug nur einen Bademantel und der war an DER einen stelle offen.  "Sie sind nicht Nadir! Was wollen sie hier?"  "Kriminalpolizei Grass mein Name. Darf ich reinkommen?"   "Warum? Habe sie unsere verzogene Tochter mal wieder aufgegriffen?"   "Nein gefunden und zwar Tot."  Sagte er und drängte den Mann in den Gang zurück. Puh zum Glück bin ich kein trockener Alkoholiker. Dachte er sich als er in der Wohnung war, denn es roch wie in einer Schnapsbrennerei. "He Alte komm aus dem Schlafzimmer und zieh dir was an, wir haben Bullen besuch."  Schrie der Vater der Toten Richtung Schlafzimmer.  Eine na ja Attraktive Frau kam und angezogen sah anders aus, fand zumindest Gerrit bei dem Anblick.  "Was ist mit der Schlampe?"  Nüchtern klang auch anders, dachte Gerrit und wunderte sich nicht mehr über den Selbstmord der Tochter. "Ihre Tochter wurde tot im Park gefunden und so wie es aussieht hat sie Selbstmord begangen. Haben sie eine Ahnung warum?"  "Die Schlampe hat was gemacht?  Vater hast du das gehört?"   "Ja Mutter und woher sollen wir wissen was diese Schlampe gedacht hat?  "Bekommen wir jetzt das Geld vom Sparbuch und was ist mit den Sachen in ihren Zimmer?"    "Das weiss ich nicht, aber kann ich kurz in das Zimmer?" "Warum? Wollen sie was klauen da drin?"   "Nein nur nachsehen ob da ein Brief ist oder so."   "Vater der geht nicht alleine rein oder?"   "Mutter ich geh mit und du gehst und holst den Schnaps! Da ist das Zimmer."   Gerrit ging in das Zimmer und sah sich um. Hier sah es aus wie in einer anderen Wohnung und da lag auch schon ein Brief. "Da ein Brief an sie beide. Soll ich aufmachen und lesen?"   "Wenn sie das Glücklich macht Bitte."  Gerrit machte den Brief auf und die Mutter kam mit der Schnapsflasche.

Alex machte einen Schritt ins Treppenhaus und kehrte sofort wieder um. Nein sie würde doch besser hier unten warten. Wie konnte Gerrit nur da rein gehen? Wunderte sie sich und machte ihm eine SMS damit er wusste sie würde nicht hochkommen.

Gerrit hatte den Brief gelesen und in der Zeit  bemerkten die Eltern das alles was Geld bringen könnte weg war. "Wo ist der Fernseher und diese HiFi Anlage denn?  Alte hast du damit was zu tun?"  "Vater halt dein dreckiges Maul! Wissen sie was? Sie sind doch ein Bulle oder?"  Gerrit sagte nichts wegen dem Bullen, aber ja er wusste wo die Sachen waren und das sagte er mit unterdrückter Wut. "Hier im Brief steht es. Sie hat alles was sie konnte verkauft um sich ihre Beerdigung zu zahlen. Sie scheint das geplant zuhaben und ach ja hier steht noch das am dritten dieses Monats der Gerichtsvollzieher kommt und sie aus der Wohnung schmeisst. Oh das ist ja heute!"  "Die Schlampe hat was? Und das Sparbuch?"  "Alles aufgelöst und schon überwiesen an den Bestatter. Sie wissen schon warum sie das gemacht hat oder?"   "Nein sollten wir?"  "Sie schreibt hier das sie schuld sind an der Frühgeburt ihres Sohnes."   "Ach der kleine schups, was können wir den dafür das sie die Treppe runterfällt.  Die hätte  lieber froh sein sollen das sie es verloren hat!  So konnte sie ihren Job behalten."  "Genau und jetzt verschwinden sie aus der Wohnung!"  Gerrit verliess die Wohnung noch so gerne und nahm den Brief mit, den er wollte dem Bestatter bescheit geben. Draussen sah er auf dem Handy noch die SMS von Alex.

Alex stand beim Auto und wartete auf Gerrit als ein Möbelwagen angefahren kam. Dahinter zu ihrer Überraschung noch ein Streifenwagen.  "Hallo wo wollt ihr den hin?"  Der Kollege sagte den Namen der Familie wo sie räumen mussten. "Da ist gerade mein Kollege. Er hat ihnen sagen müssen das die Tochter tot ist."  "Tag ich bin der Gerichtsvollzieher. Was sagten sie da gerade?"  "Die Tochter hat Selbstmord gemacht und sie räumen die Wohnung?"   "Ja die haben seit Jahren keine Miete mehr bezahlt und sie sind auch die letzten Mieter hier. Der Besitzer will abreissen und neu bauen."    "Alles andere wäre ja nur Flickwerk. Oh da kommt mein Kollege. Na Gerrit wie war es?"  "Also den tot der Tochter war ihnen egal, aber das sie alles vor ihrem Selbstmord zu Geld gemacht hat sie doch getroffen. Ach sie wollen räumen? Viel Spass und ich würde mit heftigem wiederstand rechnen."   "Danke für die Warnung. Wollen sie Verstärkung anfordern?"    Der Kollege wollte und sie fuhren ins K11.

