Sonntag, 17. Oktober 2010

Selbstmord


Eine andere Art von Selbstmord.



Alex schloss mit zittrigen Händen die Türe von Gerrits Wohnung auf. Seit dem Schiesstraining hatte sie nichts mehr von ihm gehört. OK er hatte zwei Tage frei, aber heute konnten sie ihn weder über Fest- noch Mobil-Netz erreichen. Seit dieser verdammten Schiesserei in der  alten Giesserei war er so verschlossen.

Michael sah Alex zu wie sie die Türe aufschloss und dachte an den Tag vor sieben Wochen. Gerrit und er waren unterwegs als ein Einsatz  von der Zentralle kam.  Es hiess das eine verdächtige Person sich auf dem Gelände der Giesserei rum trieb. Also fuhren sie dahin und teilten sich auf.  Er Michael ging rechts rum und sah sich um. Er ging an einem Gestell vorbei und das nächste woran er sich erinnern konnte war Gerrit der mit seiner Waffe auf jemanden zielte.  „Michael, Alex hat aufgeschlossen kommst du?“ Wurde er von Robert aus seinen Gedanken gerissen.  Sie gingen in den Gang der Wohnung und horchten ob sie ihn hörten doch es war Totenstille. Alex zeigte in Richtung Stube und Michael nickte. „Gerrit? Gerrit bist du da?“ Rief Alex mit zittriger Stimme, es kam keine Antwort. Sie holte tief Luft und stiess die Türe auf. „Gerrit! Oh Gott Michael lebt er noch?“ Michael war an ihr vorbei gerannt und kniete jetzt neben ihm. „Ja er lebt und so wie das hier richt ist er ‚nur’ stockbesoffen.  Robert hilf mir ihn ins Badezimmer zu schleppen und du Alex informierst den Staatsanwalt.“  Gerrit lag auf dem Boden seiner Stube, umringt von ein paar Schnapsflaschen. Vorsichtig richteten sie ihn auf und zogen ihn Richtung Bad. Auf halber strecke fing er an zu würgen  und Alex die schon vorgegangen war kam ihnen zum Glück mit dem Kübel entgegen. „Ich hatte so eine Vermutung.“ Sagte sie und hielt ihm den Kübel unter die Nase. Michael nickte und hielt ihn hoch. „Gerrit hat doch hoffentlich nicht alle in diesen Tagen getrunken oder Leute?“  „Robert  so wie es hier aussieht ist er schon länger dran. Warum musste ich mich auch überwältigen lassen!“ Ärgerte sich Michael über sich selber.

Robert dachte an den Tag als es passierte. Er und Alex waren im Büro als die Meldung kam das sie sich nicht mehr meldeten. Natürlich machten sie sich sofort auf den weg.

Sie fanden  Gerrit am Boden sitzen mit Michael in den Armen und neben ihnen einen toten Mann. "Gerrit was ist passiert?" Hörte er Alex fragen. "Ich musste Werner erschiessen um Michael zu retten."  "Werner? Hat er dir seinen Namen gesagt?"  "Nein Alex er war ein Kollege von mir! Werner Müller-Wasserhaus so hiess er."  "Gerrit  das ist ja schrecklich! Was ist den passiert?"  "Robert he hilf mal mit!" Riss ihn Michael aus seinen Gedanken. Sie schaffen Gerrit ins Bad und hoben ihn in die Badewanne.  Zum Glück hatte er nur die Shorts an und so mussten sie ihn nicht noch lange ausziehen. "Jungs der Staatsanwalt hat gesagt das wir bei ihm bleiben sollen. Ich versuche mal die Küche aufzuräumen damit wir Kaffee bekommen."  Sagte Alex vom Gang her. "Mach das. Alex kannst du noch ein blick ins Schlafzimmer werfen."  "OK  mach ich." Alex ging rein und sofort wieder raus. "Michael ich muss da wohl anfangen mit aufräumen."  "So schlimm? Soll Robert helfen?"  "Ja gerne. Wie geht es ihm?"  "War kurz wach als ich mit dem Wasser  kam, aber er scheint schon wieder weg zu sein. Wenn dieser Werner nicht schon tot wäre würde ich es jetzt machen."  Stellte Michael fest. Alex nickte nur und dachte auch wieder an den Tag. Robert rief die Spusi, den Doc und einen Krankenwagen her, denn Michael musste mit der Kopfwunde ins Spital. Robert hatte sich dann schon mal etwas umgesehen und fand eine Videokamera wo sie später die Tat ansehen konnten. Gerrit hatte gar keine andere Wal als ihn zu erschiessen. Sie machte mit Robert das Bett fertig und Michael brachte Gerrit ins Schlafzimmer.  "Michael bleibst du bei ihm? Dann gehe ich in die Küche und du Robert kannst in der Stube anfangen."   Robert machte sich auf den weg zur Stube und Alex an den Berg Geschirr im Waschbecken.

Michael sass auf dem Bettrand und sah Gerrit an. Warum musste er sich niederschlagen lassen? Verdammt er hätte den Typ doch sehen müssen! Er hatte das Video gesehen und war entsetzt gewesen wie berechnet der Typ gewesen war. Er hatte genau gewusst wie er Gerrit zum Schiessen bringen konnte und so sterben würde, aber warum ihn?  Michael bemerkte das Gerrit scheinbar doch langsam wieder unter die Lebenden zurück kam, aber wahrscheinlich mit einem riesigen Kater.  "He Gerrit."  Sagte er leise, doch Gerrit verzog das Gesicht und suchte die Decke um sich vor Lärm und Helligkeit zu schützen.

Alex kämpfte sich durch das Geschirr als Michael kam. "Er wird langsam wach. Kann ich dir was helfen?"  "Hier abtrocknen und findest du das gut ihn alleine zulassen?"  "Ja er ist etwas empfindlich zurzeit. Robert was ist los?"  Robert kam gerade in die Küche gerannt. "Da der Brief habe ich gefunden. Leute der Dreckskerl wollte nur von Gerrit erschossen werden."  "Wie bitte?"  "Hier lesest mal."  Und hielt ihnen ein Brief unter die Nase. Michael nahm den Brief und lass laut vor; Hallo Gerrit. Na du super Bulle wie geht es dir nachdem du mich erschossen hast? Oh ja ich wollte das du es machst! Ich habe einen Tumor und  hatte nicht den Mut es selber zu tun, aber für so was hat man ja Freunde. Du kannst mich übrigens ruhig bei der Versicherung anschwärzen. Die müssen zahlen ob sie wollen oder nicht. So mein super Kollege, schöne Zeit noch. Ich sollte wohl noch Danke sagen für den wahrscheinlich perfekten Schuss. Bis in der Hölle Kollege.  "Das glaube ich jetzt aber nicht."  Meinte Alex und starrte Michael und Robert fassungslos an.  