Im K11  warteten Michael und Robert auf die Brötchen vom Becker.  Alex war gerade da und Gerrit wartete im Auto auf sie. Er fragte sich wie es Thompson anstellen wollte, das er sich ihm freiwillig hergab. Für was würde er das machen?  Eine SMS riss ihn aus den Gedanken und da wusste er für was. Die drei Jungs von Alex und Michael!  Aber er wusste ja nichts von den drei oder?  Er musste wahrscheinlich doch mit ihnen reden und sagen was war. "Gerrit!"  "Was ?  Oh Alex du, äh Sorry was war?"  "Ich bat dich die Brötchen zu halten. Sag mal was ist den los mit dir Heute?"   "Nichts und willst du nicht fahren?  Die zwei warten doch sicher schon darauf oder?"   Kopfschütteln fuhr sie los und langsam machte sie sich Sorgen.  "Ach übrigens sie haben sich noch mal bedankt für das Wochenende. Als wenn das wer weiss was wäre."   "Na für die beiden schon und gestern fragten sie wann ihr das wiederholt."   "Tja ich denke wenn Mike wieder was beichten muss."   "Weist du mehr als wir?"   "Alex was du wieder denkst und bitte schau auf die Strasse."     So fuhr sie weiter und beide hingen ihren Gedanken nach.

Er fuhr zwei Autos hinter ihnen und wusste nach kurzer zeit wo sie hin wollten. "Na dann kann ich doch die Abkürzung nehmen."  Murmelte er und fuhr vor. Vor dem K11 suchte er sich einen Parkplatz und wartete darauf neue Fotos zumachen. Hoffentlich würde er hier passende Männer finden.

Michael sah hoch als er die Türe hörte. "Na endlich! Wir sind hier an verhungern."  "Alex ist gefahren, nicht ich."  Verteidigte sich Gerrit und legte die Brötchen hin. An seinem Schreibtisch nahm er den Brief von dem Mädchen aus der Tasche und rief beim Bestatter an. Er bat ihn anzurufen wenn er den Termin hatte den er wollte dort sein. "Warum willst du an die Beerdigung?"  Fragte Robert nach als er das Gespräch beendet hatte. "Weil ich nicht glaube das ihre Eltern kommen werden. Die werden jetzt gerade aus der Wohnung geschmissen."    "Komm erzähl mal!"  Gerrit erzählten den beiden was er vorgefunden hatte und wie sie Reagierten. "Ich sag euch da hätte fast jeder den Schlussstrich gezogen. So und jetzt muss ich kurz ein Telefon machen."  Gerrit war während dem Erzählen eingefallen wie der Typ aus Berlin hiess. Dosen hatte der Einsatzleiter von damals geheissen und dem wollte er jetzt anrufen.

Dosen sah genervt  auf sein Telefon. "Was ist das den für ne Nummer?"  Knurrte er und machte eine Dose auf. "Ja wer stört?"  Seit er nur noch Bürodienst hatte wegen seinem kaputten Knie war er noch unhöfflicher als früher. Gerrit sagte ihm wer er sei und sein anliegen. Dosen war nicht begeistert, aber hörte zu. "Hör mal zu du Südländer. Nur weil dir was ähnliches über den weg gelatscht ist, heisst das noch nicht das er frei ist."   "Hör mal zu Dosen! Er war es und hat es ja auch zugegeben! Also warum habt ihr das mir nicht gemailt?"   Gerrit war jetzt genau so sauer wie Dosen. "Der stand echt vor dir? Tja dann weist du mehr als wir! Soll ich jetzt was machen oder was erwartest du eigentlich von mir?" Dosen sah in Berlin genervt an die Decke und Gerrit in München war kurz davor seine Telefon an die Wand zu werfen. "Was ich will? Kannst du dich vielleicht erkundigen ob er die Stadt verlassen durfte? Wenn nein könnten wir ihn ja festnehmen."   "Ach so! Also Südländer ich mache das Morgen! Heute habe ich noch ne Sitzung und keine Zeit. Wo erreiche ich dich?"   "Im K11 arbeite ich jetzt. Danke für die Bemühung!"  "Bitte und Tschüss."  Dosen warf den Hörer zurück auf die Gabel und überlegte wem er den Job aufs Auge drücken konnte. "Klein komm mal her!"  Schrie er auf den Gang raus. Der hörte seinen Namen und war nicht begeistert, aber wenn er schon so klang, sollte man sich beeilen. "Ja Dosen was gibt es?"  "Such dir die Akte Thompson heraus und erkundige dich warum der Typ in München sich herumtreiben kann und dann gibt dem Idioten Grass bescheit. Der arbeitet jetzt da im K11 und noch was, Morgen reicht auch und jetzt mach die Türe von aussen zu. Ich will meine Ruhe!"  Klein machte was er gesagt hatte und legte die Notiz auf seinen Stapel für am anderen tag.

Gerrit drückte auf beenden und fluchte leise vor sich hin. Der Staatsanwalt  der gerade kam und eigentlich hallo sagen wollte, machte einen bogen um die Kaffeeecke und ging direkt ins Büro. "Hallo zusammen, was ist den mit Herrn Grass? Der flucht ja wie ein Kutscher in der Kaffeeecke."  "Keine Ahnung, aber was führt sie hier her?"  Beantwortet Michael die Frage. "Der Fall von heute Morgen. Selbstmord habe ich gehört?"  Alex bestätigte dies und erzählt was gewesen war.  "Hoffentlich hat sie da Ruhe und  die Eltern wurden wirklich rausgeschmissen?"  "Sie hatten es jedenfalls vor ja. Ah Gerrit alles Ok bei dir?"   "Klar warum? Oh hallo Herr Staatsanwalt."   "Hallo Herr Grass, na fertig mit fluchen?"   "Oh haben sie das gehört?"  "Ja und darf man den Grund erfahren?"  Oh oh und jetzt? Wahrheit oder etwa eine kleine lüge?  "Ach nur stress mit einem alten Kollegen.  Ach Leute ist heute die Aufführung in der Schule?"   "Ja und kommst du mit?"  "Klar Alex habe es ihnen doch versprochen."  Puh noch mal die Kurve bekommen Junge! Dachte er sich und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.  "Um was ging es den? Alter Fall?"  Scheisse Michael! Muss das den jetzt sein?  "Nein Michael was persönliches.  Also wann muss ich in der Schule sein?"   "Gerrit du weichst aus!  Na wir werden es schon noch rausbekommen!  Halb acht vor der Aula und Gerrit pünktlich! Kommen sie auch Herr Staatsanwalt?"   "Na das werde ich mir doch nicht entgehen lassen, also bis dann."  Er  ging wieder, denn er musste noch was im Gericht erledigen.

Der Rest des Tages verlief ohne besondere Ereignisse und so konnten sich alle pünktlich auf den Heimweg machen. Natürlich hatte sie noch versucht was raus zubekommen doch Gerrit sagte nichts. Thompson machte Fotos davon wie sie sich verabschiedeten und folgte dann Gerrit nachhause. Schon wollte er sich auf eine bequeme nacht vor Gerrit Wohnung einrichten als er schon wieder rauskam. "Wo will den der noch hin? Na was soll's, folgen wir ihn halt."   Zu seiner Verwunderung fuhr er zu einer Schule und wurde dort von zwei Jungs stürmisch begrüsst. "Na wenn das nicht DAS Argument ist! Die zwei oder er. Na was nimmt er da bloss?"   Ein dreckiges Lachen folgte und eifrig machte er Fotos. "Ah und der gehört scheinbar auch dazu. Na wenn das nicht fette Beute ist!  So Bulle bis morgen. Muss ja noch die Fotos ausdrucken und für dich parat machen."   Er fuhr zurück zum Haus wo Gerrit  wohnte und parkte gegenüber.

Die Aufführung war ein toller Erfolg gewesen und zur Feier des Tages ging’s danach noch zum Schnellimbiss. "Onkel Gerrit  wann fahren wir wieder in den Europapark?"    "Da müsst ihr euere Eltern fragen."  Die zwei jüngsten die zwar wirkten wie Zwillinge und auch in der selben Klasse waren, aber eben nur knapp zehn Monate auseinander waren, stürmten sofort bei ihren Eltern. "Was meinst du Alex? Die Zwischennoten?" "Papa das ist nicht Fair!"  Meinten nicht nur Marcel und Marc, sondern auch Mike.  Alle lachten und Gerrit hatte mal nicht Thompson im Kopf.

Am anderen morgen konnte Gerrit eigentlich ausschlafen und war mehr als nur genervt als es klingelte.  Er zog sich noch schnell was über die Shorts und ging zur Türe. Leider hatte die Türe keinen Spion und so musste er aufmachen um zusehen wer da war. Ein Spalt war schon offen als von aussen jemand dagegen drückte. "Na los Bulle las mich rein."  Sagte Thompson und stand Sekunden später im Gang. Bevor Gerrit richtig realisiert was war, wurde er schon an die Wand gedrückt. "Na Bulle wie war der Abend gestern?  Ich habe dir paar Fotos mitgebracht um dir zu zeigen was ich nehme, wenn du querschisst."  Gerrit keuchte den er drückte ihm fast die Luft ab. "Oh Atemprobleme?  Und das als Bulle und in dem Alter."  Lachend schlug er ihm in den Magen und liess ihn los. Gerrit klappte zusammen und hörte noch die Türe zuschlagen. Gerrit blieb liegen bis der schlimmste Schmerz  vorbei war und richtete sich danach vorsichtig auf.  Scheisse und jetzt?  Mist was sind das für Fotos?  Nein nicht die Jungs!  Gerrit sah die Fotos durch und sah bei den dreien von Alex und Michael, wie auch bei Robert ein Häkchen. Alle anderen waren durchgestrichen. Zitternd stand er auf und ging ins Schlafzimmer zurück, da legte er sich hin. Auf dem Nachttisch  lag sein Handy und das sah er jetzt an.

Robert kämpfte sich gerade alleine im Büro durch einen Stapel alter Akten, als endlich Alex und Michael kamen. "He Robert, na fleissig?"  "Ha Ha. Wo wart ihr den solange? Schon mal auf die Uhr gesehen?"   "Robert wir sind ja jetzt da und schau mal was wir dir mitgebracht haben."  "MMMHHHH OK ist vergeben!  Und mein Lieblingsaufschnitt!"  Robert umarmte Alex und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.  "Robert so übertreiben musst du es jetzt auch nicht!  Und wo können wir dir helfen?"  Fragte Michael und sah den Stapel an. "Der linke ist so halbwegs fertig, aber rechts ist noch nichts gemacht."  "Halbwegs? Was meinst du den damit?"   "Na ja halt nicht weitergekommen ohne euch, weil ab und an Unterschriften fehlen."   "Na dann sollten wir das beheben!  Michael nimmst du ab."  Das Telefon auf Gerrit's Schreibtisch ging.

Thompson war gespannt was er wohl jetzt machen würde. Ob er seine Bullenfreunde anrief oder heute schon sich ihm opfern würde?  Spannung pur! Genüsslich biss er in ein Brötchen und wartete ab.