Gerrit machte vorsichtig die Augen auf und bemerkte das es im Zimmer dämmerig war. Er seufzte und überlegte ob er überhaupt aufstehen sollte. Wie habe ich es überhaupt ins bett geschafft?  Fragte er sich als er stimmen hörte. Na toll Gerrit so weit ist es also schon mit dir! Tadelte er sich selber. Moment! War nicht Michael vorhin hier am Bett?  Oh warum habe ich auch soviel getrunken?  Er hatte durst und daher stand er dann doch auf. Er nahm den Bademantel und schlurfe Richtung Küche.

Sie waren noch in der Küche als Gerrit so halbwegs wach in die Küche kam. Er sah sie nicht an sondern ging direkt zum Kühlschrank. Dort nahm er die Milch und tank einen grossen Schluck.  "Morgen. Habe ich mal wieder Sorgen gemacht?"  Fragte er leise und setzte sich an den Küchentisch.  "Ein bisschen. Gerrit warum hast du uns von dem Brief nichts erzählt?"  Gerrit zuckte mit den Schultern und machte die Hände vor das Gesicht.  "Gerrit das beste ist wohl wenn du dich noch mal hinlegst. Wir können  auch später noch reden."   "Und die Arbeit?"  "Der Staatsanwalt weiss bescheit. Los leg dich wieder hin und schlaf noch was. Wir entsorgen in der Zeit mal die Flaschen. Gerrit bist du schon Süchtig?"  "Nein Michael glaube noch nicht. OK geh noch etwas schlafen. Sorry das ihr euch sorgen gemacht habt." Sagte er und schlurfte zurück ins Bett.

Gerrit legte sich zurück ins Bett und versuchte noch etwas zu schlafen. Er lag da und sah an die Decke. Er dachte an den tag als er Werner erschoss. Michael hing halb bewusstlos in seinem Arm und er hielt ihm eine Waffe an die Schläfe. Er sprach mit ihm, bat ihn doch Michael raus zulassen doch Werner lachte nur. Dann auf einmal liess er Michael fallen und richtete die Waffe auf ihn. Gerrit sah nur noch wie die Waffe in seine Richtung schwenkte und schoss. Gerrit schloss die Augen und klammerte sich an seine Bettdecke. Es war schrecklich immer wieder sah er diese eine verdammte Szene! Und manchmal sah er wie er aus versehen Michael erschoss statt Werner. Gerrit rollte sich zusammen und versuchte ohne Alkohol etwas zu schlafen.

Sie waren am aufräumen und nach gut einer Stunde sah es wieder wohnlich aus. "Michael ich geh einkaufen. Ausser der Milch ist nichts da. Er scheint sich in letzter Zeit nicht gerade gut ernährt zuhaben. Robert kommst du mit wegen der Flaschen?"  "Ja wenn das OK ist für dich Michael?"  "Ja geht nur. Ich rufe den Staatsanwalt noch wegen dem Brief an."  "Mach das. Komm Robert lass uns gehen."  Alex und Robert machten sich auf den weg zum Laden um die Ecke. Michael machte das Telefon und der Staatsanwalt erklärte das er mit der Versicherung telefonieren würde. Er war genau wie sie Entsetzt gewesen.

Alex und Robert entsorgten die Flaschen und fühlten sich beobachtet. "Alex meinst du uns schaut jemand zu?"  "Genau das selbe Gefühl habe ich auch. Komm lass uns in den Laden gehen und einkaufen. Wenigstens sein Portmonaie ist nicht so leer."  Sie hatte es im Gang gesehen und mitgenommen. 

Michael sass in der Stube und sah etwas TV. Er war noch schnell nachsehen gewesen was Gerit machte und fand ihn schlafen vor. Unruhig zwar aber schlafend. Er hatte die Türe einen Spalt offen gelassen damit er hörte wenn was währe.

Gerrit wälzte sich hin und her. Immer wieder sah er die Szene und  jetzt sah er nicht nur Michael sondern auch Alex und Robert an der Stelle von Werner. "Nein lasst ihn los!" Schriee er in seinem Traum und wachte davon auf.  "Michael? Bist du da?" rief er schon fast in Panik weil er ihn nicht im Schlafzimmer sah.

Michael hörte den ruf und eilte ins Schlafzimmer. "He Gerrit ich bin ja da. Was war den?"   "Michael ich hatte schon wieder diesen Traum! Diesmal haben dich auch Alex und Robert als Geisel genommen. Michael ich will doch nur schlafen!"  Michael hatte mühe ihn zu verstehen den er schluchzte die ganze zeit beim Sprechen. "Gerrit welcher Traum? Du hast nie darüber gesprochen. Erzähl ihn mir."  Er nahm Gerrit in die Arme und hörte ihm zu. Gerrit erzählte leise und immer wieder von schluchzen unterbrochen was er jede nacht seit damals Träumte.  "Gerrit hast du das dem Gehirnklempner erzählt?"  "Das war doch am selben tag noch und nachher habe ich gehofft es geht irgendwann weg. Michael als ich da im Keller schiessen musste. Das Bild mit der Geiselnahme, da bin ich heim und habe die Flasche angesetzt. Ich will das es verschwindet!"   Michael hielt ihn einfach nur fest und fragte sich wie er das wohl verkraften würde.

Robert sah mit Unbehagen zu was Alex alles in den Einkaufswagen packte. "Alex wir sind zu Fuss hier." Stellte er fest und zeigte anklagend in den Wagen. "Robert es ist nichts da, also kaufen wir mal richtig ein und was heisst hier zu Fuss? Robert das sind keine fünfhundert Meter bis zu seiner Wohnung!"  "Ja aber mit allen diesen Dingen' Alex das gibt mehr als nur einen Sack zum schleppen." Jammerte er schon mal im Gedanken daran wer wohl was schleppen würde.  "Robert sei kein Frosch! Willst du für die paar Meter etwa das Auto hohlen?"    "Ja will ich! Wir müssen damit ja schliesslich auch noch in den dritten Stock hoch und das OHNE Lift!" Jammerte er weiter. Alex konnte es nicht glauben und so was war ein Sportlicher junger Mann.

Der Staatsanwalt hatte mit der Versicherung telefoniert und erfahren das sie das Geld wirklich auszahlen mussten. Doch ein Lichtblick gab es! Die Versicherung  hatte ihm gesagt das sie sich mit ihre Konkurrenten am besprechen waren ob man das durch ein Zusatz in den Versicherungsunterlagen verhindern könnte. Nicht nur für sie wegen dem Zahlen sondern auch für die Beamten die danach darunter litten. Die Überlegung war, wenn es kein Geld dafür gibt macht man es auch nicht. Er war sich zwar nicht sicher ob das wirklich was bringen würde, aber es war ein Anfang.

Michael bemerkt das Gerrit in seinen Armen wieder eingeschlafen war und setzte sich vorsichtig anders hin um zu telefonieren. Er wollte mit dem Arzt sprechen und fragen wie sie Gerrit da helfen konnten.

Sie hatten es zur Kasse geschafft und zahlten die ganze Ware. Robert starrte auf die Zahl die da stand. "Alex wir haben doch nicht den Laden gekauft oder?"  "Nein warum? Robert hast du noch nie richtig eingekauft?"  "Doch schon, aber soviel auf einmal."  Meinte er und begann die Einkaufstaschen zu füllen. "Und wer schleppt das jetzt? Alex ich hohle das Auto ob du willst oder nicht!" Sagte er und liess sie mit allen Taschen stehen. Alex sah ihm nach und wiedersprach ihm nicht den es waren doch sechs Taschen und noch die Getränke extra. Aber in der Küche hatten sie ausser der Milch wirklich nichts anderes gefunden und sie wollten ja auch was essen wenn sie schon bei ihm bleiben wollten.

Robert war gerade beim Auto angekommen als der Staatsanwalt angefahren kam. "Hallo Herr Ritter wollen sie weg?"  "Ja wir waren Einkaufen und es ist etwas zuviel um es zu tragen."  "Im Laden um die Ecke?"  "Ja warum?"  "Ich dachte noch das es Frau Rietz sein könnte, aber so mit Einkaufstaschen vollgeladen habe ich sie nicht erkannt. Fahren sie hin, ich warte hier unten und helfe dann hoch tragen."  "Danke! Bis nachher." Robert beeilte sich und knapp zehn Minuten später war er mit Alex zurück.  Dann ging das schleppen die Treppen hoch an.

Michael hatte mit dem Arzt gesprochen und war erleichtert das man was tun konnte. Sie mussten ihn nur dazu bringen darüber zu reden. Reden so der Arzt würde helfen es zu verstehen, hatte er gesagt.  Gerrit schlief immer noch und  Michael wollte ihn nicht wecken also blieb er sitzen. Schlafen war ja schliesslich nie verkehrt und tat ihm sicher gut. Nur Michaels Arm machte langsam schlapp und so musste er sich doch etwas bewegen.  Gerrit murmelte etwas und rollte sich zu seinem Glück auf die andere Seite weg. Vorsichtig stand er auf und schlich zur Türe. Er lehnte sie und wollte wieder in die Stube als Alex die Wohnungstüre aufmachte. "Hi Alex schon wieder da?"  "Ja und kannst du helfen? Hat noch ein paar Taschen unten."  "Klar Gerrit schläft."  Michael ging runter und frage sich angesichts der Ware die da stand ob Alex für ne Arme eingekauft hatte. "Hi Robert. Das alles hier?"  "Ja, nimmst du die Getränke? Ich schleppe schon mal was hoch. Warum wohnt er nicht in einem Haus mit Lift?" Jammerte er auf neue los und begann mit dem Aufstieg.

Alex sah kurz ins Schlafzimmer und begann mit einräumen der Sachen. Nach zwei mal hoch und runter war alles in der Wohnung. Sie halfen Alex beim einräumen. "Was führt sie eigentlich her?" Wollte Michael vom Staatsanwalt wissen. Er erzählte vom Telefonat und das er nur sehen wollte wie es den dem Herrn Grass geht.  "Er schläft und das tut ihn gut. Wusste jemand von euch das er Alpträume hat und das jede nacht?"  Alle schüttelten den Kopf. "Er wollte sie drei vielleicht schützen.  Schliesslich habe sie auch gerade schwere Zeiten hinter sich." Michael wollte gerade was sagen als Gerrit in die Küche kam.  "Er hat recht. Ich wollte euch nicht damit belasten. Ich habe ja gehofft das es irgendwann aufhört."  "Gerrit auch wenn wir eigene Probleme hatten, hättest du es uns sagen können.“ Stellte Alex fest. „Ich weiss das doch, aber erst das mit deinem Vater, dann der Hausbrand bei Alex  Eltern und dann noch der schwere Unfall von Roberts Eltern. Da konnte ich doch nicht mit so einer Lappalie kommen wie Alpträume.“  „Lappalie Herr Grass? Glaube sie wirklich das wir ihnen nicht geholfen hätten?“   „Herr Krikidatse bitte verstehen sie mich nicht falsch, aber ich hätte mir vorwürfe gemacht wenn Michael wegen mir nicht bei seinem Vater gewesen wäre als er starb. Ich dachte halt ich muss für euch da sein und mich hinten anstellen. Warum hat es den hier so viele Taschen?“ Ihm fiel es erst jetzt auf das überall was stand. „Wir waren einkaufen und keine Angst wir haben dein Portmonaie genommen. Gerrit das nächste mal sagst du was, egal was gerade sonst passiert. OK?“   „Ja Alex. Das ist alles für mich? Wollt ihr mich mästen oder was?“  „Nein das nicht, aber falls dir das nicht aufgefallen ist deine Küche war bis auf die Milch leer und jetzt geh duschen. Wir reden später bei einem guten Essen weiter.“  „Und wer kocht das?“  „Gerrit werde nicht frech! Abmarsch!“ Meinte Alex und schob ihn aus der Küche.

Gerrit ging erst ins Schlafzimmer um sich frische Sachen zuholen und bemerkte mit schrecken das da auch nicht mehr viel vorhanden war. Ich muss wohl wieder mal was machen. Sagte er sich und fuhr sich über das Gesicht. OK rasieren also auch noch.

Während sich Gerrit im Bad renovierte. Sprachen die anderen in der Küche darüber wie sie ihm am besten helfen konnten. "Soll er noch mal zum Psychiater?"  "Schlagen sie es ihm vor, aber er muss es von sich aus machen."   "Klar drängen wir ihn nicht. Wollen sie zum Essen bleiben?"  "Ich habe meiner Frau versprochen mit ihr heute in das neue Restaurant zu gehen. Grüssen sie Herr Grass von mir und er soll wenn was ist reden nicht runterschlucken. Sagen sie ihm das noch mal von mir."  "Machen wir und viel spass beim Essen." Der Staatsanwalt ging und das Essen in der Küche war auch schon fast fertig.  "Wo bleibt er den solange? Michael schaust du bitte nach?" Bat Alex ihn. Michael ging zu bad und klopfte an die Türe.