Michael hatte sich gemeldet und hörte jetzt gespannt zu. "Danke für die Info und noch einen schönen Tag."  Michael hängte auf und drehte sich zu seinen Kollegen um. "Das war Berlin und wisst ihr was die wollten?"   "Nein woher auch. Also was wollten sie?"  Alex sah ihren Mann fragend an.  Michael erzählte von Thompson und das Gerrit gestern angerufen hatte deswegen. Auch das man Thompson verhaften könnte weil er sich nicht an die Auflagen gehalten hatte. "Und warum erfahren wir erst heute davon?"  "Tja Robert das sollten wir Gerrit fragen wenn er am Nachmittag kommt."  "Michael so lange müssen wir nicht warten, das ist er."  Alex nahm das Gespräch an.

Gerrit hatte sich durchgerungen und wählte Alex Nummer. "Alex könnt ihr zu mir kommen? Und bitte schickt Robert mit Max zu den Jungs in die Schule. Sie sind vielleicht in Gefahr und gebt auch Mike bescheit das er aufpassen soll."  Bevor sie noch was sagen konnte unterbrach er das Gespräch und hoffte das Alex an den Schlüssel dachte.  

Michael und Robert sahen sie fragend an. "Robert geh mit Max zu den Jungs in die Schule und bringt sie nachhause. Ich rufe da an das es OK ist und Michael sag in der Polizeischule bescheit das Mike nicht alleine raus soll. Scheinbar sind sie alle in Gefahr."  "Wo ist er da bloss wieder hinein geraten?"  "Ich weiss es nicht Michael, aber er klang nicht gut."  "Dann sollten wir uns beeilen und wo sind seine Schlüssel?"   "Oberste Schublade und Robert passt gut auf."  "Klar mache wir und gebt bescheit wenn ihr was wisst. Ach ja müssen wir noch eine Fandung nach diesem Typ auslösen?"  "Stimmt! Kannst du das Andere sagen?"  "Mach ich, bis später."  Robert ging ins Büro von Max und Andre. Alex und Michael gingen zum Auto und fuhren zu Gerrit. Unterwegs rief Alex  in der Schule an und auch noch schnell beim Staatsanwalt. Michael hatte schon vor der Fahrt sein Telefonat gemacht und hoffte das es Mike auch befolgte.

Sie hielten und sahen sich um. "Michael da steht ein Auto mit einem Mann drin."  "Ja habe ich gesehen und rufe nachher in der Zentrale an."  "Gut, ob er das ist?"  "Könnte sein und schliesst du auf?"   Alex schloss auf und sie gingen ins Haus, drinnen telefonierte Michael mit der Zentrale.

Thompson sah das Auto vorfahren und stellte fest das es seine Kollegen waren. "Was machen den die hier?  Hat er doch angerufen? OK Grass Regeländerung!"  Murmelte er und verliess das Auto. Er hatte vorgesorgt und wusste wo er sich verstecken konnte.

Robert und Max hatten in der Schule die beiden Jungs abgeholt und waren jetzt auf dem weg zu dem Haus wo  sie wohnten. "Was ist den los Robert?"  "Ja warum holt ihr uns von der Schule ab?"  "Jungs so genau wissen wir es auch nicht, aber sobald wir mehr wissen sagen wir es euch und bitte macht was wir euch sagen."  "Machen wir doch immer Robert."  Kam es in Chor von den beiden.

Alex schloss die Wohnungstüre auf und ging rein. Das erste was sie sah waren die Fotos die im Gang lagen. "Michael da schau! Gerrit bist du da?"  Sie ging ins Schlafzimmer und da lag er im Bett. "Michael er ist da. Na du wie geht es dir?"  Gerrit hatte sich zugedeckt weil er kalt bekommen hatte. "Besser und sind die Jungs in Sicherheit?"  "Ja sind sie und jetzt hätten wir gerne eine Erklärung."  Alex setzte sich an den Bettrand und sah ihn streng an.

Michael hatte sich die Fotos genauer angesehen und rief Max an. Er informierte ihn das nicht nur die Jungs sondern auch Robert in Gefahr sein könnte und bat ihn jetzt besonders aufzupassen, was Max auch versprach. Dann ging er auch ins Schlafzimmer um nach Gerrit zu sehen. "Na junger Mann was ist deine Entschuldigung?"  "Ich weiss ich hätte es sagen müssen, aber ich wollte doch niemand in Gefahr bringen!  Ich hätte Gestern nicht mit zur Aufführung kommen sollen, dann wüsste er jetzt noch nichts von ihnen."  "Ach und was will er eigentlich genau? Gerrit wir haben die Akte noch nicht gelesen, also was will er?"  Michael stand hinter Alex und beide sahen ihn an. Gerrit zog die Decke enger an sich und begann zu erzählen. "Wisst ihr er hatte immer Chloroform dabei und betäubte die Opfer soweit das sie sich nicht wehren konnten, aber alles mitbekommen was er machte und als er mich damals schnappte da machte er es auch so. Ich dachte schon die würde nie eingreifen und jetzt will er es zuende bringen. Genau da weiter machen wo wir gestört wurden und wenn ich es nicht freiwillig mache geht er an die Jungs und er sagte er würde sie leben lassen damit sie mich hassen konnten."  Gerrit hatte am Schluss ohne Punkt und Komma geredet. "Gerrit warum hast du es denn nicht schon gestern gesagt? Du weisst doch das du mit allen kommen kannst."  Alex sah ihn Vorwurfvoll an. "Ich weiss das ja, aber."  "Wolltest du dich Opfern? Gerrit war das dein Plan?"  Michael kam ein schlimmer Verdacht hoch. "Solange ich hinhalten, hätte er ihnen nichts gemacht, aber ich habe Angst bekommen das er es trotzdem machen würde. Als ich die Fotos sah und hörte wie er sprach. Bitte ich wollte doch nur das die Jungs und Robert nichts abbekommen."  Gerrit rollte sich noch mehr zusammen und versteckte sein Gesicht im Kissen.  "Komm Alex lassen wir ihm etwas Ruhe und später sprechen wir noch mal mit ihm."  "Gerrit wir sind in der Stube und wenn was ist ruf einfach."   Gerrit nickte und sie gingen raus. "Mein Gott Michael weisst du was er da gesagt hat?"  "Ja Alex weiss ich und ich bin genau so schockiert wie du."   "Er hätte sich Vergewaltigen lassen um sie zu schützen!  Michael wir müssen diese Schwein finden!"  "Ja ich informiere die Jungs und auch die Polizeischule und kannst du Kaffee machen?"   "Keinen Schnaps?"   "Doch dazu."  Alex ging in die Küche und Michael machte die Telefonate.

Thompson sah die Streife kommen und wusste das er jetzt gesucht wurde. "OK Grass jetzt muss ich wohl andere Seiten aufziehen! Seine Kollegen sind sicher noch bei ihm, aber ich werde meinen Sex bekommen und das heute noch!"  Er ging in Richtung Schlafzimmer und sah sich dabei gut um. Ein Glück das Grass im Parterre wohnte, stellte er grinsend fest.

Alex und Michael sassen zusammen in der Stube und sahen sich schweigend an.

Thompson fluchte als er merkte das  im Schlafzimmer der Rollladen unten war. Also ging er Vorsichtig Richtung Stube und sah rein. Alex und Michael sassen so das sie nicht zum Fenster sahen und so konnte er sich die Türe ansehen. Für ne Bullenwohnung nicht die besten Verschlusse stellte er fest und konnte sein Glück kaum fassen den Michael stand auf und ging raus.

"Alex ich sehe kurz nach ihm. Was meinst du sollen wir ihn zu uns mitnehmen?" "Ja denke das ist das beste."   Michael ging zum Schlafzimmer und Alex nahm sich noch eine Tasse Kaffee. Sie wollte gerade  einen Schluck nehmen als es an der Terrassentüre klirrte.  Sie fuhr herum und sah in einen Waffenlauf. "Na Bullenschnecke erschrocken?" Sagte Thompson und packte sie am Arm. Dann spürte sie die Waffe an der Schläfe und fragte sich warum sie nie zum Fenster gesehen hatten! So was von Anfängerfehler!  "Los wir gehen ins Schlafzimmer und bitte nichts falsches machen."  Und dirigierte sie in die Richtung.

Michael hatte sich zu Gerrit ans Bett gesetzt.   "Na geht es dir wieder besser?"  "Ja danke und was habt ihr vor?"  Gerrit war erleichtert das sie es jetzt wussten, aber vorbei war es trotzdem noch nicht. "Wir überlegen noch und war da ein Geräusch?"   "Ja Oberbulle war es!  Los aufstehen alle beiden und keine Mäzchen."  Michael und Gerrit sah die Waffe bei Alex und gehorchten.  "Grass dein Kollege hat doch sicher Handschellen oder?"  Gerrit nickte und Michael gab sie ihm, den er ahnte was er wollte. "He Guter Bulle! Los Hände auf den Rücken und dann aufs Bett legen. Natürlich auf den bauch. Na los!"  Sie machten was er sagte und auch bei Alex musste er es tun. Als Alex auch auf dem Bett lag und ihr Gesicht im Kissen lag, spürte Gerrit einen Schlag und sackte zusammen. Schnell legte er auch ihm Handschellen an und wandte sich dann den beiden anderen zu.  Wie immer hatte er sein kleines Fläschchen dabei und machte jetzt einige Tropfen auf ein Tuch. Schnell waren beide Betäubt und so konnte er beide Ausziehen. Nackt und gefesselt lagen sie im Bett, aber sie waren ja nicht sein Ziel, das lag im Gang und kam langsam wieder zu sich. Schnell noch beiden einen Knebel in den Mund, Rücken an Rücken legen und Türe zu. "Los Grass aufstehen! Wir müssen noch was erledigen."  Noch halber benommen ging er fast widerstandslos mit.  Thompson hatte die Schlüssel für das Auto gefunden und da musste er sich jetzt in den Kofferraum legen. Auch er bekam noch einen Knebel, dann ging die Klappe zu.

Er hatte Glück und niemand hatte was bemerkt. Gemütlich fuhr er zu der Überbauung wo er eine Wohnung unter falschen Name hatte. Unterwegs hielt er mal an und meldete die beiden in Gerrit's Wohnung. Andre machte sich sofort auf den Weg dahin.  Thompson hatte das Glück eine Wohnung bekommen zuhaben die einen Parkplatz in der Garage hatte und so fuhr er dorthin. Der Lift war gegenüber und um diese zeit war nie jemand da. Es war eine von diesen riesigen Überbauungen wo keiner sich um den anderen kümmerte. Gerrit wurde aus dem Kofferraum geholt und zum Lift geführt. "Was hast du mit meinen Freunden gemacht?"  "Keine Sorge die werden sicher bald gefunden. So und jetzt sind nur noch wir zwei wichtig. Ich werde endlich fertig machen wo wir gestört wurden und ich habe mir überlegt, wen wir schon jetzt zusammen wohnen, könnte ich das jeden Tag haben bis sie uns finden. Toll oder?"  Gerrit sagte dazu nichts und Sorgte sich mehr um seine Freunde den um sich.