Gerrit hatte geduscht und sich rasiert. Er stand vor dem Spiegel und sah sich an. Gerrit junge du siehst beschissen aus wenn ich dir das mal sagen darf. Sagte er sich in Gedanken und merkte nicht wie die zeit verging. Er zuckte zusammen als es an der Türe klopfte. "He Gerrit ist alles OK bei dir?"  Hörte er von aussen Michael fragen.  "Äh ja bin fertig." Und machte die Türe auf. "Wir dachten schon es sei was passiert weil du so lange hattest. Komm das essen ist fertig und gedeckt ist in der Stube."  "Und was gibt es? Wo ist den der Staatsanwalt?"  "Salat, Fleisch und Teigwaren. Der Staatsanwalt muss mit seiner Frau essen gehen."   "Sieht gut aus." Meinte er und setzte sich an den Tisch. Alex stellte das Essen auf den Tisch und alle bedienten sich. Gerrit nahm nicht so viel weil er seit tagen nicht mehr richtig gegessen hatte und lieber nachschöpfen wollte als was liegen lassen im Teller. Nach dem dritten mal nachschöpfen war auch er satt.

Michael und Robert brachten die Teller und Schüsseln zurück in die Küche. Alex setzte sich mit Gerrit auf  die Couch. "Alex kann ich nachher mit euch reden? Sag mal was machen eigentlich deine Eltern und Roberts seine? Und wie geht es Michaels Mutter?  Ich habe in letzter zeit nie richtig zugehört."   Sagte er und sah beschämt zu boden. Sie hatten ihm immer zugehört egal wie es ihnen ging und er? Er tat  nur so! Was bin ich bloss für ein Freund! Stellte er für sich  fest.  Alex sah ihm an das er sich vorwürfe zu machen schien. "Gerrit du machst dir doch keine Vorwürfe oder?" Wollte sie dann doch von ihm wissen. Michael und Robert kamen rein und hörten die frage von Alex. Gespannt sahen sie ihn an. "Natürlich mache ich mir vorwürfe! Ihr seit immer für mich da und ich? Kaum habe ich mal ein Problem schon bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen! Ich habe euch doch gar nicht verdient!"  Sagte er mit immer leiser werdender Stimme und am Schluss standen die Tränen wieder in seinen Augen.  Michael kniete sich vor ihn hin. "Gerrit sieh mich mal an!"  Gerrit hob etwas den Kopf und sah zu Michael. "Wir sind ein Team!  Und du hast uns geholfen auch wenn du das nicht glaubst. Du hast mir sehr viel gegeben in der Zeit und weisst du wie?"  Gerrit schüttelte der Kopf und sah ihn fragend an. "Du warst einfach da. Du hast uns dinge abgenommen im Büro und so uns den Raum gegeben den wir brauchten um die Dinge in Ordnung zu bringen. Natürlich hast du das auch gemacht um dich abzulenken von der Schiesserei, aber uns hast du damit auch geholfen. Verstehst du das?"  "Ehrlich? Ist das wirklich so?"  Alex legte ihren Arm um seine Schulter und drückte ihn nur zur Antwort. "Gerrit meinst du ich hätte es geschafft meinen Eltern bei dem schweren Unfall beizustehen wenn ich nicht gewusst hätte das du für mich einspringst."  "Danke! Ich wollte euch eigentlich noch erzählen warum er mich ausgesucht hat, aber ist es OK wenn ich mich etwas hinlege?"   "Klar leg dich noch mal hin. Wir machen das Geschirr und schauen noch was Fern bis du wieder bereit zu reden."  Gerrit nickte und ging ins Schlafzimmer sich hinlegen.

Alex sah ihm nach und dann zu ihren Kollegen. "Er sieht immer noch angeschlagen aus."  "Ja hoffen wir er ohne Alptraum schlafen kann.  Das würde ihm sicher noch mal gut tun."   "Warum ihn wohl dieser Werner ausgesucht hat?"  "Ich habe mal die Akte von ihm angefordert, aber die ist nicht zu erhalten."  "Hast du den Staatsanwalt schon gefragt ob er helfen kann?" Wollte Robert wissen. "Ja, aber auch bei ihm hiess es sie wird nicht frei gegeben. Was da wohl drin steht?"  "Sicher etwas was kein gutes Licht auf ihn wirft. Ich gehe kurz nach Gerrit schauen und dann sollten wir Abwaschen." Meinte Alex und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer.

Gerrit hatte sich hin gelegt und versuchte noch mal zu schlafen, aber er hatte Angst vor dem Alptraum. Er wusste wenn er jetzt die Augen zumachte würde er wieder kommen wie jedes Mal. Er überlegte noch ob er fragen sollte das jemand sich zu ihm setzten würde bis er eingeschlafen war , als die Türe aufging und Alex reinsah.  "Alex? Kannst du etwas bleiben?"  Alex war zwar erstaunt das er noch wach war, setzte sich aber zu ihm hin.

Michael hatte es auch gehört und wusste das sie jetzt das Geschirr ohne Alex machen mussten. "Komm Robert, Alex bleibt bei Gerrit damit er ohne Alptraum schlafen kann und wir machen nachher dann halt ein Männer TV Tag."  "Cool ist doch Fussball heute oder?"  Sie beeilten sich damit sie den Ankick nicht verpassten.

Alex setzte sich so das sich Gerrit an sie kuscheln konnte und erleichtert die Augen dann schloss. Sie bemerkte wie er am anfangs noch ruhig atmete doch dann schien der Alptraum doch zu kommen. Er wurde unruhig und Alex versuchte ihn zu wecken, doch es gelang ihr nicht richtig. "Gerrit wach bitte auf!" Sagte sie etwas lauter und rüttelte etwas an ihm. "MHH?"  War alles was als Antwort kam. "Gerrit lass bitte meine Hand los!" Und versuchte sie aus seinem Griff zubekommen. "Michael kannst du mir helfen!"  Rief sie am Schluss den der Griff wurde immer stärker.