Andre war angekommen und sah sofort das, das Auto weg war. Sofort veranlasste er eine Fandung nach dem Fahrzeug und auch eine Ortung. Dann verschaffte er sich Zugang zum Haus und dann zur Wohnung. "Alex, Michael seit ihr hier?"  Ein Geräusch war zu hören und dem folgte er Vorsichtig. Er stiess die Türe zum Schlafzimmer auf und sah sie da liegen. Schnell ging er zu ihnen hin und deckte sie erst mal zu. Dann entfernte er die Knebel und öffnete unter der Decke die Handschellen. "Seit ihr OK oder hat er was gemacht?"  Fragte er besorgt nach. Beide schüttelten den Kopf und Alex kroch zu Michael hin. "Danke das du so schnell hier warst. Hast du uns was zum trinken?"  "Klar Michael ich hole Wasser und ihr braucht keinen Doc?"   "Nein denke nicht. Wo ist Gerrit?"  "Nicht da Alex. Was ist den Passiert?"  Andre kam mit zwei Gläser und einer Flasche Wasser zurück. Michael und Alex erzählten was passiert war und an was sie sich erinnern konnten.  "Das heisst er hat euch ausgezogen als ihr bewusstlos wart und er hat nichts gemacht?"   "Also ich merke nichts und du Alex?"  "Auch nichts, aber er hat doch eh lieber Männer und jetzt hat er Gerrit."  "Wir finden ihn!  Hier euere Klamotten und dann sollten wir uns beraten."  Andre ging in die Stube und sie zogen sich an.

Sie fuhren mit dem Lift in den elften Stock und dort ging es in die Wohnung. "So Grass da wären wir!  Na wie findest du sie?"  "Fragst du das im ernst?"  "Natürlich du musst dich doch auch wohl fühlen. Komm ich zeige dir dein Zimmer."  Er zog ihn in das dritte Zimmer und Gerrit blieb stehen als wenn er gegen eine Wand gelaufen wäre  Eine Matratze und eine Kette das war alles was da war.  "Da spiel ich nicht mit!"  Thompson drehte sich und schlug wieder mal zu. "Ich sagte das ist dein Zimmer, also los an die Wand!"  Er zerrte ihn hoch, schleppte ihn an die Wand wo eine Kette lag und da machte er ihn jetzt fest. "So hier kannst du überlegen ob du mitspielst oder nicht. Ich geh jetzt einkaufen und wenn ich zurück komme, will ich spass haben!"  Noch mal einen Tritt in den Magen dann ging er weg. Gerrit lag auf dem Boden und versuchte wieder mal die Schmerzen zu bekämpfen. Da die Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt waren konnte er sich nicht mal richtig abstützen.

Sie kamen in die Stube und setzten sich zu Andre. "Sag mal warum warst du so schnell hier gewesen?"  "Ein Anonymer Anrufer hat es gemeldet."  "Das war Thompson und danke das du alleine gekommen bist."   "NA ja der Rest ist ja bei euch und da dachte ich komme schnell vorbei."  "Gut und woher kam der Anruf?"  "Telefonzelle und euer Auto ist auch immer noch verschwunden."  "Lässt du es schon suchen?"  "Natürlich läuft schon alles. Ah die Zentrale und Jungs?"  Andre hörte zu und machte sich Notizen.  "Ja danke und schickt schon mal eine Streife dahin."  "Und was ist?"   Euer Auto wurdet geordnet, aber leider steht das in einer Wohnüberbauung, die nicht gerade klein ist."   "Fahren wir?" Fragte Alex und stand auf. "Ja komm schon Andre."  "Ja ich komme ja schon."  Andre musste schon fast hinter her rennen.

Thompson ging pfeifend zum Auto und fuhr in Richtung Innenstadt.  Voller Vorfreude auf das was kommen würde fuhr er auf eine Kreuzung und sah dabei nicht das es rot war. Der Lastwagen konnte nicht mehr bremsen und Thompson starb noch auf der Unfallstelle.

Endlich liess der Schmerz nach und Gerrit richtete sich langsam auf. Er sah sich um und bemerkte bei der Matratze eine Vorrichtung die darauf deutete das er dort liegend gefesselt werden sollte. Und dann würde er sich auf ihn werfen und dann..... Gerrit wollte nicht weiter darüber nachdenken.  Er sah zur Türe und fragte sich wann er wohl kommen würde.  Auch ob er was zu essen oder Trinken bekommen würde. Dann suchte er eine Stellung um etwas zu schlafen. Er wollte kraft tanken für das was kommen konnte.

Sie parkten das Auto und sahen sich um. "Mein Gott ist die riesig! Wo sollen wir den da suchen?"  Alex drehte sich um ihre eigene Achse.  "Gute frage und wo steht jetzt unser Auto?"  "Tiefgarage und was ist den jetzt wieder."  Sein Handy ging schon wieder und er hörte zu. "Scheisse!"  Sagte er am Schluss und klappte sein Handy zu. "Leute schlechte Nachrichten. Es gab ein Unfall und der tote ist Thompson."  "Gerrit?"  "War nicht im Auto, Alex er muss noch irgendwo hier sein."  "Und wie sollen wir ihn hier finden?  Andre wie?"  "Schatz Alex bitte beruhige dich! Wir finden ihn und dann ist alles vorbei."  Michael nahm sie ihn dem Arm.

Andre gab Max bescheit und auch in der Polizeischule das die Gefahr vorbei war. Alle sagte zu das sie sofort zu der Überbauung kamen.  "Leute wir bekommen Verstärkung."  "Wer kommt?"  "Na eure Familie, Max und Robert. Wir brauchen Hilfe und die zwei Jungs könnten doch auf dem Spielplatz fragen."  "OK und bis dahin sollten wir in Erfahrung bringen wie viele Wohnungen besetzt sind und wer die letzten waren die eingezogen sind." Sie machten sich auf die Suche nach der Verwaltung oder einem Abwart.