Robert sah Michael fragend an und zusammen gingen sie ins Schlafzimmer. "Was ist? Oh doofe frage." Stellte Michael angesichts der immer weisser werdenden hand fest. Michael schnappte sich Gerrit und rüttelte ihn so richtig durch. Endlich liess er los und öffnete erstaunt die Augen. "Was ist den passiert?"  "Du hast Alex fast die Hand zerquetscht! Hattest du wieder den Alptraum?"  "Ich hatte nicht den selben Traum wie sonst. Oh Gott ihr seid alle weggegangen und habt euch nicht mal umgedreht als ich gerufen habe. Alex ist es schlimm?"   "Na ja ich werde sie mal kühlen gehen und du Gerrit solltest uns alles erzählen was dir zurzeit auf der Seele brennt." 

Alex fand im Tiefkühler ein Geleepack und machte das auf die Hand. Gerrit ging schnell duschen weil er wieder verschwitz war. Robert und Michael warteten in der Stube auf die beiden. "Was er wohl alles zu erzählen hat?"  "Da bin ich auch gespannt! Vor allem was er über diesen Werner weiss."  Alex wollte gerade in die Stube als Gerrit aus dem bad kam. "Geht es wieder?"  "Ja Gerrit das Kühlpack hilft und du?" "Mir geht es wieder besser. Na ja eigentlich geht es mir immer besser wenn ich wach bin."  Meinte er und zusammen gingen sie in die Stube.  "Also Gerrit setzt dich hin und erzähl mal." Forderte Michael ihn auf. Gerrit nickte, setzte sich auf die Couch und überlegte wo er denn am besten anfangen sollte.  "Also  Ich kenne Werner noch von der Ausbildung her. Er war der Haupttrainer für die Schiessübungen. Ich war damals schon relativ gut und das machte ihm vom ersten Tag an zu schaffen. Mein Gott der Typ hat mich die ganze Zeit gepiesackt wo er nur konnte. Ich war froh als ich die Ausbildung hinter mir hatte. Ich dachte damals ich würde ihn nie wieder sehen, aber da habe ich mich geirrt. Ich weiss noch als ich ihn wieder sah, dachte ich nur Scheisse was macht der hier?"  "Und was ist dann passiert? Niemand kommt an seine Akte ran."   "Was schlimmes und ich konnte es nicht verhindern!"  Gerrit holte tief Luft und begann die Geschichte zu erzählen die vor fünf Jahren passiert kurz vor seinem Wechsel ins K11.

Vor Fünf Jahren:
Gerrit und Werner waren unterwegs als ein Funkspruch kam. Häuslichengewalt wurde gemeldet.  "Na los Gerrit fahren wir mal hin."   "Werner wir sollten pünktlich beim Gericht ankommen. Du weisst wie Richter Moller sonst wieder tobt."  Wandte Gerrit ein.  "Hast wohl schiess vor dem Typen? Gerrit der wird den Mund schon halten." Lachte er. "Und was macht dich da so sicher?"  "Jeder hat eine Vergangenheit. So wir sind da." Sie fuhren auf den Parkplatz vor dem haus und zogen  die neue Ausrüstung an. Sie mussten seit einiger zeit  so eine kleine Kamera mittragen die alles filmte damit  wenn es Unstimmigkeiten gab es aufnahmen gab. Werner hasste diese Dinger , aber er musste sich beugen. Sie mussten die Dinger testen ob sie für alle geeignet seien. Werner fand nur schlechte Worte dafür, was kein Wunder  bei seiner Arbeitsweise. Er war ein guter Ausbilder, aber auf der  Strasse der letzte Büffel wie Gerrit fand.  "OK Gerrit wir klingeln mal und wenn niemand reagiert brechen wir die Türe auf. Also du  machst das."  Das war für Gerrit logisch, wie immer wollte Werner sich die Finger nicht dreckig machen.  Gerrit klingelte und wartete etwas. "Gerrit los breche endlich die Türe auf!"  "Werner ich habe doch gerade erst geklingelt. Jetzt wart doch mal einen Augenblick!" Nervte er sich. Zur  Vorsicht klingelte er noch mal dann schloss er die Türe mit dem Dietrich auf.  "Hallo ist jemand da?  Wir sind von der Polizei."  Rief er und ging voraus. In der Stube fanden sie den Mann tot und seine Frau mit dem Baby auf dem Arm stand daneben. Sie hatte noch das Küchenmesser in der Hand.  "Hallo könnten sie bitte das Messer hinlegen?"  Bat er die Frau. "Er wollte die Kleine schlagen! ich musste es tun! Mich schlagen ist ja noch OK, aber nicht mein Baby!"  Schriee sie ihn schon fast Hysterisch an.  "Natürlich darf er weder sie noch das Baby schlagen,  aber jetzt kann er ihnen doch nichts mehr machen. Also bitte legen sie das Messer hin."  Versuchte er sie zu beruhigen. "Los machen sie endlich sonst machen wir von unseren Waffen gebrauch."  Schnauzte Werner sie an. Gerrit dachte sich verhört zuhaben, sie hatte ja immer noch das baby im Arm und da drohte er mit schiessen? Spinnt der? Fragte er sich und wandte sich wieder der Frau zu. "Bitte legen sie es hin! Sie müssen zwar mit auf den Posten, aber wenn sie wirklich in Notwehr gehandelt haben wird der Staatsanwalt sicher mit sich reden lassen."  "Ihr Männer haltet doch zusammen und dann vermodere ich im Knast und die Kleine kommt zu meinen Eltern."  "Das ist nicht sicher! Also legen sie es hin! BITTE!"  Bat er noch mal und langsam schien sie es ihn zu glauben das es doch besser war aufzugeben. Er machte einen Schritt auf sie zu und hielt die Hand hin. Sie bewegte die Hand und wollte es auf den Tisch legen der zwischen ihnen stand. Gerrit wollte schon erleichtert ausatmen als ein Schuss fiel. Er starrte auf die Frau und das Baby wo auf einmal alles voll Blut war. Er drehte sich um und sah Werner mit der Waffe in der Hand stehen. „Warum hast du das gemacht?“  Fragte er und wollte es eigentlich gar nicht wissen. Stattdessen ging er zur Frau und sah nach ob da noch was zu machen war, aber sie und das Baby waren tot. Ein Schuss der durch das Kind ging und sie dann tötlicht traf. „Man Gerrit die wollte dich abstechen! Ich musste schiessen.“  „Sie wollte das Messer auf den Tisch legen du verdammter Idiot!“ Schrie er ihn an. „Quatsch die wollte es auf dich werfen! Das habe ich genau gesehen.“  „Sie wollte was?“ Gerrit ging langsam auf ihn zu und sah aus als wenn er ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Zum Glück kamen in dem Moment die Kollegen und der Notarzt. 