Gerrit wachte auf und es war schon dunkel draussen. Auch unter dem Türeschlitz sah man kein Lichtschimmer. "Thompson? He bist du da?"  Er rief einfach mal nach ihn denn er hatte Durst. Keine Antwort, nichts!  "Scheisse wo bist du?"  Gerrit schloss wieder die Augen und versuchte weiter zu schlafen.

Alex lehnte sich an ihr Auto und sah die Häuser an. Wo war er und warum fanden sie ihn nicht? "Alex wir bekommen zwei Hunde."  "Und wann?"  "In einer Stunde. Alex so können wir ihn sicher finden."  "Hoffentlich nicht zu spät. Sind Marc und Marcel wieder zuhause?"   "Ja meine Mutter ist bei ihnen. Alex willst du nicht auch etwas schlafen?"   "Michael bitte erst wenn wir ihn haben und warum haben wir nichts rausgefunden?"  "Na weil hier niemand den Nachbar kennt. Die Jungs haben es wirklich versucht."   "Ich weiss ja, aber es ist einfach nur Frustrierend! Und was ist das bloss für eine Verwaltung? Kennt nicht mal die Namen der Mieter hier."  "Ja das ist schon Beängstigten! Wie die das hier mit den Mieten machen? Na Mike wie geht es dir?"  "Nicht gut Papa, wenn ich denke warum wir hier stehen und was passieren hätte können mit uns."  "Ja das wäre für uns alle die Hölle geworden! Wann musst du zurück in die Polizeischule?"  "Der Lehrer sagt ich kann bleiben bis wir ihn finden, aber ich muss dann einen Vortag halten über die Gefühle die ich hatte. Er sagt so ein Einsatz ist schwerer als wenn man die Person nicht kennt." "Ja da muss ich ihm recht geben! Natürlich leidest du auch bei Kinder oder so mit, aber wenn es jemand ist wie Gerrit ist es doppelt so schwer."  "Meint ihr er hat ihn schon, du weisst was ich meine?"  "Mike das hoffen wir nicht, aber sicher sind wir erst wenn wir ihn gefunden haben. Ah die Hunde sind da."  Sie gingen zu den Hundeführer und besprachen da weitere vorgehen.

Max, Andre und Robert waren kurz zuhause gewesen und kamen jetzt auch dazu. "Und schon was neues?"  "Ja die Hunde sind da und sie haben beschlossen in der Garage anzufangen. Wenn wir Glück haben finden wir so raus welches der vier Hochhäuser es ist."  "Hoffentlich Michael, schau mal die Sonne geht schon bald wieder auf."  "Ja habe ich gesehen."  Sie warteten zusammen vor der Garage um die Hunde nicht abzulenken.

Gerrit wachte wieder auf, denn sein Magen knurrte und der Mund war trocken. Vorsichtig bewegte er sich etwas und suchte eine Stelle die Bequem war. Lieben gerne wäre er jetzt auf der Matratze gelegen und nicht auf dem harten Boden. Es wurde langsam hell und immer noch nichts von Thompson. Ob er ihn absichtlich zappeln liess oder war ihm etwas passiert?  Gerrit hätte jetzt fast alles getan für ein schluck Wasser oder auch für eine andere Fesslung, denn er spürte seine Arme kaum noch. Fast sehnsüchtig sah er zur Türe und hoffte das bald was passieren würde. Er wollte hier nicht sterben, nicht so angebunden wie ein Hund. Thompson du Arsch wo bist du? Warum bist du nicht da? Er zerrte an den Fesseln, aber nichts passierte! Er versuchte sich mit Gedanken an seine Freunde abzulenken.

Einer der beiden Hundeführer kam raus. "Wir wissen welchen Lift sie benützt haben, jetzt müssen wir nur  noch das Stockwerk finden."  "Und wie gehen sie da vor?"   Na ja bei jeden Stockwerk raus und sie suchen lassen. Bei etwas Glück haben wir ihn in einer Stunde, wenn wir alle Stockwerke durch machen müssen so gegen Mittag."  "OK und was können wir in der Zeit tun?"  "Sorry aber ihr könnt nur warten."  "OK wir gehen in das Cafe da drüben und essen was. Aber ihr sagt sofort bescheit oder?" "Wenn einer der beiden anschlägt habt ihr sofort das Telefon." Michael bedankte sich und konnte Alex überzeugen das es nichts brachte wenn sie hier am Auto warten würde. So gingen sie zum Cafe und bestellten ein Frühstück und Michael Informierte seine Mutter. Max informierte den Staatsanwalt damit auch er bescheit wusste.

Langsam arbeiteten sie sich von Stock zu Stock hoch. Ab und an mussten sie den Hunden eine Verschnaufpause geben. Doch dann endlich kurz vor zwölf schlug einer der Hunde im elften Stock an. "Wir hätten oben anfangen sollen. Gibst du unten bescheit? Mal sehen welche Wohnung es ist."   Unten im Cafe war Alex an der Schulter von Michael eingeschlafen und auch er döste vor sich hin, denn sie hatten die ganze Nacht nicht geschlafen.  Max nahm ab, als das Handy von Michael ging das er auf den Tisch  gelegt hatte.  "Leute wacht auf! Elfter Stock scheint ein Treffer zu sein!" Sofort waren alle hellwach und machten sich auf dem weg. Zum Glück waren die Lift für zehn Personen ausgelegt so das sie mit einem fahren konnten.  "Ist der nicht extrem langsam?"  Robert ging es zu langsam.  "Robert wir sind schon fast oben also beruhige dich."  "Ach Michael weiss ich doch, aber ich will wissen wie es ihm geht."   "Das wollen wir alle! So da sind wir."  Michael machte die Türe auf. "Und welche Wohnung?"  "Bei elf D gibt Hasso an."  "Schon was gemacht?"  "Nein wir dachten da wollt ihr machen."  Michael nickte und ging an die Türe. "Michael trete sie ein!"  Alex wollte nicht länger warten.