Jetzt:
Gerrit nahm ein schluck Wasser. „Was passierte dann?“ Fragte Alex und war wie ihre Kollegen geschockt.  „Wir mussten natürlich beim Chef antraben und auch da behauptete er immer noch das er in Notwehr gehandelt hatte, aber die Aufnahmen bewissen das Gegenteil. Er hasste mich dafür das ich nicht die Aufnahme vernichtet habe wie er es von mir verlangt hatte. Das konnte ich doch der Frau nicht antun! Er wurde Strafversetzt  in den letzten Krachen. Ich weiss noch wie ich ihn das letzte mal gesehen habe. Da war nur noch hass in den Augen und dann hat er gesagt das ich irgendwann dafür büssen würde.“   „Dann wurde seine Akte aus den Grund verschlossen?“  „Ja damit er neu anfangen konnte. Ich habe das nie verstanden, nie!“  „OK jetzt wissen wir warum er von dir erschossen werden wollte, aber warum hast du geträumt das wir dich im stich lassen?“ „Als wir uns damals gesehen haben und er schon am weggehen war drehte er sich noch mal um und  sagte das ich eines Tages auch wie er ohne Freunde und Kollegen dastehen würde.“ Meinte Gerrit. "Ja aber ich war doch bei dir als du eingeschlafen bist." Wunderte sich Alex.  "Ja Alex ich weiss, aber im Traum hat er mit euch gesprochen und dann seit ihr weggegangen! Er hat euch einfach mitgenommen und ich konnte nichts dagegen tun!"  "Gerrit das wird nicht passieren!"   "Hoffentlich nie! Es war so ein scheiss Gefühl! Ich schrie und ihr habt euch nicht mal umgedreht!"   "Wir sind und bleiben ein Team! Stimmts Leute?" Fragte Michael und sah seine Freunde und Kollegen an. "Ja!" Sagte die drei gleichzeitig. "OK das wäre geklärt! Gerrit, Robert und ich müssten noch mal schnell ins Büro was erledigen. Ist das OK für dich?"  "Klar ich bin ja wach und Alex bleibt ja oder?"  "Klar ich bleibe hier. Sag mal deine Wäsche soll ich dir da helfen?"  "Oh danke Alex! Ich dachte schon du fragst nie."  "Kaum geht es ihm besser schon wieder frech der Kleine."  Schmunzelte Michael. "Komm Robert lass uns gehen damit die zwei sich beim waschen austoben können."  Und stand auf. Robert und er gingen zur Türe und Alex begleitete sie dahin. "Was müsst ihr den noch machen?"   "Überraschungsparty für ihn Organisieren. Das wird ihm gut tun.  So im drei Stunden sollten wir zurück sein und dann können wir feiern."  "Hier die Party?"  "Ja Alex hier, keine Angst nichts grosses nur mit sechs , sieben Leuten."  "OK macht das! bis  später."  Sie machte die Türe zu und ging zu Gerrit.

Gerrit hatte sich schon ins Schlafzimmer begeben und sortierte die Wäsche. Hatte er wirklich so viele Klamotten? War ihm nie aufgefallen. Stellte er fest. "Äh Alex habt ihr auch Waschmittel eingekauft?"  "Nein warum? Sag jetzt nicht das du keines mehr hast! "  "Doch ich habe schon noch da, aber  reicht das?"  Und zeigte ihr einen Plastiksack mit ein paar Krümmelchen drin.  "Komm mit wir gehen welches kaufen."  "Ja, aber so kann ich doch nicht raus!" Und zeigte auf seine Klamotten. Alex sah ihn an und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. "Ja Gerrit so kannst du nicht  raus! Wo hast du den diese Klamotten her?" Ihr war gar nicht aufgefallen das er eine geblumte Trainerhose anhatte und ein kariertes Hemd dazu. "Lag im hintersten Ecken von dem Kasten. Geh doch schnell alleine das macht mir schon nichts aus."  "Wirklich?"  "Alex ich schaffe das! Ich setzte mich in die Stube sehe Fern bis du wieder kommst."  "Gut ich beeile mich. Wenn was ist ruf mich an."  "Ja mach ich. Na los je eher du gehst um so  schneller bist du zurück."  Alex nickte und ging  wenn auch mit einem schlechten gewissen.

Gerrit setzte sich vor die Kiste und machte sie an. "Mist auch noch den Match verpasst! Heute ist echt nicht mein Tag."  Stellte er fest und lehnte sich frustriert in der Couch zurück. Er machte die Kiste wieder aus und ging in die Küche  um was zu trinken. Dort hörte er wie fast jeden Tag seine Nachbarn mal wieder streiten. Warum die noch zusammen waren war ihm ein Rätsel. Allerdings klang es heute anderes als sonst, bemerkte er und setzte sich hin um besser zu lauschen. Sie klang anders stellte er fest und überlegte ob er mal rüber gehen sollte. Dann fiel ihm ein das er ja schon mal helfen wollte und eine Abfuhr bekommen hatte. Oh ha der Streit wird heftiger stellte er fest und zuckte zusammen als es drüben krachte. Er sprang auf und ging zur Türe. Erst ein Blick durch den Spion und dann machte er vorsichtig die Türe auf.  Drüben flog gerade die Türe auf und der Nachbar hinterher. Seine Frau schmiss ihn eine Tasche vor die Füsse und schrie ihn an. OK dachte sich Gerrit sie leben noch beide und machte schnell wieder zu. Nicht das er da noch mit reingezogen wurde. "Ich rufe glaube ich besser Alex an und warne sie vor." Sagte er sich und schnappte sich sein Handy.

Alex stand in der Schlange und fragte sich wie lange man den brauchen kann um etwas münz raus zusuchen als ihr Handy ging. Sie sah das es Gerrit war und war natürlich sofort in Sorge. "Gerrit ist was passiert?" Fragte sie sofort nach und hörte seiner Erklärung zu. "OK Gerrit ich passe  auf."   Endlich  war sie dran und konnte zahlen. Dann machte sie sich auf Richtung Wohnung als ihr Handy schon wieder ging. "Hallo Michael was gibt es?"  Michael und Robert hatte im Büro erfahren das es einen Polizeieinsatz im Haus von Gerrit gab. Sie konnte ihn beruhigen und sagte ihm was sie wusste. "Nein Michael ich bin kurz weg weil wir das  Wachmittel vergessen haben."  Michael war beruhigt und so konnte sie endlich weiter. Sie sah die Streife vor dem haus und einen Krankenwagen. 

Robert sah Michael fragend an. "Und was ist ?"  "Die Nachbarin ist gerade dabei ihren Mann raus zuwerfen. Deshalb müssen die Kollegen hin."  "Und wo ist Alex?"  "Einkaufen." "Einkaufen? Wir haben doch gerade den Laden leer geräumt!"  "Ja Robert, aber das Waschmittel habt ihr vergessen."  "Alex ist die Frau nicht ich!"  "Was ist das den für ein Argument? Na was soll’s, hast du schon alle informiert?"  "Ja natürlich habe ich das!" Meinte Robert leicht angesäuert. Als ob er nie was hinbekäme!

Alex ging an den Kollegen vorbei und hoch zu Gerrit der hinter der Türe stand und sich das ganze durch den Spion ansah. "Gerrit was machst du den hinter der Türe?"  "Ich bin doch nicht verrückt und geh bei den beiden dazwischen! Sie ist mit der Bratpfanne auf ihn los."  "Deshalb der Krankenwagen."  "Nein nicht wegen der Bratpfanne. Der Depp ist über seine Tasche geflogen und hat sich den Kopf am Treppengeländer angeschlagen. Weist du warum die so ausgeflippt ist?"  "Nein woher denn?"  "Sie hat die Sexpuppe von ihm gefunden! Er hat vergessen ihr die Luft rauszulassen."   "Gerrit also so offen musst du deine Schadenfreude auch nicht zeigen."  "Och Alex! Wenn du die immer erleben würdest wärst du auch so."  "Ja ja komm lass uns anfangen zu waschen oder willst du in den Klamotten ewig rumlatschen?"  "Nein nicht wirklich. Du Alex kann ich dir was sagen?"  "Klar was denn?"  "Alex ich habe Angst davor was passiert wenn ich wieder in so eine Situation komme. Was wenn ich falsch reagiere?"  Alex überlegte was sie darauf sagen sollte,

Michael hatte auf dem gang noch den Psychiater getroffen und mit ihm kurz geredet. Auch er war der Meinung das es das beste wäre er würde sich noch mal bei ihm melden, aber er müsse das auch wollen. Michael versprach es ihm zu sagen und ging dann mit Robert zum Auto.

Alex sah zu Gerrit der nach dieser Aussage sich umgedreht hatte und anfing seine Maschine zu füllen. "Gerrit ich weiss auch nicht was passiert wenn das wieder passiert. Aber ich kann dir nur eines Versprechen wir werden hinter dir stehen."  "Danke das zu wissen tut gut!  Alex warst du schon mal oder Michael in so einer Situation?"  "Also ich noch nie und soviel ich weiss Michael auch nicht. Gerrit ist das nicht zuviel Wäsche auf einmal für die Maschine?"  "Meinst du? Ich fülle die immer gut. OK das Bettzeug mache ich in die nächste."  Er zog das wieder raus und füllte das Pulver noch ein dann warf er die Maschine an. Alex sah das teil skeptisch an und fragte sich wie lange die noch machte. "Gerrit wie alt ist die Maschine eigentlich?"  "Acht oder so, warum weil sie so quietscht?"  "Ja die klingt wie wenn sie gleich auseinander fällt."   "Keine Angst sie ist erst frisch geleimt worden."  Alex wusste jetzt nicht ob er das ernst meinte oder nicht, also sagte sie darauf besser nichts. Sie räumten noch auf was rumlag und Gerrit sortiert in der Küche seine Einkäufe so das er was fand. Alex war erstaunt wie er einräumte. "Sag jetzt nicht das du das nach dem Alphabet machst oder sieht das nur so aus?"   "Ach nur grob danach und." Weiter kam er nicht den es krachte drüben schon wieder. "Was ist das denn?" fragte Alex erschrocken. "Ach nur die Nachbarn. Sie muss ihn zurück genommen haben. War scheinbar doch nicht so schlimm die Kopfverletzung."  "Sollen wir nachsehen gehen?"  "Nö lass mal! Frau Nuder von unten ruft sicher schon wieder bei den Kollegen an. Das macht sie immer. Wenn du mich fragst die könnten hier eine Zweigstelle einrichten so häufig wie die hier sind."  "Warum macht den der Besitzer nichts gegen die?"  "Weil denen beiden das Haus gehört Alex."  "Das  sind die Besitzer?"  "Ja komm lass uns in die Stube gehen, da hört man sie am wenigsten. Wann wollen Michael und Robert eigentlich wieder kommen?"   "Bald denke ich. Wie lange geht bei dir eine Maschine?"  "Stunde oder etwas mehr. Meinst du ich soll mal mit dem Gehirnklempner reden?"   "Ich würde dir das empfehlen, aber es ist deine Entscheidung."  Gerrit nickte nur und legte sich auf die Couch.

Michael und Robert kamen zur selben zeit an wie die Kollegen von der Streife. "Was macht ihr den schon wieder hier oder immer noch?"   "Ach nur das übliche!  Das kommt oft vor hier. Wir haben inzwischen sogar schon einen eigenen Schlüssel und ihr?"  "Unsrer Kollege wohnt hier im Haus."  "Ach dann ist das doch der Grass vom K11. Wir waren uns nie einig."  "Ja das ist er. Viel spass noch."  Sie trennten sich vor den Wohnungen und Alex machte ihnen sehr schnell auf.  "Na war’s ruhig?"  Fragte Michael und zeigte über die Schulter.  "Und wie! Haben die erste Maschine schon geschafft, aber ich bezweifle das die noch lange macht."  "Hauptsache sie macht es solange bis er wieder was zum anziehen hat." Meinte Robert und ging ins Badezimmer um Gerrit zu helfen.  Der war gerade dabei  den Tumbleer zu fühlen und die nächste Maschine zu machen. "Na Gerrit geht es?" "He Robert ja alles klar. Nur meine Nachbarn machen mal wieder etwas Lärm."  "Etwas? Die Polizei ist schon wieder da!"   "Ach das ist nur weil Vollmond ist. Da hat sie eine kleine Make. Robert würdest du auch mit dem Gehirnklempner sprechen in meiner Situation?"   "Ich denke ja, aber ich hatte so was noch nie. Gerrit hast du eigentlich Angst vor der nächsten Geiselnahme?"   "Ja  Robert, Ich habe davor Angst! Ich weiss nicht wie ich dann reagiere und davor habe ich Angst. Warum hat sich Werner diese verdammte Kugel nicht selber in den Kopf gejagt."  Robert sah ihn etwas hilflos an.