Ein Geräusch liess ihn hoch zucken und zur Türe sehen. Ob das Thompson war?  Nein das ist doch die Stimme von Alex!  Gerrit versuchte zu rufen, aber der Mund war zu trocken. Doch dann machte sie die Türe auf und sah ihn erschrocken an. Sehe ich so schrecklich aus?  Schoss es ihn durch den Kopf.

Alex war sofort in die Wohnung gerannt und hatte nach Gerrit gerufen. Doch es kam keine Antwort und so machte sie die erste Türe auf. Da sah sie ihn am Boden kauern und war erschrocken über seine Haltung. "Gerrit! Michael hier ist er!"  Sofort ging sie zu ihm hin und nahm ihn in die Arme. "Gerrit bist du soweit OK?"  Gerrit nickte und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Er wollte nur wasser und endlich befreit werden! Das war im Moment das einzige was er wollte. Michael kam rein und sah sich sofort nach den Schlüssel um. Er fand sie neben der Türe liegen und machte sich daran ihn zu befreien. "Robert bring bitte ein Glas Wasser und Andre die Hunde haben ihren Job erledigt."   Robert ging in die Küche um das Wasser zuholen und Andre bedankte sich bei den beiden Hundeführer. "Gebt den beiden eine Extra Portion Fleisch in unseren Namen und danke noch mal für die Hilfe." "Für Kollegen doch immer! Sagt ihm gute Besserung und man sieht sich sicher mal wieder."  Sie gingen mit ihren Hunden zum Lift und Andre zurück in die Wohnung.

Michael hatte die Fesseln aufgemacht und Half ihm hoch. "Komm lass uns in die Stube gehen da ist eine Couch wo du dich hinlegen kannst."  Michael und Max mussten ihn stützen bis zur Couch und halfen ihm da sich hinzulegen. "Hier das Wasser Michael."  "Danke Robert!  Könnt ihr den Rest Informieren?"  "Klar machen wir. He Gerrit toll dich wieder da zu haben!"  "Ja hast gefehlt Gerrit."  Gerrit lächelte schwach und mit Hilfe von Michael konnte er das Wasser trinken. "Danke! Wo ist er?"  Noch etwas Kratzenteer Stimme stellte er die Frage.  "Er hatte gestern ein Umfall. Gerrit hat er dir was getan?"  Gerrit tank noch mal ein Glas und dann klang er schon besser. "Nein er hat mich gefesselt und wieder in den  Magen getreten. Dann sagte er nur er wolle einkaufen und danach hätten wir spass zusammen, aber er kam nicht zurück. Er ist wirklich tot?"   "Ja Unfall mit einem Lastwagen, er war sofort tot. Brauchst du einen Arzt?"  "Nein denke nicht. Habe nur Durst und Hunger. Kann ich noch Wasser haben?" "Ja kannst du, aber einen Check sollen wir machen Gerrit, schon wegen dem Magen. Hat er fest zu getreten?"  "Ging so."  Gerrit schloss kurz die Augen und war froh es hinter sich zuhaben. "Gerrit darf ich dich was fragen?"  Mike musste es wissen. "Hi Mike habe dich gar nicht gesehen. Was willst du wissen?"  "Hättest du es wirklich getan?  Also dich geopfert für uns?"  "Ja Mike hätte ich!  Ihr seit meine Ersatzfamilie und daher hätte ich es nie zugelassen das euch was passiert."   Mike sah ihn Stumm an und fragte sich ob er das auch getan hätte. Hätte er die Kraft für so was? Er wusste es nicht, aber wahrscheinlich hätte Gerrit das in seinem Alter auch nicht beantworten können.  "Danke Gerrit und bitte sag es das nächste mal früher."  "Versprochen! Kann ich jetzt nachhause?"   "Ja  aber mit einem Umweg über das Spital. Gerrit keine Wiederrede!" Gerrit gehorchte und so ging   es erst ins Spital und dann nach mahnenden Worten zu sich. Da ging es direkt ins Bett und dort blieb er auch bis am anderen Morgen. Michael Mutter hatte sich bereit erklärt auf ihn aufzupassen und machte mit guten Essen ihn wieder Fit.

Am anderen Morgen kamen alle zum Frühstück und Gerrit war froh das diese Kapitel abgeschlossen war. "Du Gerrit?"  "Ja Marc was ist?"  "Hast du noch mehr alte Fälle die so spannend sind im Depot?"  "Alte Fälle schon, aber ob die so spannend sind? Keine Ahnung."  "Gerrit könnten wir mal eine Liste haben?"  "Warum den das?"  "Nur das wir vorbereitet sind! Ach ja und deine Fenster solltest du mal besser sichern lassen!"  "Mach ich Papa Michal."  Grinste er ihn an und bekam eine Kopfnuss dafür. "Jungs werde bloss nie so wie er!"  "Wir  versuchen es Papa Michael!"  Riefen seine drei Jungs im Chor und Alex musste über seinen Gesichtausdruck mal wieder Lachen. "Schatz nimm es mit Humor, sonst bekommst du noch graue Haare."  "Sehr witzig Schatz!"  Meinte er und musste dann doch lachen.

ENDE

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