Alex und Michael sprachen darüber was Gerrit ihr gesagt hatte und auch wie sie ihm helfen könnten. Michael erzählte was der Psychiater gemeint hatte und sprach die Hoffnung aus das er auch zu ihm gehen würde. "Keine Sorge Michael ich geh morgen hin."  Sagte in dem Moment Gerrit von der Türe her.  "Das ist gut! ich hoffe du bist mir nicht böse das ich mit ihm gesprochen habe?"  "Quatsch natürlich nicht! ich hätte einfach über meinen Schatten springen und zu ihm gehen sollen. So und jetzt sollten wir auf meinen Entschluss anstossen!"  "Aber nicht zuviel Alkohol!  Du hast sicher noch Reste von Gestern intus."   "Ja Mama nur ein Schluck."    "Ich lege dich gleich über das Knie junger Mann."  Drohte ihn Alex grinsend.

Die Kollegen vom K11 machten sich auf den weg um rechzeitig da zu sein zur Überraschungsparty.  Sie wussten zwar nicht genau warum die Party stieg, aber das war ja eigentlich egal. Hauptsache Party und Gerrit dem es gut ging. Einige hatte natürlich mitbekommen das sie ihn heute Morgen gesucht hatten und auch von der Schiesserei wussten alle, nur nichts von dem Brief und dem Saufgelage das er über die Tage gehabt hatte.

Mit einem Glas Wein stiessen sie darauf an das Gerrit am anderen Tag zum Psychiater gehen wollte und so hoffentlich die Hilfe bekam die er brauchte.  "Wisst ihr seit dem Tot meiner Mutter habe ich mich nicht mehr so vollaufen lassen wie die letzten Tage. Was meint ihr , muss ich Innendienst schieben oder darf ich mit euch raus?"   "Wie kommst du denn auf diese Frage?" "Na der Psychiater wird doch sicher mit dem Staatsanwalt sprechen und eine Empfehlung ihm  geben."  "Du kommst schön mit raus junger Mann! Nur weil es Winter ist musst du nicht auf Innendienst hoffen."   "Man kann es doch mal versuchen oder nicht? Wer ist das den jetzt?"   "Geh und sieh nach dann weisst du es."  Forderte Robert ihn auf.  Draussen standen seine Kollegen und warteten das er aufmachte. "Hallo was macht den ihr hier?"  Steff sah ihn an und grinste frech. "Dir helfen was anständiges zum anziehen zu finden?"  Gerrit hatte sich noch nicht umgezogen und hatte daher immer noch seine farbenfrohe Kleidung an.   "Oh dann musst du aber erst noch waschen. Kommt rein und äh Leute warum habt ihr schon alles Parat?"  Michael, Robert und Alex kamen in den Gang und hatten die Bierflaschen schon dabei.

Gerrit nahm sich auch ein Bier und wartete auf eine Antwort.  "Wir dachte so eine spontane Party würde dir gut tun und dich etwas ablenken." Erklärte Michael und hielt ihm das Bier hin zum anstossen.  "OK ja da habt ihr recht. In Gesellschaft trinkt es sich schöner und weniger."  Sie stiessen  an und gingen alle in die Stube, ausser Gerrit der ging sich noch umziehen den ein teil der Klamotten war fertig. Es wurde ein Angehnehmer Abend und es wurde viel gelacht. Gerrit schlief in dieser Nacht seit langem mal wieder ohne Alptraum durch.

Alex und Michael waren bei ihm in der Wohnung geblieben falls was wäre. Sie hatten zusammen auf der Couch geschlafen und Alex wachte davon auf das Michael ihr die Decke klaute und sie kalt bekam.  Sie versuchte sie zurück zu bekommen, aber keine Chance. So stand sie auf und sah nach was Gerrit machte.  Sie sah aufs Bett und fragte sich wo er denn sei, den auf dem Bett war er nicht. "Gerrit wo steckst du denn?"  Fragte sie leise und ging ums Bett rum. Da  lag er friedlich schlafend auf dem Boden und war in die Decke eingerollt. Alex grinste und stellte fest das da noch eine Decke lag und machte es sich in seinem Bett gemütlich. So konnte sie auch noch zwei ruhige Stunden schlafen.

Robert war zu sich gefahren und hatte da geschlafen, aber sie hatten abgemacht das er die Brötchen holen würde und so um neun Uhr wieder zu ihnen kämme. So klingelte er Sturm bis er endlich was hörte.  Michael machte auf und sah ihn verwirrt an. "Ist es schon neun?"  "Nein Michael schon fast halb zehn! Was habt ihr den noch gemacht als wir alle gegangen sind?"   "Nichts! Komm rein und mach schon mal die Kaffeemaschine an. Ich schau nach den beiden anderen."  Da er Alex nicht in der Stube gesehen hatte vermutete er sie im Schlafzimmer bei Gerrit. Er sah sie im Bett liegen und wo ist Gerrit?  Fragte er sich und ging ans Bett um nach zusehen. "He Alex wach auf! Robert ist da mit dem Frühstück."  "Was wer? Michael was meinst du?"  Alex war noch nicht ganz wach. Michael sagte es noch mal und fragte dann noch nach Gerrit. "Neben dem Bett ist er doch. Ich geh duschen."  Meinte sie nur und schon war sie weg.  Michael sah erst mal nur die Decke dann bemerkte er das sie sich bewegte. "He Gerrit Frühstück!"  Sagte er ziemlich laut und bekam ein Knurren zu hören. "Willst du keinen Kaffee?"  "Kaffee? Ist der schon fertig?"  Michael war immer wieder erstaunt wie schnell Gerrit wach wurde bei dem Wort Kaffee. "Robert hat die Maschine angemacht, also steh auf. Warum  liegst du eigentlich neben dem Bett?"   "Oh das passiert mir häufiger wenn ich gut schlafe. Eigentlich komisch wenn ich Alpträume habe falle ich nie aus dem Bett."  Gerrit raffte sich auch auf und ging erst mal einen Kaffee trinken um danach zu duschen.

Nach dem frühstück fuhren sie ins K11 wo Gerrit sich direkt auf dem weg zum Psychiater machte und sein erstes Gespräch hatte. Es folgten noch vier weitere in laufe der folgenden Monaten. Nach den Gesprächen wusste Gerrit das er sich vor dieser Situation nicht fürchten musste den laut dem Psychiater würde eh die Automatismen sein Handeln übernehmen und so war es den auch bei einer Geiselnahme Monate später. 

ENDE.



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